Busdriver – das erste, was mir zu diesem Namen einfällt, ist ein schlechter Witz mit einem Zivi als Busfahrer, einem defekten Bus und einem Behinderten, der weiß, was kaputt ist, und dies auf nervige Art und Weise häufig kundtut. Was das mit einem Release auf Big Dada zu tun hat? Keine Ahnung, ich dachte nur, es wäre ein netter Einstieg. Apropos Einstieg: Den sollte man auf keinen Fall verpassen, denn die Fahrt geht schneller vorbei, als man denkt. Genauer genommen nach 29 Minuten und 42 Sekunden. Aber die kurze Zeit hat es in sich, vielleicht sollte es auch gar nicht mehr sein. „Originally conceived as a soundtrack to a film he never made“, so die Beschreibung von offizieller Seite. Da kann man mitgehen, ein Film, den es nicht gibt, und Busdriver liefert die Musik dazu. Um ehrlich zu sein, ist das Album nichts für schwache Nerven und erst recht nichts für jede Stimmungslage. Wird hier gerapt, gesungen oder gesprochen? Bei Nummern wie „Nagging Nimbus“ zum Beispiel kann man es beim besten Willen nicht sagen. Ist es HipHop? In „Rap Sucks“ beantwortet er die Frage wie folgt: “I don`t love HipHop/ I don`t even like it/ Let me break it down into its smallest form/ For everyone in your college dorm/ I don`t love it/ I don’t dedicate hours every day/ To writing sappy poetry in its name/ Okay maybe I do”. Oder so.
Musikmäßig bleiben genauso viele Fragezeichen. “Cosmic Cleavage” zum Beispiel ist voll gepackt mit alten Swing/Jazz-Samples. „Beaty Supply And Demand“ – 2 Minuten 3 Sekunden pure Hektik in Musik und Wort. „Staring At The Sun“ wirkt wie eine Freejazz-Nummer. Für das Musikalische sind übrigens die Herren Daddy Kev und D-Styles zuständig. Auch nach 29 Minuten und 42 Sekunden ist mir nicht klar, ob ich es jetzt mögen oder hassen soll. Aber eins steht fest: So was habe ich schon lange nicht mehr gehört. Seit langem wieder etwas, was anders klingt. Und das, ohne es von sich selbst zu behaupten.
Ach und noch mal zu dem Witz: der Bus war kaputt. Und Abfahrt.