Sucuk Ufuk: Interview über „Pablo Sexobar“, Bassquiat und Wettbüros

Sucuk Ufuk kommt aus Reutlingen – Moment mal, da war doch was… genau! Tua und Kaas stammen ebenfalls aus der kleinen Stadt am Fuße der Schwäbischen Alb. Und mit den beiden hatte Sucuk dereinst eine Crew, die auf den Namen Bassquiat hörte. Nun, zumindest theoretisch gibt’s die immer noch, aber Alben droppt man inzwischen eher auf eigene Faust. So zum Beispiel „Pablo Sexobar“, Sucuks erstes Soloalbum, das soeben erschienen ist. Passend zum Interview präsentierten wir dir auch gleich noch die Videopremiere von „Rauchen und kuscheln“. So sind wir halt.

Vor rund 15 Jahren hatte ich das erste Mal eine CD von dir in der Hand. Die mit der Abstech-Story drauf. Aus heutiger Sicht findest du es richtig wack?

Technisch, auf jeden Fall. Ich will es nicht direkt mit Azads „Leben“ gleichsetzen, aber das Album fand ich von ihm am geilsten. Dafür war es technisch am schlechtesten. Danach hat er mehr Wert auf Technik gelegt.

Ja, leider.

Genau, das ist das Problem.

(Es folgt ein kleiner Exkurs darüber, welches Azad-Album das beste war)

Also, diese EP war dein „Leben“ sozusagen.

Da hab ich auf jeden Fall mehr Wert auf Message gelegt, aber technisch war es so naja. Später hab ich dann mehr Wert auf Technik gelegt, mit der Zeit bin ich dann weg von Message, zumindest in der Art. Das war mir zu kopflastig.

Du warst ja damals in dieser verrückten Crew mit so Leuten wie Kaas und Tua, Bassquiat.

Die Grundformation waren Kaas und ich. Tua kam dazu, davor noch Cristyle. Der hat später „Komm mit mir“ von Savas produziert. Wir vier waren es auf jeden Fall, später kamen dann immer mehr Leute dazu. Mit Kaas war ich schon bevor wir gerappt haben in einer Klasse. Damals hab ich ihn immer abgezogen. Richtig asozial. Hätte ich damals gewusst, was später kommt, hätte ich das nicht gemacht, aber damals war’s für mich halt normal. Das war aber auch der Grund, warum ich ihn gefeiert habe: Obwohl ich ihn scheiße behandelt habe, war er paar Jahre später voll cool zu mir.

War er da schon auf dem Einhorn-Trip?

Nee, das kam irgendwann später. Aber er war cool, gut drauf. Er hat mir voll geholfen mit Rap, cooler Typ. Unser Anspruch war der von (Jean-MichelBasquiat, von dem wir unseren Namen hatten: Etwas zu nehmen, was schon besteht und ihm einen neuen Anstrich zu verpassen. Das ist bis heute so geblieben, Tua, Kaas und ich machen ganz unterschiedliche Musik, aber jeder macht etwas anderes, als was die breite Masse macht.

Wie ist der aktuelle Stand denn?

Im Endeffekt gibt es die Crew noch. Wir haben uns nie aufgelöst. Es ist auch keine normale Crew, sondern eher freundschaftlich. Tua zum Beispiel, der gerade noch da war, den sehe ich nicht oft – aber wenn etwas wäre, wäre er da. Und andersrum.