Bevor wir am 22. September das neue Album "Donnerwetter" vom Plattenregal in die CD-Player unserer Autos und Wohnungen befördern können, gibt uns Prinz Pi schon einmal einen kleinen Vorgeschmack, der gar nicht mal so klein ist. Ab dem 4. August ist seine neue Single/EP "Instinkt" auf dem Markt, welche 6, hauptsächlich von Biztram produzierte Tracks auf über 18 Minuten präsentiert und zusätzlich mit einem Video aufwarten kann.
Den Opener liefert natürlich die Single "Instinkt" selbst, die in einer gewissen Weise den absolut typischen Charakter eines Comeback-Songs hat. Altbekannte Inhalte werden zusammen gefasst aufgegriffen und in Ansätzen fortgeführt, selbstverständlich in gepflegtem Pi-Style. Der Track geht dem Prinzen wie gewohnt wunderbar locker von der Zunge und weckt beim Hörer das Gefühl, dass deutscher Rap mit Inhalt eventuell doch noch nicht verloren ist. Gepaart mit dem Remix, der etwas ruhiger gehalten ist, und dem ansprechend gut produzierten Video, bei dem der Weg eines 100 Euro-Scheins gezeigt wird und Pi in alle Rollen schlüpft, bildet das Ganze eine runde Sache.
Auch die vier weiteren Lieder sind mehr als nur eine Randnotiz wert und bestätigen den Eindruck, dass diese Vorab-EP kein Alibiprojekt ist. "Keine Idole", der zweite Track, der auch auf dem Album zu hören sein wird, wird vielen Verzweifelten Recht geben. Über einen locker, orientalischen Beat schildert Pi die Probleme der "Generation Euro", um es sich beim nächsten Song, beeinflusst von Wladimir Kaminers Buch, mit Bobidze in der "Russendisko" gut gehen zu lassen. Die mit der Power einer AK gespitteten, russischen Verses des Nachwuchsrappers aus dem Hause No Peanuts, lassen auch die russlanddeutschen Fans Hoffnung schöpfen, dass diese Sparte in Deutschland endlich ans Licht dringt.
Die beiden letzten Tracks "Unertraegliche Leichtigkeit" und "Gute Karten" knüpfen nahtlos an den Rest der EP an, bei der dem Prinzen die schwierige Balance zwischen gleichbleibender Qualität und Abwechslungsreichtum nahezu perfekt gelungen ist. Diese Tatsache lässt die Erwartungen für das kommende Album natürlich noch einmal in die Höhe schnellen. Damit dürfte Pi, aufgund dieses souveränen Warm-Ups, aber wohl kein Problem haben.