Hamburg mal dirty! Mit Architekt kommt ein Rapper an den Start, der mit lauter Stimme harte Reime kickt, die man bislang aus Hamburg eher weniger vernehmen konnte. Der aus Bielefeld stammende präsentiert sich auf 10 Tracks (plus Intro und Interlude) meist mit Battlelines, die ihren Höhepunkt in „Report vom Straßenstrich“ haben. In diesem gibt er sich als Zuhälter nahezu aller deutscher Rapgrößen. Was als Disstrack scheint, relativiert sich schnell, da es hier im Grunde nur darum geht, jeden Namen einmal erwähnt zu haben. Diesem etwas gewöhnungsbedürftigen Report also ruhig mit einem kleinen Lächeln im Gesicht lauschen, denn wer sich selbst Mc Zuhälter nennt, kann sich wohl selbst auch nicht so ernst nehmen.Es werden aber auch ruhigere Töne angestimmt, wie bei „Movement“ oder im politischen „Naiv“. Mit ehrlichen Texten und vor allem mit niveauvolleren, zeigt Architekt hier eine andere Seite und vor allem sein Talent, neben hart auch intelligent zu reimen. Doch Architekt hat noch weit mehr Facetten, denn in „Psycho“ lädt er in seine Praxis ein und zeigt ein weiteres Gesicht – mit crazy sound und verrückter Story. Architekt versucht einen Spagat zwischen Battlesattitudes und ehrlichen Geschichten mit meist guten Sprachbildern, bei dem leider die guten Reime etwas auf der Strecke bleiben. Ganz allein, übrigens sicher einer der besseren Tracks, ist Architekt auf seinem Album nicht. Der einzige Gast auf der CD ist Rasputin, mit ihm zusammen wird die Grillsaison eröffnet. Doch statt Steaks werden hier in gewohnter Battlemanier MCs gegrillt. Die Beats kommen hauptsächlich von seinem Produzenten Tackmann, sowie von Bubblez. Sie sind so unterschiedlich wie die Rollen, in denen sich Architekt befindet: mal hart, mal crazy, mal smooth. Die Cuts von DJ Johnson sorgen für das i-Tüpfelchen. Was für hartgesottene.