Anfang der Woche gab die Linksjugend solid bekannt , dass sie wegen des Hidden Tracks „Wo sind sie jetzt“ Strafanzeige gegen Xavier Naidoo und Kool Savas alias Xavas gestellt habe. In einer ersten Reaktion war Savas vorgestern nur am Rande auf die Vorwürfe eingegangen, hatte stattdessen aber die HipHop-Medien kritisiert.
Nun gibt es ein offizielles Statement der beiden Beschuldigten, das heute auf dem Facebook-Account von Xavas veröffentlicht wurde. Darin bringen Savas und Naidoo ihre Verwunderung über die Vorwürfe zum Ausdruck und betonen, dass sie weder zur Gewalt aufrufen noch Homosexualität und Pädophilie gleichsetzen hätten wollen.
„Ich möchte klar stellen, dass es nie die Absicht unseres Liedes war, Homosexualität und Pädophilie gleichzusetzen, oder zur Gewalt gegen Menschen aufzurufen. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass die Textzeilen von Xavier falsch verstanden werden könnten„, so Savas.
Im Weiteren geht er auf die eigentliche Intention ein, die hinter dem Song stecke. „Unsere Absicht war nie eine negative. Was künstlerisch versucht wurde, war es, die Verzweiflung und die Wut zum Ausdruck zu bringen, die ein Mensch genau in der Sekunde empfindet, in der er erfährt, dass ein Kind missbraucht wurde. Ich hoffe, dass wir mit dieser Erklärung alle Bedenken und Fehlinterpretationen unseres Liedes ausräumen konnten.„
Naidoo seinerseits nennt die Dokumentation „Höllenleben“ als Inspiration zu dem Song. „Diese habe ich, zwei Tage bevor ich meinen Part geschrieben habe, gesehen. Ich habe versucht, mich in das dort Gesehene und Gehörte hineinzuversetzen.“
Auf die besonders kritisierte Zeile „Warum liebst du keine Möse?„, die von vielen als Gleichsetzung von Schwulen mit Kinderschändern empfunden wird, geht Naidoo nicht direkt ein. Er betont aber: „Ich glaube nicht, dass diese Täter schwul oder pädophil sind. Ich habe, da ich selbst im Alter von acht Jahren in die Hände eines pädophilen Mannes geraten bin, in gewisser Hinsicht Verständnis für deren tragisches Schicksal, da sie Triebtäter sind. Und gegen ihren Trieb nichts ausrichten können.„
Die ebenfalls kritisierte Zeile „Wo sind unsere Führer?“ erklärt er mit folgenden Worten: „Natürlich gilt der Ruf im Refrain unter anderem unseren aktuellen Führern, Politikern und Verantwortlichen in Medien, Polizei, Verfassungs- und sogar Staatsschutz. Es ist mir unverständlich, wie man das falsch interpretieren kann.„