Def Jam-Chef Lyor Cohen verliert vor Gericht

Lyor Cohen, Vorsitzender der Island/Def Jam Music Group, hat den Prozess gegen TVT Records in erster Instanz verloren. Gegenstand des von TVT angestrebten Rechtsstreits war das für 2002 vorgesehene Album des Trios Cash Money Click, bestehend aus Ja Rule, O-1 und Chris Black.

Die achtköpfige Jury machte Cohen persönlich verantwortlich für das Scheitern des Projekts und befand ihn des Betrugs, des Verstoßes gegen das Urheberrecht und des ungerechtfertigten Vertragsbruchs für schuldig. Das zuständige Gericht wird am 28. April erneut zusammentreten, um die Höhe der Entschädigung festzulegen. Die Anwälte von TVT Records forderten übrigens 30 Millionen Dollar Schadensersatz.

„Die Beweislage war eindeutig“, hieß es von Seiten der Kläger, „das Urteil gegen Mr. Cohen wegen Betrugs bedeutet, dass große Probleme auf Def Jam und Universal zukommen.“

Ja Rule, O-1 und Chris Black hatten 1994 einen Vertrag mit TVT Records unterschrieben. Zwar produzierten CMC einige Singles für ihr damaliges Label, ein Album kam wegen der Inhaftierung von Chris Black aber nicht zu Stande. 1998 wechselte Ja Rule dann zum Def Jam-Tochterlabel Murder Inc., seine alten Weggefährten Black und O-1 hielten hingegen TVT die Treue.

Murder Inc.-Boss Irv Gotti schloss 2001 einen Deal ab, der es TVT erlaubte, eine von Gotti produzierte LP des Trios zu veröffentlichen, die eigentlich im Frühling 2002 hätte erscheinen sollen. Obwohl bereits Werbung für die Platte gemacht wurde, warten Fans bis heute vergebens auf ein CMC-Album.

Doch Cohen soll nicht nur die Fertigstellung der LP blockiert, sondern außerdem zwei für das CMC-Album produzierte Tracks ohne Zustimmung von TVT Records verwendet haben. Die Titel „The Reign“ und „Get Tha Fortune“ sind auf dem im Juli 2002 erschienen Compilation-Album “Irv Gotti Presents: The Inc“ zu hören.