Das Gut-Böse-Schema ist eigentlich klar: Majorlabels sind böse, Indielabels sind gut. Auch wenn diese Darstellung nicht immer ganz falsch sein mag – immer trifft sie nicht zu. Das jedenfalls erklärte MoTrip im Interview mit rap.de.
Seine Entscheidung, beim Major Universal zu unterschreiben, begründete er ausgerechnet mit der größeren Freiheit, die ihm dort zugestanden werde. „Die großen Labels wollen in erster Linie den Künstler erfolgreich machen. Und ich möchte erfolgreich sein. Ich habe hier (beim Major – Anm. d. Red.) viel mehr Freiheiten als bei einem Indielabel, dass dir Freiheiten verspricht.“
Unter anderem sei dies darauf zurückzuführen, dass Indielabels meist selbst von Rappern geführt würden. Deren Ego sei oft ein Hindernis, so Trip. „Ich habe es sehr lange nicht glauben wollen und nicht eingesehen. Aber es ist so. Keiner will dich leuchten lassen. Das ist schade.“
Beim Major hingegen sei das natürlich anders: „Wenn ich mit Indielabels gesprochen hab, habe ich viel schneller gemerkt, wo meine Grenzen wären, über die ich gar nicht hinausdarf, weil da ein Künstler sitzt, dessen Ego dann verletzt sein könnte. Das gibt’s hier nicht. Meine A&Rs jubeln, wenn ich auf die 1 gehe. Die sind nicht abgefuckt, wenn ich Erfolg habe.„
Kurzum, die oft und gern erzählte Geschichte, dass Majorlabels ihren Künstlern immer und überall dreinreden wollten, will MoTrip aus seiner eigenen Erfahrung nicht bestätigen. „Absoluter Quatsch. Neffi (Temur, A&R von MoTrip – Anm. d. Red.) ist der chilligste Typ, den du dir vorstellen kannst. Mit dem rede ich ganz offen über das, was ich denke. Da ist keiner, der mir sagt, du musst das und das machen. Das gab’s eher bei den kleinen Labels.„
Das ganze Gespräch mit MoTrip, in dem er über sein Album „Embryo„, seinen bisherigen Werdegang, seine Texte, Rap über Rap, seine Heimatstadt Aachen, seinen raschen Aufstieg und seine persönlichen Ansichten über Themen wie Schicksal spricht, seht ihr hier.