Es war doch alles so herzerwärmend: Da machen die Orsons einen Song über einen männlichen Nazi, der nach seiner Geschlechtsumwandlung das politische Lager wechselt und für die Linkspartei kandidiert. Wie sich herausstellte, basierte der Song auch noch auf einer wahren Begebenheit.
Doch genau das ist nun das Problem: Die reale Monika empfindet „Horst und Monika“ als zynisches Spottlied über transsexuelle Menschen. Daher hat sie nun zusammen mit der Aktion Transsexualität und Menschenrecht e. V. (ATME) Strafanzeige gegen die vier Schwaben gestellt und auf Unterlassung geklagt. Sollte sie Recht bekommen, wäre der Auftritt der Orsons beim Bundesvision Songcontest, wo sie mit dem Song auftreten wollten, geplatzt.
Monika S., mit der die Verwendung ihrer Geschichte offenbar nicht abgesprochen wurde, stört sich vor allem daran, dass in besagtem Song ein falsches Bild von Transsexualität vermittelt werde. Zeilen wie „Hechtsprung ins andere Geschlecht“ machten deutlich, dass man nicht begriffen habe, dass transsexuelle Frauen vor ihrer Geschlechtsumwandlung keineswegs Männer gewesen seien. „Transsexuelle Frauen sind keine penisamputierten Männer„, so die Frau laut einer Presseerklärung von ATME. Die Orsons würden nur die üblichen gesellschaftlichen Vorurteile bedienen und hätten sich mit dem Thema nicht ernsthaft auseinandergesetzt.
„Wer Karikaturen zeichnet, sollte sich vorher gut informieren, was er karikiert, damit nicht hinterher ein pubertärer Möchtegern-Witz daraus wird„, wird zudem Kim Schicklang von ATME auf der Website des Vereins zitiert. Sie beklagte zudem „Menschenrechtsverletzungen im Namen der Toleranz„.
Die Orsons und ihr Label Chimperator haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen und der Klage geäußert.