B-Tight, Shizoe und Achim Petry

rap.de: Gerade ist "23", das gemeinsame Album von Bushido und deinem besten Kumpel Sido erschienen. Wie gefällt es dir?

B-Tight: Ich habe es leider noch nicht ganz gehört. Sido hat mir vorab ein paar Songs gezeigt, von denen ich ehrlich gesagt überrascht war. Es ist wirklich krass gut geworden. Man kennt ja Texte von Bushido, und jeder weiß, dass es textlich relativ einfach gestrickt ist. Aber ich muss sagen, ich fand's wirklich dope, auch die Beats, die sie gepickt haben. Das komplette Ding passt einfach super zusammen. Vor der Versöhnung war wirklich auch sehr viel Stress. Man musste in Berlin immer überlegen, wenn man weggegangen ist, ist Bushido auch da, geht man dann trotzdem hin oder nicht? Lässt man es darauf ankommen? Es war immer so ein hin und her. Deshalb jetzt das Statement, kuck mal, man kann auch zusammen, wir sind alle älter, das Beef-ding war halt damals. Jetzt ist alles schön harmonisch (grinst).

rap.de: Was kannst du uns über "Blutzbrüdaz", den Film von Sido, bei dem du auch mitspielst, verraten?

B-Tight: Das wird ein sehr lustiger Film. Sido spielt die Hauptrolle, ich die zweite. Es geht um das Musikbusiness im HipHop, der eine möchte zum Major gehen, der andere lieber nicht. Die Freundschaft zerbricht an einem Majordeal, wie es in der Realität ja auch häufig wirklich abgelaufen ist. Es gibt da – nee, das Ende verrate ich nicht (Gelächter).

rap.de: Ist der Film mit dem von Bushido vergleichbar?

B-Tight: Nein, es ist quasi genau das Gegenteil. Es wird ja jetzt auch als Komödie angepriesen, schon von daher weiß man, dass es nicht autobiographisch ist und auch nicht in die Gangster-Richtung geht. Es ist einfach ein fiktiver Film mit lustigen Figuren. Das ist eben ein ganz anderes Konzept.

rap.de: Was planst du für 2012, Shizoe?

Shizoe: Na, ich will auf jeden Fall endlich mal mein Album rausbringen, und das wird auch passieren. Wahrscheinlich am 9. März. Da geht es für mich dann richtig los. Die Leute kennen mich bisher nur von Features mit anderen Rappern. Aber das ist mein erstes Album, wo ich komplett durchsinge. Es sind zwar Rapper gefeatured, aber ich selber rappe darauf kein einziges Mal, sondern singe nur. Ich bin sehr gespannt, was draus wird. Wir machen auch eine Tour dazu. 2012 – mir egal, was jemand anderes sagt, ist das Shizoe-Jahr (lacht). Dann ist der Knoten endlich mal geplatzt. Der hat sich immer fester gezogen, 2012 platzt er endlich. Mir reicht's.

rap.de: Werdet ihr drei auch nächstes Jahr wieder zusammen Konzerte geben?

B-Tight: Auf jeden Fall. 100 Pro. Am liebsten 'ne gemeinsame Tour, aber darüber reden wir noch.

rap.de: Es hieß ja auch schon, ihr würdet zusammen in Großraumdiscos auftreten, mit Halbplayback.

B-Tight: Nee, bislang sind wir zusammen noch in keiner Disco aufgetreten. Wenn wir gemeinsam auftreten, dann mit Band, und wie gesagt, jeder macht seine eigenen Songs. Es ist nicht so, dass alles verschlagert wird. Es ist auf keinen Fall Schlager-Rap.

Shizoe: Bis auf den einen Song, über den wir vorher gequatscht haben, haben wir ja gar keine Kooperation bis jetzt gehabt. Wenn wir uns treffen, geht es darum, dass wir uns gegenseitig featuren, also hauptsächlich Achim uns, weil es seine Touren sind. Er nimmt uns mit, weil er das ganze Ding ein bisschen anwürzen will. Aber ihm geht es ja darum, dass wir unsere Songs machen können. Das macht uns halt Spaß: Da ist eine komplette Band, die ist super eingespielt, und wir können unsere Dinger machen.

B-Tight: Es geht halt immer hin und her. Achim ist auch schon auf meine Konzerte gekommen.

Achim Petry: Oh ja, wir haben den "Ghettowahnsinn" gebracht.

B-Tight: Und du wärst überrascht, wieviele Leute das dann doch feiern. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte auch die Hosen voll davor. Nicht, das irgendwelche Stühle oder Becher fliegen, wenn er auf die Bühne kommt. Aber ganz im Gegenteil. Die standen erstmal so da, dann hat Achim losgelegt mit "Wahnsinn". Dann haben sie so verstohlen nach links und rechts geguckt und manche haben sich halt getraut, zu feiern. Da dachten sich die anderen dann so: Ach so, ist erlaubt, ja? (Gelächter) Und dann ging's los.

Achim Petry: Ich glaube, es war gar nicht so experimentell, dass ihr bei mir gespielt habt. Sondern viel mehr, dass ich bei euch gespielt habe.

Shizoe: Ja, auf jeden Fall. Ab dem Moment hätten wir sowieso nichts sagen können. Denn wenn er auf einem B-Tight-Konzert auftritt, wie viel Angst müssten wir vor dem Publikum haben, wenn wir nicht auch auf seinen Konzerten auftreten würden.

Achim Petry: Die Leute vor der Bühne sind wesentlich offener, als man immer glaubt. Letzten Endes wird von den Medien oft so ein Schubladendenken eingetrichtert, ganz viele Menschen hören ganz verschiedenartige Musik. Leute, die mich hören, hören jetzt eben auch solche Sachen und andersherum. Man befruchtet sich ja gegenseitig.

B-Tight: Warte, Achim: No homo. (Gelächter)

Achim Petry: Künstlerische Befruchtung, natürlich. Das muss ich noch lernen, diesen Slang. Obwohl, seit einiger Zeit sage ich auch schon chillen und all sowas.

rap.de: Wie würdet ihr eure gemeinsam Zeit denn in einem Wort beschreiben?

Alle: (brüllen) Rock'n Roll!