Review: Danny Impulsiv – Phönix EP

Hol die Pappen raus, es wird psychedelisch! Danny Impulsiv holt mit seiner „Phönix“ EP zu wirren, schwermütigen Analysen und intimen Selbstfindungs-Trips aus, die einen wohlig nachdenklich zurücklassen. Auf warmen, melodischen Beats von Anno Domini, Fugees, Drip133 und Ofdream zieht Danny so richtig blank – diesmal glücklicherweise im übertragenen Sinne.

Die sieben Songs sind alles andere als leichte Kost, klingen aber nichtsdestotrotz bemerkenswert angenehm. Danny setzt seine hohe, heisere Stimme bewusst ein und passt sich der Instrumentierung geschickt an. So klingt er zu keiner Zeit penetrant – ein Risiko, das bei ihm durchaus besteht. Überhaupt ist Dannys Technik über jeden Zweifel erhaben: präzise Flows und beeindruckend saubere, unverkrampfte Reime umschmiegen die interessanten Inhalte, die bei ihm im Mittelpunkt stehen – sofern er keines seiner zahlreichen Pseudonyme auspackt.

Den assoziativen Gedanken des impulsiven Herrn zu folgen ist keine Leichtigkeit. Bei Songs, die einem klaren Motiv folgen, ist das noch machbar – etwa wenn auf „Illusion“ Wahrnehmung, Verdrängung und Selbstmanipulation zum Thema werden. Ansonsten pflegt Danny es, abzuschweifen und zwischen Bildsprache und Klartext hin und her zu springen. So beginnt „Schlafen gehen“ mit der Schilderung seines Borderline Syndroms, schweift schnell ab und greift das Thema gegen Ende wieder auf. Keine besonders durchdachte Struktur, aber eine umso natürlichere.

Danny Impulsiv gibt sich ohnehin brutal ehrlich und glaubwürdig. Schwächen unverblümt auf den Tisch knallen? Liegt hier an der Tagesordnung. Dass dieser Mann einen ordentlichen Dachschaden hat, ist kaum zu überhören – aber genau das macht die Faszination der „Phönix“ EP aus. Abgesehen davon natürlich, dass sowohl Danny Impulsiv als auch die beteiligten Produzenten ihr Handwerk hervorragend beherrschen.