Kombiniert man den vielleicht besten MC aller Zeiten und ein höchst kontroverses R&B-Wunder auf einem Album, weckt man Erwartungen, die nicht ohne weiteres zu erfüllen sind. Jay-Z und R. Kelly releasen mal eben – nach dem offiziellen Ende des Jiggamans zugegeben etwas unerwartet – „Unfinished Business“, ein mit elf Tracks beladenes Album, das wohl ebenso einzigartig ist, wie dessen Künstler es schon immer waren. Produziert wurde das Ganze von Mr. Shawn Carter himself, R. Kelly und Tone. Um es vorweg zu nehmen: Was die drei jungen Herren hier abgeliefert haben, toppt zumindest meine Erwartungen spielend.
Hier reihen sich gefühlvolle Songs und nach vorne gehende Clubbanger ganzt selbstverständlich aneinander, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Schon im Intro „The Return“ geht Jigga in die Vollen und kürt sich standesgemäß als besten Rapper der Welt. R. Kelly singt in Tonlagen, bei denen selbst Eunuchen ins Schwitzen geraten würden und trägt ebenso dazu bei, dass dieses Album klingt wie es eben klingt. Lediglich R. Kellys Rap-Parts auf „Unfinished Business“ sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht wirklich schlecht.
„We Got Em Going“ featuring Memphis Bleek trägt sich ganz alleine durch den Beat von Tone, der einfach gehalten ist, aber bounced wie Sau. Memphis Bleek und Jay-Z ergänzen sich glänzend, R. Kelly ist für die Hook verantwortlich, die sich jeder am besten selbst anhören und bewerten sollte. „She ´s Coming Home With Me“ ist Pimp-Shit vom Feinsten und lässt Player-Herzen höher schlagen. Geiler Beat, geile Raps, in der Summe also geil!
Features dürfen natürlich auch nicht fehlen, deshalb ist z.B. Foxy Brown auf „Stop“ zu Gast. Sie scheint sich schnell eingelebt zu haben, flowt erfrischend und fühlt sich hörbar wie zu Hause. Der Titel „Unfinished Business“ wird hier Programm und sorgt in meinem Herzen für Optimismus, den ich bitternötig hatte. Danke schön!