Young Money sagt Festival-Auftritte ab

Der frühe Sommer ist in den US of A mit vielen herrlichen Beef-Geschichtchen prall gefüllt. Neben den Keilereien zwischen Pusha T und Drake bzw. Lil Wayne ereignete sich vor wenigen Tagen noch eine weitere interessante, unerhörte Begebenheit beim Hot 97 Summer Jam-Festival in New Jersey: Harajuku Barbie Nicki Minaj und der Rest der YMCMB-Clique sagten kurzfristig ihre Auftritte beim Festival ab.

Grund dafür war die unverblümte Ansage des bekannten Hot 97-Moderators und Host der Jam, Peter Rosenberg, dass Nickis Song "Starships" absoluter "Bullshit" sei und er und das Publikum doch wegen "real HipHop shit" auf der Veranstaltung seien. Starker Tobak, den der Gastgeber da von sich gab – mit dieser stürmischen Meinungsverkündung brachte Rosenberg ein Steinchen ins Rollen, das jetzt, Tage nach dem Geschehnis immer noch seine Kreise zieht.

Nickis Labelboss Lil Wayne war es jedenfalls sofort sauer aufgestoßen: unverzüglich twitterte er den Boykott des Festivals aller YMCMB-Signings, keiner würde spielen, auch Nicki werde ihren Headliner-Auftritt natürlich nicht bestreiten.
"Young Money ain't doing summer jam.", so die kurze, aber deutliche Weezy-Voice.

Brav und hörig fügte sich daraufhin die pinke Barbie aus Queens und bestätige via Twitter, dass sie der Veranstaltung fern bleiben werde, denn das Wort des Präsidenten sei für sie verbindlich.
"Wow. U niggaz just fucked up history. But the President has spoken. I go above and beyond for my fans. But won't ever go against wayne's word. What he says, goes."

Erzürnt über den YMCMB-Boykott, goss Hot 97-Moderator Funkmaster Flex lautstark weiter Öl ins ohnehin schon lodernde Beef-Feuer, indem er während eines Festival-Auftritts deutliche Disses gegen Young Money und Nickis Kommerzrap ins Publikum plärrte.

Nicki Minaj sollte als Headliner ursprünglich Bühnenunterstützung ihrer New Yorker Kollegen Nas und Lauryn Hill bekommen, die sie dann komplett ersetzten.

Rosenbergs und Funkmaster Flex' scharfzüngigen Worte sowie die beleidigte Absage der gesamten YMCMB-Clique ist letztlich ein ziemlich unerhörtes Ereignis, dessen es selbstredend noch einiger Nachlese in HipHop-Amerika bedarf: so äußerten sich die gedisste Rapperin, Rosenberg und der Chef der New Yorker HipHop-Radiostation und Veranstalter des Summer Jam, Ebro Darden, im Nachhinein allesamt persönlich zu den Geschehnissen.

Am Montagabend meldete sich die Dame mit dem Plastik-Gesäß telefonisch bei Hot 97 zu Wort und erklärte ihren Auftritts-Boykott.: der respektlose Umgang mit ihrer Person, der überdies noch in der ganzen Welt zu hören war, sei auch ein Diss gegen ihre Fans gewesen und insgesamt untragbar für sie.
"When you disrespect Nicki Minaj, you're disrespecting my fans. This was not about 2,000 fans in a building that he was talking to. This is streaming to the world." meinte die beleidigte Nicki, wie gewohnt in der dritten Person von sich sprechend.

Des Weiteren bat sie die Hot 97-Belegschaft höflich um Respekt gegenüber ihrem Label, der ihnen ja überdeutlich auf dem Summer Jam Festival-verweigert wurde. Sie wolle gar keine Sonderbehandlung, auch müsse man ihre Musik nicht mögen, aber zumindest den nötigen Respekt sollte man ihr schon entgegen bringen, zumal sie als Gast von Hot 97 eingeladen worden sei.
"From now on, Hot 97, when you want our team to come to your show – it doesn't matter if its one or all – treat us with respect. That's all we're asking. We're not asking for any special treatment. We're asking for respect. I'm very proud of my team for taking a stand, and showing me – in turn, me showing my fans – that enough is enough. When I'm coming to your home, and to your stage, respect me. You don't have to say you love my albums, you can keep your two-cents to yourself. It's no longer comedy."

Nachvollziehbare Worte Nickis. Peter Rosenberg indes tut nichts leid. Er stehe nach wie vor zu seinen Worten und werde sich auch nicht entschuldigen.

Laut Ebro Darden stecke bei Weezys Festival-Absage eigentlich auch mehr dahinter, als nur der Rosenberg "Starships"-Diss. So hätten er und Lil Wayne über die Jahre persönliche Diskrepanzen, welche in dessen Entscheidung sicherlich mit hinein gespielt hätten.
"She could be that mad, but I think it's deeper than that. […] Many years ago me and Wayne had our differences here at Hot 97", so die Worte von Ebro.

Wir werden sehen, ob und wie sich die Angelegenheit weiter spinnt. Vielleicht belassen es die Streithähne ja auch dabei – immerhin hat Lil Wayne derzeit ja auch noch eine weitere Beef-Baustelle mit Pusha T