Snoop wird Chairman

Dass Hip Hop Künstler in Wirklichkeit eigentlich nur Geschäftsmänner sein wollen, wissen wir ja. Mehrere großangelegte Businessmoves diverser Rapsuperstars hierzulande gingen ja dann doch mit viel Anlauf in die Hose. Ganz anders in Amerika, dem großen Bruder und ewigen Vorbild der deutschen Hip Hop Gemeinde. Dort ist Business tatsächlich Business, im Sinne von Power und Money – Macht und Geld.

Macht über die Kreativabteilung des legendären EMI Sublabels Priority Records bekommt nun Snoop Dogg, der dort als Kreativ-Aufsichtsratsvorsitzender bestellt wurde. In dieser Rolle soll der Rapper dem Label wieder zu mehr Gewicht innerhalb der Musikindustrie verhelfen und eine Zukunfts-Strategie für den digitalen Verkauf ausarbeiten. Snoop selbst kommentierte seinen Einstieg in die große Welt der Plattenindustrie gewohnt ghettolike, indem er sich allhiphop.com gegenüber folgendermaßen äußerte: "Starting fresh with EMI is a great feeling. It’s a new partnership, a new Priority Records, and a new Snoop Dogg: the Creative Chairman…the Boss Dogg…the Dogg Father. The business model we’ve developed will bring the musical heritage of groups like N.W.A. to the forefront."

 Das Label, das 1985 von Bryan Turner, Steve Drath und Mark Cerami wurde bekannt durch Veröffentlichungen von Künstlern wie Eazy-E, N.W.A. Jay-Z, Ice Cube und Kooperationen mit Indielabels wie Ruthless Records, No Limit Records und Death Row Records. Nichtsdestotrotz wird das erste Release unter der Leitung von Snoop Dogg genau dessen eigenes zehntes Studioalbum "Malice In Wonderland" sein.

Wollen wir mal hoffen, dass dieser Seitenwechsel der Hip Hop Legende nicht ebenso in die Hose geht, wie  dereinst das Engagement von Jay Z bei Def Jam Records. Dies zog nach dessen Ausscheiden mehrere Beschwerden nach sich, dass sich der Jiggaman in seiner Def Jam Zeit ausschließlich um seine eigene Karriere gekümmert habe, was aber offensichtlich durchaus seine Berechtigung gehabt haben könnte. Schließlich veröffentlicht auch Jay Z dieser Tage sein neues Studio Album "Blueprint III“. Immerhin sein Elftes und wenn dieses ebenfalls auf Platz Eins der amerikanischen Charts einschlagen würde, wie die anderen zehn, dann hätte er somit mehr No.1 Alben als Elvis und wäre somit größer als… Nevada Tan, die seit längerem schon Panik heißen. Was aber niemanden so richtig interessiert.