Blick über den Tellerrand: Sieben mal Rap aus Holland

Im Sinne der Vielfältigkeit soll Blick über den Tellerrand musikalisch Staatsgrenzen überwinden und Künstlern aus anderen Ländern eine Bühne bieten, die normalerweise unter dem Radar deutscher Rapmedien fliegen. In jeder Kolumne werden vielversprechende Artists aus jeweils einem Land ausgewählt – egal, ob diese ganz frisch ins Game eingestiegen sind oder schon Jahre dabei. Verkaufszahlen und Klicks interessieren dabei nicht, aufgeführt wird, was Bock macht. Unsere kleine Länderkunde beginnt heute in den Niederlanden.

Während gesprochenes Niederländisch oft noch an Deutsch erinnert, ist niederländischer Rap viel mehr beeinflusst vom Multikulti-Straßenslang und hat mit Deutsch nur noch wenig zu tun. Zumindest gilt das für Straßenrap. Immerhin wohnen in der Hauptstadt der Niederlande Amsterdam mehr als 50 % Menschen mit Migrationshintergrund aus ca. 175 Ländern. Sie ist damit eine der multikulturellsten Städte der Welt. Was in Deutschland im großen Rahmen erst mit Haftbefehl passierte, war in Niederlande schon lange Status Quo. Nicht umsonst erwähnte Hafti einst, dass er die niederländischen Rapper wegen ihrem Stil feiert. Was auffällt ist, dass fast jede Art von Rap gespickt ist mit Englisch im niederländischem Akzent. Wer einmal in den Niederlanden gewesen ist, wird bestätigen können, dass dort im Prinzip jeder Englisch sprechen kann. Das, gepaart mit dem Fakt, dass Niederländisch im Vergleich zu Deutsch insgesamt ein kleineres Vokabular aufweist, führt eben dazu, dass viele Rapper den amerikanischen Slang übernehmen und Songs gefühlt zur Hälfte nur aus Englisch bestehen können. Jetzt aber genug der weisen Worte. Veel plezier mit einer kleinen, aber feinen Auswahl von aktuellen Nummern aus der niederländischen Rapszene.