Xatar. Der Baba. Der Mantel. Wie kein anderer Gangsta-Rapper derzeit versteht es der Bonner, sich wirkungsvoll – und sympathisch – in Szene zu setzen. Große Gesten, Sprüche, die sofort zu stehenden Ausdrücken werden, alles da. Vor allem aber auch: Wuchtige Beats, die klatschen und Raps, die den durch den imperialen Habitus geweckten Erwartungen entsprechen. Keine Frage, gemeinsam mit den Azzlackz steht Alles oder Nix Records derzeit für die interessanteste und spannendste Entwicklung im deutschen Streetrap. Authentisch, musikalisch anspruchsvoll, inhaltlich reflektiert. Keine sinnlose Gewaltverherrlichung, keine Glorifizierung, keine grundlosen Beleidigungen. Und ganz bestimmt kein Promobeef.
Sehr viele Gründe also, Xatar anlässlich seines dritten Albums „Baba aller Babas“ in Köln zu besuchen und mit ihm über das erste Release nach der Entlassung, die Zeit hinter Gittern, Fragen von Schuld und Sühne, das Gefängnissystem, Verantwortungsbewusstsein von Gangsta-Rappern, die Ursachen von Kriminalität und die Zinkerversuche offenbar missgünstig gestimmter Kollegen aus dem Rapgeschäft zu sprechen. Ein Interview? Fast schon eher eine Audienz. Bitte beim Anschauen die Schuhe ausziehen. Danke.