Nun ist die Zeit gekommen! Anfang diesen Jahres öffneten sich die Gefängnistüren für G-Unit’s Most Hyped Rapper nach 50 Cent, Tony Yayo. Tausende “Free Yayo”-T-Shirts und eine stabile Leadsingle (“So seductive”) später kann Yayo mit seinem Debütalbum aufwarten – und die Verkaufszahlen der ersten Woche sprechen für den Ex-Knasti. Doch was ist nun wirklich an dem ganzen Hype der G-Unit um ihren “Vorzeigeverbrecher” dran? Ein ähnliches Talent wie The Game? Nein, den Fehler macht 50 wohl nur einmal.
Yayo ist eher ein solider Rapper mit einer außergewöhlich energischen Vortragsweise. Manche mögen seinen Flow nicht gerade anbeten, doch an Punchlines und schönen Hood-Stories mangelt es ihm gewiss nicht (schade das der Mixtape-Track “I run New York” keinen Platz auf dem Album gefunden hat). Um sich von seiner Street-Credibility und den damit verbundenen Hoodtales zu überzeugen, möge man nur den dünsteren Klängen von “Homicide”, “G-Shit” und “Tattle teller” lauschen. Weiterhin verfolgt “It is what it is” diesen Trend und kann mit Spider Loc einen weiteren Neuzugang der G-Unit vorstellen. Der minimalistische Beat von Sebb liefert den beiden eine gute Unterlage, um ihr Lebensmotto zu definieren : G for Life!
Neben besagtem Straßenmaterial gibt es auch einiges für die weibliche Fraktion. Das Joe einen guten Featurepartner abgibt, dass wusste das G-Unit-Camp schon seit “Ride with you”. Yayo’s Neuauflage heißt “Curious” und zeigt genauso wie das Jagged Edge featurende “Project Princess”, dass er auch mit dem weiblichem Geschecht klar kommt. Außerdem ist er nach seiner Entlassung sowieso auf Frauenjagd, was er mit dem sonnigen “Pimpin” unter Beweis stellt.
Im Gefängnis sah es da noch ganz anders aus, wie er es auf dem von Mobb Deep’s Havoc produzierten “Dear Suzie” zu Protokoll gibt. Da hat er auch schon mal selbst Hand angelegt. Das wollte aber eigentlich keiner wissen, oder?
Auch Eminem hat seinen Part auf dem Album und hat nebenbei auch noch den berappten Track produziert. “Dramasetter (feat. Eminem & Obie Trice)” ist ein typisches Eminem-Produkt, dass schwer verdaubar ist, jedoch ein gutes Bild von Yayo zeichnet. Ansonsten findet man eher mittelmässiges Material. Auch die Leadsingle “So seductive” hat außer dem bouncigen Beat von Punch keine besonders auffälligen Vorkommnisse zu verbuchen. 50 Cent fehlen langsam die Ideen im Bezug auf neue Hooks und Yayo bietet auch nicht mehr Entertainment.
Yayo schafft mit seinem Debüt einen guten Einstieg, kann jedoch lyrisch sowie flowtechnisch nicht überzeugen und hinterlässt somit mehrere Löcher, die man in Zukunft noch stopfen sollte. Ach, ganz am Rande : “Yayo” bedeutet im Slang soviel wie “Kokain”.