Zunächst sollte vielleicht kurz klargestellt werden, dass diese Gruppe aus Detroit tatsächlich nichts mit dem uns wohl allbekannten Grand Puba von Brand Nubian zu tun. Auch sonst haben diese Gruppen wohl nicht viel gemeinsam…
Die Detroit Grand Pubahs werden als eine Electro-Funk-Band bezeichnet, die mit „Galactic Ass Creatures From Uranus“ ihr zweites Album veröffentlicht. In Anlehnung an die alten verrückten P-Funk-Zeiten ist dann auch der Name des Albums sowie das Coverartwork enstanden. Die im Titel genannten „Ass Creatures“ kann man auf dem Cover bewundern – Frauenbeine inklusive Hinterteil, mit einem Auge und einem zähnefletschenden Maul. Ob da Drogen im Spiel waren lassen wir mal dahingestellt, ist aber witzig – irgendwie.
Zur Musik: Laut Infosheet soll uns ein Feuerwerk aus Minimal-Techno, P-Funk und Booty-Beats erwarten. Ich dachte eigentlich eher an eine Art Digital Underground, aber mal schauen.Die Einstimmung geht mit „Landing In Detroit“ ganz gut los. Ein ruhiger, electro-funkender Instrumentaltrack, mit dem sich die Detroit Grand Pubahs gut einführen (ich habe das erste Album nicht gehört, deshalb sehe ich dieses mal als Premiere an). „God Impostors“ ist ein Song ganz nach meinem Geschmack und eben der Erwartungshaltung, die ich geschildert habe, so etwas in Richtung Digital Underground. Stankin-Funk!
Anschließend zeigt sich allerdings der wahre Charakter der Band um den Produzenten und Sänger Paris The Black Fu. Minimal Club-Booty-Electro Songs werden ausgepackt. Sicherlich nichts für straighte HipHop-Heads, aber Freunde der alten Electro-Schule werden sicherlich gefallen an Songs wie „Surrender“, „Big Onion“ oder der „Definition Of Sick“ finden. Hat alles einen Flair wie eine Mischung aus dem Elektrogewitter vom Anti Pop Consortium, gepaart mit Miami Bass a la Gigolo Tony, Magic Mike etc. und einem Schuss Old School Electro. Zu guter letzt vielleicht noch die verbale Kirsche eines Blowfly oben draufgesetzt. Sex, Drugs and Bassmusic sozusagen.
Bei dem ca. 10-minütigen Epos „Tig O´ Bake Fitties“ geht es allerdings wieder sehr funky und freakig zu, da könnte man sich auch wieder den „Mann mit der Nase“ vorstellen, der zusammen mit dem Piano-Man und einen kranken Gitarristen durch diesen Song reist.Auf „Novacane“ haben die Grand Pubahs dann noch eine Rede von Malcolm X vertont, natürlich mit hypnotisch flatternden Elektroflächen.
Die Scheibe ist sicherlich nur etwas für Freunde von experimenteller Musik mit Schwerpunkt auf elektronischen Beats, mit einer guten Portion Funk, bizarrem Sex in den Texten und Booty Fantasien. Aber diese Gruppe wird von den Detroit Grand Pubahs auch hervorragend bedient. Traut euch.