Auch die HipHop/R&B-Welt kann sich vor den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen nicht mehr verschließen: Nachdem Kanye West schon vor einigen Jahren Homophobie öffentlich gegeißelt hatte und sich Jay-Z kürzlich offen für die Homoehe ausgesprochen hatte, gibt es nun das erste Outing eines bekannten Protagonisten. Der Odd Future-Sänger Frank Ocean erwähnt in den bereits vorab als Brief veröffentlichten Danksagungen seines Debütalbums „Channel Orange“ eine Liebesaffäre, die er im Alter von 19 mit einem Mann gehabt habe.
„Vor vier Sommern habe ich jemanden getroffen. Ich war 19. Er auch. Wir haben diesen sommer und den darauffolgenden zusammen verbracht. Fast jeden Tag. Und wenn wir zusammen waren, ist die Zeit nur so dahingeglitten. (…) Zu dieser Zeit habe ich gemerkt, ich bin verliebt. (…) Meine Gedanken wanderten zurück zu den Frauen, mit denen ich zusammen war und habe festgestellt, dass sie in einer Sprache geschrieben waren, die ich nicht spreche.“
Auch auf dem Album soll es Zeilen geben, die an seiner erotischen Faszination für Männer keinen Zweifel lassen. So berichtet BBC1-Moderatorin Max, die das Album bereits gehört hat, dass Frank in den Songs „Bad Religion„, „Pink Matter“ and „Forrest Gump“ Referenzen an seine Liebe für Männer einfließen lasse. „Man hört ihn vom Verliebtsein singen und dabei offensichtlich Worte benutzen, die „er“ und nicht „sie“ sind„, erklärte Max.
Mutige Entscheidung. Völlig unabhängig von seiner sexuellen Orientierung sind wir in der rap.de-Redaktion auf „Channel Orange“ sehr gespannt.