So war das Splash 2018: Enttäuschendes Line Up voller Highlights

Woher die ganzen Pillenschmeißer ?

Auf dem Splash wird gesoffen. Auf dem Splash wird gekifft. So weit, so normal, so harmlos. Klar kotzt mal irgendwer, irgendwo hin und natürlich ist das Verhalten mancher Besucher auch grenzwertig. Aber nach meiner Empfindung war der Konsum chemischer Drogen nie ein großes Ding auf dem Splash. Das war dieses Jahr anders. Nein, ich will kein MDMA, während ich Olexesh höre. Vielen Dank, ich brauche kein Koks für J.Cole und bitte auch kein Speed für Zugezogen Maskulin. Derartige Angebote hörte man dann doch öfter als gewohnt. Im Prinzip ist es mir herzlich egal, wer sich mit welcher Droge in die Stratosphäre schießen will, nur erschien es mir auf dem Splash unpassend und befremdlich. Vermutlich ein unschöner Auswuchs der neuen, Lean sippenden Rapgeneration.

Technische Aussetzer

Ich liebe Dendemann live. Das habe ich bereits in meinem Artikel über das Hurricane Festival beschrieben und sage es gern nochmal. Der Rap-Dinosaurier ist einfach lässig und souverän auf der Bühne und das in Begleitung seiner fantastischen Live-Band. Doch ausgerechnet er litt dieses Jahr wohl am meisten unter den technischen Problemen des Festivals.Fast seine halbe Show fiel aufgrund irgendwelcher Schwierigkeiten ins Wasser und mühsam musste er sich dann durch zweite Hälfte hieven. Auch RIN und andere Künstler hatten ihre Probleme. Das kann schonmal bei einer solchen Veranstaltung passieren, ist aber trotzdem schade.

Schlechte Organisation

Die gesamte Planung des Splash stand schon von Beginn an unter einem schlechten Stern. Erst fielen Schwergewichte wie Capital Bra in letzter Sekunde aus und dann gab es noch mehr Probleme während der Auftritte. Sei es die Backyardstage, die so staubig war, dass man ohne Mundschutz kaum dabei sein konnte, oder die Splash Mag Stage, die zwar an einer klasse Location lag, aufgrund ihrer Schräglage aber diverse Probleme verursachte. Zum einen konnte man, falls man unten stand, schlicht die Bühne nicht sehen, zum anderen wurden Künstler wie Tyler the Creator auf die Splash Mag verlagert. Ein Tyler muss auf die Mainstage, keine Frage. Derart viele Leute wollten ihn sehen, dass es schier unmöglich war, eine gute Sicht zu haben, falls man nicht bereits eine Stunde vor Konzertbeginn vor der Bühne campte.

Am Beispiel von BHZ möchte ich auch einmal die miese Kommunikation mit den Zuschauern aufzeigen. Der Song „Bier“ war der Zeltplatz Geheimtipp während des ganzen Splash. Vermutlich deswegen wurde der Act also von der kleinen Green Stage auf die größere Playground Stage verlegt. Jedoch ohne das auch auf dem Gelände zu verkünden. Auf einmal fielen einige Acts aufeinander und wurden seltsam miteinander getauscht, sodass generelle Verwirrung herrschte. Am Ende spielte BHZ Sonntag Nacht, nach J.Cole, einem Zeitpunkt an dem die meisten Leute keine Lust mehr auf irgendetwas hatten. Klar, hätte man sein Handy mitgenommen und ständig die App aktualisiert, wäre man schon drauf gekommen, wann man wo zu stehen hat. Aber warum keine Durchsage durch irgend einen Lautsprecher? Wieso keine Anzeigetafel, an der man solche Informationen ablesen kann? Ärgerlich, dass die beste Informationsquelle dann noch von besoffenen Zuschauern stammt, die selbst keine Ahnung haben.