Spotify & Co: Streamingdienste wachsen rapide weiter

Die Streaming-Branche erlebt einen wahren Boom – das belegen jüngst veröffentlichte Zahlen und Prognosen.

Laut einer Studie von ABI Research werden bis Ende 2013 über 29 Millionen Abonnenten Musikstreamingdienste wie spotify oder Juke nutzen. Damit erwartet das Marktforschungsunternehmen einen Zuwachs von satten 45 Prozent. Im Jahre 2012 verzeichnete der IFPI-Report insgesamt 20 Millionen Abonnenten von cloud-basierten Streaming-Diensten.

Auch die Zukunftsaussichten von Streamingdiensten sind nach Aussage von Analysten rosig aus. Laut ABI Research erwartet man bis 2018 einen Zuwachs auf 191 Millionen Abonnenten, das würde jedoch eine jährliche Wachstumsrate von 45 Prozent voraussetzen. 

Laut ABI Research verzeichnet der schwedische Streamingdienst spotify die meisten aktiven Nutzer. Von 29 Millionen Abonneten hat das Unternehmen einen Anteil von 9,3 Millionen Usern. Davon sind laut eigener Aussage sechs Millionen Nutzer zahlende Abonnenten.

Sollte der Boom für Streamingdienste weiterhin steigen, dann erwartet ABI Research einen Gesamt-Umsatz von insgesamt 46 Milliarden Dollar für die Streamingdienste. Von diesen Einnahmen gehen rund zwei Drittel an die Labels. Bis 2018 wird laut Billboard ein Umsatz von 29 Milliarden Dollar Umsatz für die Plattenlabels erwartet. Vorrausgesetzt ist dabei ein Wachstum von rund 84 Prozent jährlich. 

Diese Annahmen sind nicht einfach aus der Luft gegriffen. Laut dem IFPI Bericht von 2013 waren Streamingdienste die am schnellsten wachsende Umsatzquelle für die Musikindustrie.
Der BMVI (Bundesverband Musikindustrie) meldete, dass abobasierte Streamingdienste in Deutschland im ersten Halbjahr bei den Umsätzen einen Ansprung von 137 Prozent im Vergleich zum ersten Jahr für sich verbuchen konnten. Angesichts des frühen Stadiums, in dem sich Streamingdienste noch befinden, sollte dieser Fakt jedoch nicht überbewertet werden.

Derzeit streamen rund 6 Millionen Nutzer in Deutschland ihre Musik über Plattformen wie spotify oder Napster. Nach einer Studie von PricewaterhouseCoopers könnten Streamingdienste in fünf Jahren mit einem Anteil von 18 Prozent an den Umsätzen auf dem digitalen Musikmarkt beteiligt sein und somit für insgesamt 125 Millionen Euro Umsatz sorgen.

Erst vor wenigen Tagen ergab eine niederländische Studie, dass Streamingdienste den Verkaufszahlen vieler Künstler nicht schaden. Allerdings wurde diese vom Streamingdienst spotify in Auftrag gegeben.