Wind of Change

Ungefähr 300 Jahre nach dem Ende der Aufklärung kommt der Verstand nun auch in der Rap-Szene an. Galt Homosexualität, abseits der klassischen Battle-Begrifflichkeiten wie "Schwuchtel“ oder "Homo“, entweder als Sünde, als abartige Neigung oder einfach nur als gute, alte Krankheit, so entspannen sich einige Rapper allmählich und äußern ihr Wohlwollen gegenüber Schwulen. Sogar Legenden wie N.O.R.E reden Tacheles und äußerten sich positiv über schwule Rapper.

Eher angewidert reagierte jedoch der Wu Tang-Rapper Raekwon, als dieser in einer Radiosendung mit Snoop, einer homosexuellen Rapperin und Schauspielerin konfrontiert wurde.
Snoop, die in der ausgezeichneten Polizei-Serie "The Wire“ mitspielt, sagte, dass sie mehrere erfolgreiche Rapper kennen würde, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.

"I can’t give nobody’s names out man, I might fuck their career up man," sagte die Frau mit dem etwas schlecht gewählten Künstlernamen. "It’s the whole fucking industry for real — I wouldn’t ever do that to them like, ‚Yo, he gay and all that,‘ even if I’m mad at you. I’m not no hater. When you ready, you ready. Me, I’m living my life baby. It shocks me, I be like ‚Wow.‘ I be like ‚I knew it, but just yeah,‘ and they be like ‚Yeah, come on.’"

Raekwon, der dem Interview beiwohnte, reagierte zunächst etwas ungläubig, grummelte dann aber wieder allerhand homophobes in Richtung Gay-Community.

"My mouth is too small to suck a dick," fügte Raekwon. "How the fuck do you convert over to do some shit like that? How do motherfuckers get into that shit? The males? The females, they gonna do what they do. I ain’t gonna front, I can’t stand fucking homos. That shit is just fucking disgusting. They can never holla at me. Get the fuck away from me, immediately."

Überraschend aufgeklärt hatte CNN-Hälfte N.O.R.E. auf die Frage nach schwulen Rappern reagiert.

"The gay community is here," sagte N.O.R.E in einem bereits etwas zurück liegenden Interview. "It’s not secretive. When you’re in the industry and the minute you make a certain amount of money, you cannot avoid it…And the craziest thing in the world is you get used to it…They don’t bother you, son, most gay men don’t like straight guys…I have recorded, not with people who are openly gay, but people who are closet gays. I’ve got songs, you know, Google it.“

Außerdem gab er bekannt bereits mit einem homosexuellen Rapsuperstar zusammen gearbeitet habe.

Und seinen wir mal ehrlich: Welche Musikart ist prädestinierter als Rap? Muskulöse Jungmannen, chronischer Mädchenmangel und allerhand gefickte Rapper machen Rap zu einem idealen Aufenthaltsort für aufgeschlossene Schwule.