„Es war Pimpin Curly!“

Normalerweise verlaufen Beef-Geschichten in der HipHop-Szene irgendwann im Sand. Vielleicht wird im einen oder anderen Interview noch ein letztes Mal in Richtung des ehemaligen Lieblingsfeindes gestichelt, schlußendlich kristalliert sich aber schon dann recht gut heraus, dass nicht nur das Publikum, sondern auch die Akteure selbst von der ganzen Sache angeödet sind.

50 Cent aber ist ein sehr ausdauernder Streitpartner und die Fehde mit Rick Ross zog sich nicht nur über einen längeren Zeitraum hin, sondern hatte eine geradezu ekelhafte Intensität. Der G-Unit Chef lief zu absoluter Höchstform auf und widmete "Officer Ricky" eigene Cartoonserien, lud seine Kinder zu Fernsehabenden ein, um sich anschließend mit ihnen zu fotografieren und drehte mit einer von Ross‚ Baby Mamas einen Porno.

Zwar präsentierte sich Fifty selbst auf dem Tape komplett bekleidet und ließ andere mit "Tia" interagieren, nichtsdestotrotz sorgte das Video für einigen Aufruhr. So viel, dass sich Lastonia Leviston, so die Dame bürgerlich, dazu gezwungen sah, den Rap-Multimillionär zu verklagen. Schließlich sei das Filmchen ohne ihre Genehmigung veröffentlicht worden und sie habe dadurch erhebliche psychische Qualen erlitten. (wir berichteten)

Nun äußerte sich der Angeklagte gegenüber Miss Info zu der Anklage und 50 Cent wäre nicht 50 Cent, würde er nicht auch noch im Angesicht des Gerichtssaals Witze reißen. Der Rapper wies alle Schuld von sich und begründete dies unter anderem damit, dass nicht er selbst, sondern sein Alter Ego "Pimpin‘ Curly" daran beteiligt gewesen sei. Außerdem stellte er in Frage, wie eine Person, die bekanntermaßen ein Callgirl sei und sich auch in Anzeigen anpreisen würde, durch die Veröffentlichung eines derartigen Videos traumatisiert werden könne:

"That wasn’t me, that was Pimpin‘ Curly.…a person tries to say, you’ve done a mental harm to them. Then they might want to consider the recordings of Rick Ross saying that she’s an actual call girl. Or the pamphlets that I’m showing in the tape, that’s saying that she’s available. So how distraught is she that a tape went out? They think I bought the tape, I didn’t even buy it.

Wir sind gespannt, wie in diesem Fall weiter verfahren wird. So ganz unschlüssig erscheint uns die Argumentation des New Yorkers in jedem Fall nicht.