„Freifickmuschi“, Teil 2

„Dies ist nicht Amerika“, belehrten uns die Beginner schon vor Jahren – eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird das durch den zweiten Teil der Hauptstadt-Provinzposse um die „öffentliche Demütigung“ einer gewissen Sandy durch den nie auf Tonträger veröffentlichten Song „Freifickmuschi“, gerappt von Kid Kobra aus der Berliner Beatfabrik-Crew. Für alle, die die Hintergründe nicht mitbekommen haben (wir berichteten): Sandy hatte eine kurze Affaire mit Kid Kobra, wurde dann abserviert und verfolgte den „Star“ nach Kobras Aussage anschließend mit Telefonterror (was Sandy bestreitet). Daraufhin wurde der besagte Song aufgenommen – unter Nennung des Vornamens der Dame und Betitelung derselben als „Freifickmuschi“ – und auf einer Party gespielt, wo er den Weg in Sandys Gehörgänge fand. Das gerichtliche Nachspiel führte zu einer Verurteilung des MCs, der legte Revision ein, und nun stand die zweite Instanz an. Ergebnis: Das Urteil wurde bestätigt, 200 Euro Strafe, und die Berliner Presse nimmt den Fall dankbar auf: Endlich sorgen auch deutsche Rapper mal für Schlagzeilen. Wenn das die schwersten Verfehlungen sind, derer man die inländischen HipHopper bezichtigen kann, muss man sich um die soziale Stabilität unserer Gesellschaft wohl keine Sorgen machen. Und Moses Pelham hält mit seinem Knockout gegen Stefan Raab auch nach all den Jahren noch den Rekord der nachdrücklichsten Meinungsäußerung eines deutschen Rappers in der Öffentlichkeit. Herzlichen Glückwunsch.