PA Sports, Haftbefehl & Co über Blockupy: Viel Schwarzweißdenken

Diese Stadt ist wie Spiritus, denn Frankfurt brennt.“ Abdis Prophezeiung scheint heute (fast) in Erfüllung zu gehen. Tausende Demonstranten der antikapitalistischen Blockupy-Bewegung haben heute in Frankfurt gegen die Eröffnung der EZB demonstriert. Darunter gab es wohl auch einige, die Gewalt angewendet, den öffentlichen Verkehr behindert und verschiedene Gegenstände (darunter auch, besonders medienwirksam, Polizeiautos) angezündet haben. Die schnelllebige Deutschrap-Szene reagiert darauf prompt-  und nicht besonders differenziert.

PA Sports stellt in einem langen Beitrag auf Facebook  die Glaubwürdigkeit der Demonstranten in Frage. Er verstehe nicht, warum die Bilder von brennenden Polizeiautos bei vielen Menschen derart positive Reaktionen auslösen und frage sich, ob es sich bei den meisten davon nur um „Pseudo-Fick-Die-Polizei-Gangster“ handele. „Deutschland ist nicht Frankreich und auch nicht Amerika. Und wenn hier langsam Pariser-Umstände entstehen dann bestimmt nicht weil es so sein MUSSTE, sondern nur weil irgendwelche Affen zuviel Ghettogangz geguckt haben und sowas geil finden.

Gerade im Vergleich mit anderen Ländern (auch „seinem“ Land, gemeint ist der Iran) sei die Repression doch gering und wenn man sich dagegen wehren möchte, dann solle man das doch in einem Land tun, wo die Freiheit weitaus stärker eingeschränkt ist. Er positioniert sich klar gegen die Ausschreitungen sowie seine Kollegen, die diese teilweise kritiklos abfeiern. „Diese Antifa-Aktion hat auf jeden Fall nix mit meinem Glauben, meiner Mentalität oder meiner Ideologie zu tun. Und besonders viel Eier braucht man dafür auch nicht in Deutschland.“

Beitrag von Pa Sports.

Der Offenbacher Haftbefehl, der direkt an der Quelle wohnt, fasst sich da wesentlich kürzer – und indifferenter:

Musikblogger Herr Merkt wiederum bezieht sich auf einen anderen Aspekt zu der ganzen Sache:

Ebenfalls nicht fehlen darf die übliche ACAB-Rhetorik,…

gegen die sich Seperate mit seinem Post klar und nachvollziehbar positioniert:

SadiQ hat indes auch eine klare Meinung zu der ganzen Sache:

Schön ist auch das Zitat aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper„, dass Arbok 48 verwendet und damit immerhin beweist, dass er schon mal ein Buch gelesen hat.

Wie man sieht: Viel Schwarz-Weiß-Denken, wenig Interesse an Hintergründen. Während PA Sports internationale Zusammenhänge vernachlässigt und zudem vergisst, dass Missstände nicht irrelevant werden, nur weil es anderswo schwerwiegendere Probleme gibt, gibt es auf der anderen Seite Maulhelden, die sofort ACAB oder andere stumpfe Parolen brüllen, ohne in irgendeiner Form auf die Hintergründe einzugehen. Gerade so, als ob es nur um brennende Autos ginge.

Natürlich ist es auch immer etwas heuchlerisch, wenn jemand , der in Musikvideos auch gerne mal vor dicken Autos posiert, völlig unbegründete Kapitalismuskritik äußert. Der einzige, der da noch den Durchblick behält und eine fundierte Meinung abgeben kann, ist offensichtlich Seppo. Hat der eigentlich ein dickes Auto? Festzuhalten bleibt, dass hier kaum über die politische Aussage hinter den Demonstrationen diskutiert, sondern fast ausschließlich auf die Ausschreitungen eingegangen wird. Am besten bringt es da wohl der gute Rockstah auf den Punkt: