Nun veröffentlichen die beiden Mailänder ihr Debut- Album "Tons Of Friends" und hier ist der Name tatsächlich Programm. Auf dem 20 Track starken Album wird das Duo von vielen namhaften Musikern begleitet. Unter anderem geben sich Soulwax, Kelis, Will I Am, Roisin Murphy, Pitbull, Kardinal Offishall und selbstverständlich auch Kid Cudi ("Embrace The Martian") die Klinke in die Hand.
Die Crookers selbst bezeichnen ihren Style als "Hip-House" – eine Mischung aus (- wer hätte das gedacht-) Hip Hop und House, wobei man sagen muss, dass der "House"-Einfluss eindeutig überwiegt. Man kann das Ganze auch Electro nennen – ich zum Beispiel würde das tun.
Die erste Single "Put Your Hands On Me" kann man seit November 2009 im Netz zum Download kaufen. Unterstützt werden die beiden Musiker hier von Kardinal Offishal und der Sängerin Carla-Marie Williams. Warum bei der ersten Auskopplung die Wahl ausgerechnet auf diesen Song gefallen ist, sollte sie mal dringend jemand bei einem Interview fragen und die Antwort bitte an mich weiterleiten. Kardinal Offishalls Dancehall-Style gepaart mit dem – ich nenn es mal dancefloorartigen – Gesang von Carla-Marie lösen bei mir Kopfschmerzen aus.
Nur weil beide Richtungen mit "Dance" beginnen heisst das nicht zwangsläufig, dass es zusammen passt. Im dazugehörigen Video sieht man zwei alte Damen, die sexuell werden, was theoretisch zum Inhalt passt (ja, es geht um Anfassen und Sex und so), aber manche Menschen verstören und und zu Kotzreiz führen könnte – bei mir zum Beipiel.
Zum Glück bewertet man ein ganzes Album nicht nach der ersten Single (und dem dazugehörigen Clip), daher sei ihnen die Reise in die Welt aus Dancehall und Dancefloor verziehen.
Der Opener des Albums "We Love Animals" ist eine Kollabo mit Soulwax aka 2manyDJs und Mixhell aka Igor Cavalera aka Drummer von Sepultura! Man könnte hierbei fast schon von einem Gipfeltreffen der Super-DJ’s sprechen und tatsächlich ist dieser Song, wie zu erwarten war, ein Meisterwerk. Bei einer Länge von 5:05 entsteht keine Sekunde Langeweile. Ein elektonisch- minimalistisches Klangerlebnis, das von unaufdringlichen Vokals abgerundet wird.
Auf das gelungene Intro folgt ein Kracher nach dem anderen. "No Security" (die zweite Single) wird gesanglich von Kelis begleitet und geht steil ab.
Die Crookers haben ganze Arbeit geleistet. Nicht jeder Song entspricht meinem Geschmack, was bei zwanzig Tracks aber völlig in Ordnung ist.
"Natural Born Hustler" mit Pitbull zum Beispiel finde ich sehr anstrengend, liegt wohl an dem sirenenartigen Beat und diversen Trommeleinlagen. Im Club würden die Leute aber garantiert dazu abgehen und das ist das, was beim Album zweier Club- DJ’s schließlich auch zählt, nicht wahr?
"Tons of friends" ist endlich mal wieder ein Album, was man bei einer Homeparty einfach durchlaufen lassen kann und es wäre garantiert für jeden was dabei. Bonuspunkt dafür.
Charakteristisch für das ganze Album ist, dass der typische Stil des jeweiligen Künstlers schon in den ersten Sekunden des Tracks etabliert wird. Manchmal ist das ein ein bisschen zu anstrengend und "crazy", aber ohne Frage eine runde und gut durchkonzeptionierte Sache.
Zwei DJ´s laden sich "Tons Of Friends" ein und feiern mit ihnen eine Riesenparty. Wir sind dabei – wo ist der Wodka Red Bull?
