MNero. Bitte wer? So werden jetzt wohl die meisten denken, und ehrlich gesagt nicht ganz zu unrecht. Der Newcomer veröffentlichte am 1. Mai dieses Jahres seine „Zwischen Tür und Kopf„-EP. Mittlerweile steht der Release des Nachfolgers „Zwischen Tür und Kopf 2“ an. Außerdem wurde er bei Lourd Records, dem Label von Sylabil Spill, gesignt. Grund genug für ein kleines Gespräch.
Du zeigst dich auf „Zwischen Tür und Kopf“ technisch ziemlich versiert. Wo hast du das gelernt, man hat ja vorher noch nichts von dir gehört?
Ja, also, ich bin auch schon länger unterwegs mit Rappen, ich hab schon seit ich 13, 14 bin Tracks geschrieben und bin dann auch schon mit paar Leuten regional in meiner Gegend, in Baden-Württemberg, aufgetreten, hab da immer wieder Tracks gemacht und hab auch jedes Jahr weiter an der Musik gearbeitet. Ich glaub daher kommt die technische Versiertheit, weil ich halt immer weiter gemacht habe, nie aufgehört habe, einfach schon länger dran sitze, Raps zu schreiben.
Bist du denn schon immer in diese sozialkritische Richtung gegangen, die du ja stark in deinen Texten hast?
Im Prinzip ja. Meinen ersten Text hab ich geschrieben über Krieg. Man ist 13 und sieht so etwas im Fernsehen und denkt: „Oh shit was geht ab?“ und dann schreibt man das auf und dadurch bin ich dann immer weiter zum Schreiben gekommen, hab nicht nur Raps, sondern auch andere Sachen geschrieben, Geschichten oder so. Und da hat irgendwie immer mitgespielt, dass ich ein bisschen sozialkritisch gedacht habe. Es ist auch nicht das einzige, worüber ich schreibe, aber es ist schon ein großer Teil meiner Kunst.
Auf deiner „Zwischen Tür und Kopf“ -EP hatte das Thema ja einen sehr großen Stellenwert, auf dem Nachfolger ist das ein bisschen weniger geworden.
Ja, das stimmt. Ich hatte beim Nachfolger auch ein bisschen auf andere Sachen Wert gelegt, auch um noch mehr zu zeigen, was ich technisch drauf habe. Auf der endgültigen EP, ihr habt nur vier Tracks oder so bekommen, oder?
Ja genau, das wäre auch meine nächste Frage gewesen: Warum die denn so kurz geraten ist?
Ja, ich glaube ich hatte auch sechs irgendwie weiter geschickt, aber da war irgendwas mit dem Label. Auf jeden Fall gibt es da auch noch zwei, drei Sachen, die sozialkritisch sind, aber ich wollte eben auch mal ’ne andere Seite von mir zeigen, zeigen, dass ich das auch kann. Aber auf jeden Fall bleibt die sozialkritische Schiene trotzdem noch in gewissem Maße erhalten.
Gibt es da konkrete Vorbilder an denen du dich orientierst?
Tja, was heißt Vorbilder. Man hat natürlich indem man Rap gehört hat Sozialkritik mitbekommen, bei mir waren es eher amerikanische Artists, Mos Def oder Black Thought, so in die Richtung. Begriffe wie Freiheit und wie einen das in der Gesellschaft selber betrifft hat man da z.B auch schon mitgekriegt.
Wie kam eigentlich der Kontakt zu Sylabil Spill bzw. seinem Label Lourd Records zustande?
Das war eigentlich nichts spektakuläres. Wir haben uns im Internet geschrieben. Ich hatte mich auch vorher schonmal mit einer Lourd-Mitarbeiterin in Köln getroffen, einfach Party gemacht, einfach so. Und dadurch bin ich dann glaub ich in deren Radar gekommen. Dann wurde ich angeschrieben und dann haben wir einfach angefangen zu proben für die Spill-Gigs. Dadurch haben wir uns immer näher kennen gelernt und dann bin ich da reingerutscht.
Wo würdest du deinen Platz im Deutschrap-Game selbst verorten?
Als Newcomer, der sich gerade versucht ein Standbein aufzubauen. Sonst bin ich mit meiner Kunst oft eher in der bodenständigen Richtung gewesen, was sich jetzt aber ein bisschen ändert, wegen dem Smeezy, meinem Produzent, der jetzt die ganze „Zwischen Tür und Kopf 2“ -EP produziert hat, wo dann eben auch bisschen trappigere oder andere Sachen drauf sind.
Was gibt es denn sonst an zukünftig geplanten Projekten? Ist vielleicht was mit Sylabil Spill zusammen geplant?
Also da kann ich jetzt noch nicht viel mehr sagen, außer das ich auf jeden Fall dran bin an Sachen zu arbeiten und nächstes Jahr auf jeden Fall viel von mir zu hören sein wird. Was jetzt genau passiert, muss man auch mit dem Label nochmal bequatschen, aber ich bin auf jeden Fall dran und arbeite hart an Sachen.
Alle Bilder von minha galera.