ODEM von der Berliner SOS Crew war einer der wichtigsten Graffiti-Künstler der 90er-Jahre. Der Styleleader, dessen Buch „ODEM: On the run“ Generationen von Sprühern prägte, ist nun leider im Alter von 43 Jahren verstorben. In seinem Nachruf betrauert der Writer UBK den Tod einer Ikone.
Wie die meisten, kannte ich ODEM leider nicht persönlich, doch sein Name ist mir seit ich denken kann ein Begriff. Ich war noch sehr jung, als ich das erste mal ODEMs Graffitis sah und wirklich wahrnahm, aber ich weiß, dass es in der Berliner Ringbahn war.
Als ich älter wurde, kam zu meinem HipHop-Verständnis auch Graffiti hinzu und wir sahen uns gemeinsam die bekannten Filme an, etwa “Wholetrain” im Kino. Die Zeit war geil und diese wurde eingeleitet von Leuten wie ODEM und seiner SOS Crew. Danke dafür!
Zu einer Zeit, wo in der Friedrichstraße vor den Augen der Polizei Züge bemalt wurden, entstand in Deutschland das Gefühl für diese Straßenkunst. Inzwischen sind die Grenzen zwischen real und fake verlaufen, wie frische drips. Damals ging es um den Kick und das Feeling, heute rennen viele dem Statussymbol hinterher.
ODEM jedoch, hat das Gefühl, um das es eigentlich bei Graffiti geht, immer weiter getragen und versucht zu vermitteln. Leider verlieren wir wieder einen von den Guten. Holt die Dosen raus und lasst uns die Rest in Peace Tags für ODEM sprühen, bis ihnen die Farbe zum buffen ausgeht!
Anbei ein Interview mit der Legende
Hinweis: Mit diesem Artikel wollen wir nicht zum Begehen von Straftaten aufrufen, sondern die weltweit verbreitete Graffiti-Kultur dokumentieren sowie einem ihrer herausragenden Vertreter Respekt zollen.