Hip Hop, an sich ja zweifelsohne eine Kultur, wird von den Feulletonisten unserer Tageszeitungen zumeist doch eher von oben herab betrachtet. Tritt einer der Rapper dann in einer Talkshow auf, wird im Anschluss manchmal geradezu verwundert festgestellt: "Oh, er kann sich verständlich artikulieren und hat kein einziges Mal "Fotze" oder "Ficken" gesagt!" Das alles ist traurig und auf niemanden stürzt sich die Presse diesbezüglich mehr als auf Bushido.
Ob der aber nicht nur verständlich sprechen, sondern auch lesen kann, wird sich am morgigen Samstag im Alexa-Einkaufszentrum am Alexanderplatz zeigen. Dort präsentiert der 29-Jährige nämlich ab 18 Uhr seine kürzlich erschienene Biografie und wird selbst einige Stellen aus dem 400-Seiten-Wälzer vortragen. Des Weiteren sind eine Autogrammstunde und ein Kurzauftritt geplant, ein Trip in den Konsumtempel könnte sich also durchaus lohnen.
Vielleicht etabliert sich so etwas in Zukunft und uns erwarten andere literarische Perlen aus ähnlich berufenem Munde. King Orgasmus One liest Sartre oder Massiv rezitiert Nietzsche, demnächst in eurem Lieblingseinkaufszentrum!
