Wie gestern bekannt wurde, sitzt der Darmstädter Rapper Afrohesse seit dem 02.08.2008 in Berlin in Untersuchungshaft. Ihm drohen nun ein Gerichtsverfahren wegen illegalen Aufenthalts in Deutschland und die Abschiebung nach Algerien.
Der 28 Jahre alte Rapper wurde dadurch bekannt, dass er trotz seines unerlaubten Aufenthalts 2 Alben veröffentlichte und mit zahlreichen MCs zusammen arbeitete.
Als vor 4 Jahren mehrere Asylanträge des Darmstädters von der zuständigen Ausländerbehörde abgelehnt wurden und er aus Deutschland ausgewiesen werden sollte, entschloss sich Afro, in den (Rap)Untergrund zu gehen, wo er bis zu seiner Verhaftung aktiv war.
Zahlreiche Zeitschriften berichteten über sein Schicksal und darüber wie er mit 8 Jahren nach Deutschland kam und hier aufwuchs. Vollständig integriert, hatte er zum Heimatland seiner Eltern keinen Bezug mehr. Trotz allem erhielt er von der Darmstädter Ausländerbehörde nur eine begrenzte Duldung, die dann aber schließlisch gänzlich aufgehoben wurde.
Nun kommen auf das Hessische Hip Hop Urgestein neben der Ausweisung auch noch diverse Abschiebe- und Anwaltskosten zu, weswegen am 29.09. ab 18Uhr im Berliner SO36 ein Benfizkonzert stattfinden soll.
Auch wenn das künstlerische Schaffen des Verschollenen Immigranten immer umstritten war – Abschiebung ist keine Praxis, die toleriert werden darf.
