Interview mit Money Boy [rap.de-TV]

Zeiten ändern sich: Als wir Money Boy vor anderthalb Jahren zum ersten Mal zum Interview vor die Kamera baten, war der Wiener noch nicht wirklich ein fester Bestandteil der deutschen Rapwelt. Heute ist er – wenn auch keineswegs unumstritten, ganz im Gegenteil – nicht mehr wegzudenken. Features mit Fler sowie auf dem Shindy– und Bushido-Album „Cla$$ic“ sind Ausdruck einer gefestigteren Stellung. Der Boy ist angekommen.

Was nicht bedeutet, dass er vom Underdog zu Everybody’s Darling geworden wäre – beileibe nicht. Sein vieldiskutierter Auftritt auf diesem Festival da an einem trüben Badesee im Osten Deutschlands – nicht nur auf der eigenen Bühne – hat Kontroversen ausgelöst. Es ging um Respektlosigkeit, Drogenmissbrauch, sexuelle Kontakte zu Minderjährigen, pietätlose Witze auf Twitter… Wie auch immer – eins kann man MBeezy jedenfalls nicht nehmen: Er ist in den letzten Jahren immer mehr zu der deutlich an amerikanische Vorbilder angelehnten Kunstfigur geworden, die er am Anfang wohl nur gespielt hat. Moralisch ist das keineswegs über jeden Zweifel erhaben, aber mal ganz ehrlich: Das ist Rap noch nie gewesen.

Wir trafen bei der „ADHT„-Tour einen deutlich selbstbewussteren Money Boy, der sich weitaus weniger erklären muss als noch vor eineinhalb Jahren. Im Interview mit Skinny bezieht er dennoch konkret Stellung zu den gegen ihn gerichteten Vorwürfen, spricht ganz offen über Groupies, das Tourleben, die Glo Up Dinero Gang und viele andere Themen.