Nas rudert zurück

Monatelang wurde über diesen Albumtitel diskutiert. Erst hieß es, Nas neues Album würde “Nigga“ heißen und im Dezember 2007 veröffentlicht werden, dann ließ der in Queens geborene Rapper verlauten, sein neuer Longplayer erscheine doch erst im April diesen Jahres und trage den Namen “Nigger“. Amerikanische Bürgerrechtler zeigten sich empört, weltweit wurde der provokante Titel in den Medien und tausenden Internetforen kontrovers diskutiert. Nas, sich selbst keiner Schuld bewusst, äußerte sich vor ein paar Monaten zu seiner persönlichen Interpretation des bösen N-Wortes.

"I wanna make the word easy on muthafu*kas‘ ears. You see how white boys ain’t mad at ‚cracker‘ ‚cause it don’t have the same [sting] as ’nigger‘? I want ’nigger‘ to have less meaning [than] ‚cracker.‘ With all the bullsh*t that’s going on in the world, racism is at its peak. I wanna do the sh*t that’s not being done. I wanna be the artist who ain’t out. I wanna make the music I wanna hear. […] Right now, we’re on a whole new movement. We’re taking power from that word."

Doch das war Nasir bin Olu Dara Jones, wie Nas gebürtig heißt, noch nicht genug. Letzten Monat erschien dann die erste Single “Be A Nigger Too“. Getreu dem Motto, wie oft kann man in nur einer Hook “Nigger” sagen, brachte es Nas hier auf stolze zehn Mal. "I’m a nigger, he’s a nigger, she’s nigger, we some niggers / wouldn’t you like to be a nigger too / They like to strangle niggers, blame a nigger, shootin‘ niggers, hangin‘ niggers / still you wanna be a nigger too… true.

Nach all der Aufregung, den Provokationen und standhaften Verteidigungen seiner Titelauswahl, rudert der 34-Jährige nun doch zurück. "It’s important to me that this album gets to the fans. It’s been a long time coming. I want my fans to know that creatively and lyrically, they can expect the same content and the same messages. It’s that important. The streets have been waiting for this for a long time. The people will always know what the real title of this album is and what to call it." Das Fazit seiner Erklärung: das von DJ Toomp, Salaam Remi, Jermaine Dupri, und Diddy produzierte Album wird nun schlicht und einfach “Nas“ heißen und vorrausichtlich im Juli erscheinen. Um die Promotion für die LP muss sich "Nastradamus" angesichts der aufsehenerregenden Debatte sicherlich keine Sorgen mehr machen.