Game nimmt Diss zurück

Was ist denn dieser Tage bloß mit den Rappern los? Sie müssen wohl entweder gelangweilt sein  oder haben derzeit Wahrnehmungsverzerrungen. Warum sonst wechselt Game seine Meinung, wie andere Leute ihre Unterhosen und warum will Eminem rappen bis er 60 ist?

Game scheint das Wort Standhaftigkeit absolut fremd zu sein. An einem Tag hasst er alle, um sie am nächsten Tag wieder zu lieben. “Fuck Suge“ hieß es letztes Wochenende in seinem Freestyle. Doch schon einen Tag später nimmt Game bei Twitter alles zurück, mit der Entschuldigung, er sei während des Freestyles zu betrunken gewesen. "Just seen myself freestylin on worldstar.. I was drunk as F@#% !!!” Lil Wayne, Gucci Mane und Jim Jones hat er in dem Freestyle ebenfalls erwähnt, jedoch ist hier von einem Diss nicht die Rede gewesen. Dennoch hat er die drei kontaktiert und sich mit ihnen ausgesprochen. “I aint diss weezy or jones or gucci. media be tryna twist sh!t I talked to baby & Weezy today & reached out to JonesGucci locked up but n!ggaz know what is it wit me…. SOO to the WOO.

Man könnte fast meinen, Game hat mindestens zwei Persönlichkeiten. Die eine disst, die andere nimmt alles wieder zurück. So geschah es auch, dass er sich während einer Tonstudio Session über Beyoncé lustig gemacht hat, das aber hinterher revidierte. “That wasn’t no real diss or nothing, that was just like pop shots, messing around in the studio. Dropped a little something for the streets… When I took that little shot at Beyonce, I basically was just freestyling and she just got hit.” So Game in einem Videoblog.

Eigentlich wollte er Jigga bloßstellen und außerdem würde er nie etwas negatives über Beyoncé sagen, die würde doch von allen geliebt werden: “That Beyonce line just came right out. I didn’t necessarily mean to go at Beyonce, I got beef strictly with your boy Jigga Man…Everyone loves Beyonce, I hop on the stage to diss Jay-Z, Hov, Jigga . It sounded like I called Beyonce a hoe. I did call her a hoe but I did not mean to call Beyonce a hoe. I don’t know where she’s been or who she`s been with.

Auch ein wenig unentschlossen, aber nicht ganz so neben der Spur, ist Eminem. Er würde gerne wieder in Filmen mitspielen, habe aber noch kein passendes Angebot. "We just haven’t found anything that’s been the right thing at the right time”, so Em in einem Interview mit Complex. Und solange das Angebot nicht kommt, verlängert er kurzerhand seine Rapkarriere bis ins Rentenalter. Mit 60 soll dann aber wirklich endgültig Schluss sein. "I have to be finished with this album and then I’ll probably want to jump into something like that. I don’t know if there’s a movie where I’ll want to be in every single scene again. ‚I don’t want to be a rapper when I’m 40,‘ and the next time we talk it will be, "I don’t want to be a rapper when I’m 50." Sixty is the cut-off. I can’t be no 60-year-old rapper, son!"

Auch Ghostface Killah sagte in einem Interview mit dem New York Magazine, dass er Musik machen will, bis er 70 ist. "I’ma definitely be old in hip-hop. I’m not gonna be on the road. But this is a mental thing. You can write music till you 70.Rakim schließt sich den Rentnerrappern ebenfalls an, und sagt, dass er so bald nicht aufhören wird. “I think we can have a little longer gevity in hip-hop, it don’t just have to be a young music anymore. You got people like myself, I’m in my 40’s now, early, early like real early. I just touched 40, but still, I don’t plan on stop listening to rap anytime soon and I don’t plan stop rhyming no time soon.

Vielleicht gründen sie irgendwann ein Altersheim für Rapper und im Cypher fliegen ihnen die dritten Zähne um die Ohren. Game wird dann wahrscheinlich behaupten: “Sorry Em, ich habe eine Schlaftablette zu viel eingeschmissen, keine Ahnung, hab ich Dich gestern beleidigt?“