17 Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen harmlosen Clubgänger, wurden die angeklagten Polizisten am letzten Freitag freigesprochen. Sean Bell, damals 23, feierte seinen Junggesellenabend, als er beim verlassen eines Stripclubs in Queens, zusammen mit 2 Freunden, ins Visier einer Zivilstreife geriet.
Nachdem die Polizisten Zeuge wurden, wie sich ein Joseph Guzman, einer der Begleiter Bells mit einem anderen Mann gestritten hatte, glaubten sie, dass dieser eine Waffe aus seinem Auto holen wollte. Ohne sich auszuweisen, wollten die drei Beamten, Bell und seine beiden Freunde mit gezogenen Waffen stoppen. Diese wiederum glaubten, dass es sich hierbei um einen Raubüberfall handelte und versuchten mit dem Auto zu entkommen, woraufhin die Beamten das Feuer eröffneten.
Insgesamt wurden 46 Schüsse auf die harmlosen Clubgänger abgegeben, wobei einer der Detectives seine Waffe sogar nachlud und alleine 31 Patronen abfeuerte. Eine Waffe konnte im Auto von Bell nicht gefunden werden.
Verschiedene Aktivisten der amerikanischen Hip Hop Szene sprachen nach dem Richterspruch von einem skandalösen Fehlurteil. So wies der Vorsitzende des "Hip Hop Summit Action Networks“ darauf hin, dass die Ungerechtigkeit im Urteilsspruch an das alte Amerika erinnere und das in einer Zeit, wenn Millionen junger Menschen ihre Stimme für das „New America“ erheben. Leroy Gadsden von der NAACP fügte hinzu, dass es bei diesem Fall wieder einmal nicht um die Gerechtigkeit ging sondern darum der Polizei zu bestätigen, dass sie außerhalb der Gesetze arbeiten darf.
Viel Arbeit noch für jeden, der in diesem Land Präsident werden will.
Auch Stimmen aus der Hip Hop Gemeinde wurden laut, die vehement nach einer Justiz ohne Rassenschranken verlangen. Wie wir im Dezember 2006 berichteten gab es kurz nach dem Vorfall den Track "50 Shots" von Papoose, der vielleicht bald eine prominente Fortsetzung bekommen wird. Sehen kann man ihn hier.