C3S: Alternative zur GEMA gegründet

In Hamburg hat sich eine neue Verwertungsgesellschaft für Musiklizenzen unter dem Namen C3S gegründet, kurz für Cultural Commons Collecting Society, gegründet. Die Künstler-Initiative, zu deren Gründungsversammlung sich 50 Musiker, Komponisten und andere Musikschaffende einfanden, will sich als Initiative zum bisherigen Monopolisten GEMA etablieren. Diese ist bisher die einzige staatlich lizensierte Gesellschaft in Deutschland, die die sich aus dem Urheberrecht ergebenden Nutzungsrechte an Musik verwaltet.

Hauptkritikpunkt an der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA), die schon seit 1933 besteht, ist, dass sie sich in ihrer Lizensierungskonzeption bisher nicht an die neuen Medien anpassen konnte; so gibt es seit der YouTube-Sperre 2009 immer wieder bundesweite Protestaktionen gegen die Gesellschaft mit Sitz in Berlin und München.

Die C3S will nun einen anderen Weg einschlagen und die Verbreitung von Musik entbürokratisieren und vereinfachen. So sollen beispielsweise auch Online-Airplays von Video-Plattformen oder Ähnlichem in die Nutzungsrechte aufgenommen werden, was die bisher zumindest gesetzlich nicht genehmigte kostenlose Verbreitung von Musiklizenzen ermöglicht.

Die Initiative finanziert sich aktuell durch Crowd-Funding, rund 1500 Investoren sind bereits gefunden, sowie zukünftig durch Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Einige finanzielle und bürokratische Hürden müssen allerdings noch überwunden werden, bis der Antrag auf Zulassung als deutsche Verwertungsgesellschaft voraussichtlich 2015 offiziell eingereicht werden kann.

Läuft für die C3S alles weiter wie geplant, könnte also mit dem allseits beliebten Satz „Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, für die die GEMA die erforderlichen Rechte nicht eingeräumt hat“, dem wohl meistgehassten der deutschen Sprache, bald Schluss sein.