Stellen wir uns folgendes vor: Ein Laas Unltd.-Konzert in, sagen wir: Oberhausen an einem Freitag im Oktober. Die Halle ist nicht besonders voll. Dafür stehen in der ersten Reihe zwei sehr prominente Besucher: Farid Bang und Kollegah.
Unrealistisch? Aber genau so hat es sich zugetragen. Und zwar am 12. Oktober in Oberhausen. Darüber herrscht Einigkeit. Um die Deutungshoheit über diesen Besuch allerdings wird auf Facebook gestritten.
So sieht Laas Unltd., der selbstkritisch einräumt, dass sein Konzert nicht besonders gut besucht war, diesen Umstand allerdings auf die Tatsache zurückführt, dass er bereits im April im Rahmen der „Liga der außergewöhnlichen MCs“ mit Savas in Köln gespielt hat, sich als Opfer einer Rufmordkampagne. „Wie sich ziemlich schnell herausstellte waren die Jungs tatsächlich nicht vorbeigekommen um Stress zu machen. Sie kamen „bewaffnet“ mit einer Videokamera, haben gefilmt wie wenig auf einem Laas Unltd.-Konzert in Oberhausen los ist, ein paar Mittelfinger hochgehalten, etwas pubertär, aber immer noch lustig zur Musik getanzt und sich lustig über das gemacht was ich darstelle – einen Mcee, der auf die Bühne geht um zu rappen, egal ob vor 5 oder 5000 Leuten.“
Laas tritt also die Flucht nach vorne an, macht aus der Tatsache, dass wenig Leute bei seinem Konzert waren, keinen Hehl, sondern erklärt es umgekehrt sogar zu einer Tugend, vor so wenig Leuten aufzutreten. „Weil ich HipHop und die Kunstform an sich liebe und nicht um eines Tages 7er zu fahren und 15 jährige im Backstage zu schwängern (…) Und genau da liegt der Unterschied zwischen Künstlern wie ihnen und mir – ich rappe bis meine Lunge kollabiert, unabhängig davon wie kommerziell „erfolgreich“ das Ganze ist.„
Diese indirekte Unterstellung an seine beiden Kontrahenten, es mit HipHop nicht so genau zu nehmen und nur auf kommerziellen Erfolg aus zu sein, stieß wiederum Farid Bang übel auf. Dieser sah sich genötigt, via Facebook zu kontern: „Woher nimmt sich Laas das Recht, zu behaupten, Kollegah und ich würden nur rappen, um Geld zu verdienen, Leute? Wir lieben HipHop mindestens genauso sehr wie er! Wieso glaubt er, dass er mehr für HipHop steht als wir?„
An Erfolglosigkeit ist ohnehin nichts ehrenhaftes, findet Farid. „Jeder Rapper möchte neben dem Spaß am rappen auch Erfolg haben und Geld mit dem verdienen, was er am liebsten tut: Musik machen! Der Unterschied zwischen Laas und uns ist nur: Bei uns funktioniert es, bei Laas nicht!„
Eigentlich habe man den geplanten Videoblog auch gar nicht veröffentlichen wollen, so Farid außerdem. Nun aber, da Laas das Ganze in die Öffentlichkeit gezerrt habe, werde man es doch tun. Man wird also bald ein relativ leeres Laas Unltd.-Konzert bestaunen dürfen, auf dem zwei prominente Gäste ihren Schabernack treiben. Sicherlich keine schlechte Promo für „JBG 2„…