Irie Revoltes – Les Deux Cotez

Sprechen wir doch mal über zehn lustige Aufsässige (Irie Revoltes  so der Original-Bandname) und deren – musikalisch – 1A arrangiertem Album Les Deux Cotez. Auf live eingespielten Instrumentals wird hier sowohl französisch als auch deutsch gesungen und gerappt. Den Leadingpart, vor allem den französischen Gesang betreffend, übernehmen dabei die Brüder Pablo Charlemoine a.k.a. Mal Élevé und Carlos Charlemoine. Unterstützt werden sie von Peter Lages a.k.a. MC Renegade, Andreas Spreier a.k.a. Ismael und Ralph Tanbourgi a.k.a. Lebanese, welche die Fahnen in Sachen Chanting und Rap, gern auch mal in deutscher Sprache, hoch halten.

Die Band selbst unterteilt ihre Mitglieder in zwei Kategorien: die Iries und die Revoltes. Zusammen ist man der Liebe zur Musik wegen, und diese Liebesbeziehung ist auf Les Deux Cotez deutlich zu hören. Aber es geht den Jungs nicht nur um Sunshine-Reggae, auch wenn dies Tunes wie Soleil, einer Lobeshymne auf den Sonnenschein, vermuten lassen.

Man ist ebenso darauf bedacht, Missstände aufzudecken und wachzurütteln, wie wiederum Titel wie Arrêtez, La Fausse Liberté oder Mes Soeurs (von dem mir jedoch die Bonus-Track-Version mit Sista Zoum mehr zusagt) aufzeigen. Allerdings lehnt man sich bei diesem Versuch gelegentlich einen Tick zu weit aus dem Fenster, so z.B. mit No Difference, und belässt es bei bloßer und vereinzelt gar recht plumper Kritik.

Musikalisch gesehen geht ein kräftiges Big Up raus an den Saxophonisten der Irie Revoltes, der mit seinem Spiel den Titel My Friends verfeinert. Außerdem höchst lobenswert ist die Fusion zwischen HipHop und Jazz, die auf La Musique die besungene Liebeserklärung zur Musik unterstreicht. Um ganz ehrlich zu sein, finde ich auch die Kombi aus Raplyrics und Gesangparts am interessantesten, denn  und die Gebrüder Charlemoine mögen mir verzeihen  nach spätestens drei Titeln fängt der sich kaum verändernde Gesangsstil der beiden tatsächlich ein wenig an zu nerven, wobei ich zugeben muss, dass selbiger dem Titel Ska wieder ziemlich gut zu Gesicht steht!

Und ja: Les Deux Cotez ist ein erwähnenswertes Debüt, gemacht von – echten – Musikern, wenn ihr versteht, was ich damit sagen möchte&