Dass ein Haftbefehl allerdings gegen einen Menschen ausgesprochen wird, der in dem einem Staat im Gefängnis sitzt und deshalb nicht zu einem Gerichtstermin in einem anderen Staat erscheinen kann, allerdings schon.
Das wiederum passiert aber niemand Geringerem als Lil Wayne. Er wurde gestern von einem Richter in Arizona verurteilt, obwohl dieser genau wusste, dass der Rapper eine einjährige Haftstrafe wegen Drogen- und Waffenbesitzes in New York absitzt und logischerweise zum Gerichtstermin nicht erscheinen konnte.
Lil Wayne wurde bekannterweise inhaftiert, da in seinem Tourbus Drogen und illegale Waffen gefunden worden sind. Er plädierte auf unschuldig – allerdings ohne Erfolg.
Sein Anwalt James Tilson versuchte den Gerichtstermin in Arizona um 8-12 Monate zu verschieben, da ein Erscheinen des Angeklagten natürlich unmöglich war.
Gegenüber der Yuma Sun betonte der Anwalt nochmals die Ausweglosigkeit der Lage.
Ein Gerichtstermin könne unmöglich stattfinden, da der Angeklagte keine Chance hätte dort zu erscheinen: "Mr. Carter is being detained involuntarily in another jurisdiction. It does not appear that a trial will be occurring anytime within the next 8 to 12 months.”
Die Kaution für Lil Wayne wurde laut aktueller Meldungen von Allhiphop.com von 10.000 auf 150.000 $ angehoben.
All das scheint aber seiner Karriere keinen Abbruch getan zu haben, denn sein Album "Rebirth" erreichte Goldstatus. Laut Cash Money Records steuert es sogar direkt auf Platin zu.
Ob er sich darüber in seiner derzeitigen Lage freuen kann, ist wohl eher fraglich.
Ähnlich schlecht ergeht es DMX. Dieser musste gestern vor Gericht erscheinen. Per Drogentest konnte ihm im Juni 2009 laut Staatsanwalt nachgewiesen werden, dass er durch Kokainkonsum gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen hat. Weiterhin musste er sich psychologischen Tests unterziehen.
Der 39-jährige wird frühestens in sechs Monaten entlassen kann aber diese Zeit eventuell im Dr. Drew Pinsky’s Pasadena Recovery Center absitzen, falls er dort aufgenommen wird.
Seit letzten Dienstag saß der Rapper in Untersuchungshaft ohne Chance auf zwischenzeitliche Entlassung auf Bewährung, da ihm regelmäßiger Drogenkonsum in den letzten neun Monaten nachgewiesen werden konnte.
Er kam direkt in Einzelhaft, wo er von Sheriff Joe Arpaio überwacht wird, der sich selbst als "der härtesten Sheriff Amerikas" bezeichnet.
Immer mehr Rapper würden in’s Gefängnis wandern, sagte der Sheriff, der es nicht einsieht, sie anders zu behandeln als andere Insassen, nur weil sie in Filmen mitgewirkt hätten oder bekannt seien.
Nach Arpaios Aussage bleibt DMX so lange in Haft, bis er entschieden hat, ob er an einem Rehabilitierungsprogramm teilnehmen darf oder nicht.
“Rappers seem to go to jail quite frequently. Why is he treated different, because he’s DMX and made some movies? If he stays in the jail long enough I’ll decide whether or not to put him in the drug prevention education program."
Ganz im Gegensatz zu seinen Kollegen möchte Game mit seiner kriminellen Vergangenheit abschliessen und klagt nun gerichtlich ein, dass der Begriff "Gangster" aus seiner Akte gelöscht wird.
Game wurde 2007 zu 4 Monaten Haft verurteilt (von denen er aber nur 8 Tage im Gefängnis verbrachte), weil er einen gewissen Shannon Rodrick während eines Basketballspiels in Los Angeles mit einer Waffe bedroht haben soll. (wir berichteten)
