Die Orsons antworten Horst und Monika

Wie kürzlich berichtet, wurden Die Orsons wegen ihres Songs „Horst und Monika„, der die Geschichte einer transsexuellen Frau erzählt, die vom Nazi zur Linkspartei-Abgeordneten wurde, von der Protagonistin sowie der Aktion Transsexualität und Menschenrecht verklagt.

Nun haben Die Orsons zu den Vorwürfen Stellung bezogen und dabei ihre durchweg guten Absichten betont, aber auch eigene Fehler eingestanden.

Hallo liebe Aktion Transsexualität und Menschenrecht, danke für das tolle Gespräch, das wir geführt haben. Ihr habt unseren Horizont erweitert„, fängt das Statement, das die vier Schwaben bei Facebook veröffentlichten, an.

Mit dem Lied „Horst und Monika“ haben wir zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, irgendjemanden zu beleidigen oder gar zu demütigen. Wenn dies gegen unsere ausdrückliche Absicht dennoch passiert sein sollte, bitten wir um Verzeihung„, heißt es weiter.

Das Stilmittel einer teilweise vereinfachenden, karikierenden Darstellung der so komplexen und sensiblen Themen wie Transsexualität und Geschlechtsoperationen haben wir bewusst gewählt, um diese uns als unglaublich wertvoll erscheinende und inspirierende Wandlung einem größtmöglichen Publikum zugänglich zu machen. Wir begrüßen die Diskussion darüber, die nun mit eurer Unterstützung stattfinden kann.

Tatsächlich waren uns natürlich nicht alle Facetten und Fakten in dem Maße bewusst wie sie es, dank eurer Aufklärung, jetzt sind. Wir haben eine in den Medien viel diskutierte Geschichte aufgegriffen und diese mit musikalischen/textlichen, also künstlerischen Mitteln in eine Songform „übersetzt“, weil wir für Aufklärung sind. Uns war dabei bewusst dass transsexuelle Frauen weibliche Seelen sind, die in einem Körper geboren werden, der männliche Merkmale aufweist und erst durch eine eventuelle Operation zu der Frau werden, die sie von Geburt an sind. Die entsprechenden Zeilen unseres Liedes beziehen sich also auf die rein physische Wandlung und gerade nicht auf eine seelische.

Für das Anliegen von ATME zeigen Die Orsons großes Verständnis. „Wir finden es schade, dass im Jahr 2012 offenbar teilweise noch immer das Vorurteil herrscht, transsexuelle Menschen seien psychisch krank. Dass dieser Unsinn nach wie vor gedacht und behauptet zu werden scheint, hat uns sehr schockiert. Wir unterstützen euch weiterhin gern dabei, ein Bewusstsein für die Anliegen eures Vereins zu entwickeln.

rap.de-Chefredakteur Oliver Marquart traf die Orsons zum Interview. Um den fraglichen Song ging es dabei zwar nicht, dafür um viele andere interessante Themen.