Pharoahe Monch

rap.de: Auf Deinem Album hast du Deine Mutter erwähnt, die sich Bio-Essen nicht leisten könne. Habe ich das richtig verstanden?

Pharoahe Monch: Nein. Sie isst biologisch, weil sie einen Garten in ihrem Hinterhof hat und sie viele Sachen, die sie isst, selbst anbaut.

rap.de: Mitten in New York?

Pharoahe Monch: Ja. Den Satz auf dem Album habe ich aber gesagt, weil Firmen wie Whole Foods, die gute Lebensmittel anbieten, richtig teuer sind. Das kann sich dann wiederum nur die Elite leisten. Aber trotzdem. Meine Mutter isst sehr bewusst und gesund und sie sieht auch um einiges jünger aus, als sie ist.

rap.de: Okay, und mit welcher Prominenten würdest Du gerne mal ins Bett gehen? (Gelächter)

Pharoahe Monch: (überlegt) Jetzt muss ich mir irgendeinen Scheiß überlegen. (Pause) Ich würde gerne mit Jennifer Hudson schlafen, aber mit der Jennifer Hudson von früher. (Gelächter, Guy aus dem Hintergrund: "When she was goooooood!")

rap.de: Hast Du eigentlich Kinder?

Pharoahe Monch: Nein, nein, deshalb sehe ich auch so jung aus und kann durch die Welt reisen und abspacken. Kinder aufzuziehen ist eine große Verantwortung.
Ich denke, wenn ich irgendwann mal aufhören kann, egoistisch zu sein und irgendwann mal abgeben und teilen kann… vielleicht werde ich irgendwann heiraten. Dann kann ich sagen, das ist meine Frau und dann will ich auch Kinder haben. So habe ich das immer gesehen. Ich träume davon, mit Jennifer Hudson zu schlafen und irgendwann mal Enkel zu haben… (träumerisch) na ja. Vielleicht klappt das ja, aber nur, wenn sie wieder ein bisschen mehr Gewicht zulegt.

rap.de: Du hast gerade über die Industrie gesprochen und die Großkonzerne, die gewisse Leute unten halten und andere wiederum nach oben bringen. Verspürst Du eine gewisse Genugtuung mit Deinem derzeitigen Erfolg, weil Du es ohne die Industrie geschafft hast?

Pharoahe Monch: Uhhh. Genugtuung. (lange, lange Pause) Ehrlich gesagt, ich weiß nicht. Das ist verrückt. Als ich jünger war, hätte mir das was bedeutet, aber jetzt? Nein. Ich denke, es geht auch mehr um die Entwicklung der Firma und darum, dass ich da ganz glücklich drüber bin, dass die Firma erfolgreich ist.
Ich sehe die Sache eher so. Wir haben ein kleines Ladengeschäft, so etwas wie einen kleinen Pizzaladen in Berlin. Wir haben zwar nur einen kleinen Laden, aber jeder, der nach Berlin kommt, weiß, wenn man Pizza essen will, dann muss man zu Pharoahe gehen, weil es dort die beste Pizza in ganz Berlin gibt. Wir machen zwar nur 45 Pizzas am Tag, aber die verkaufen wir alle. Es läuft ganz gut, dann holen wir noch einen Raum dazu, damit sich die Leute auch hinsetzen können und so entwickelt sich das. (Guy aus dem Hintergrund: "Aber wir öffnen nicht am Sonntag, und wir brauchen 20 Minuten für eine Pizza!").

rap.de: Glaubst Du, dass die Plattenindustrie die Entwicklung im Internet verpennt hat?

Pharoahe Monch: Die stecken ja immer noch dahinter. Die arbeiten immer noch nach den gleichen Mustern wie immer, mit diesen ganzen rechtlichen Angelegenheiten. So nach dem Motto: "Oh, wir haben da ein Styles-P-Feature auf dem Pharoahe-Monch-Album, ich glaub, ich muss mal meinen Boss anrufen und fragen, was ich tun soll.“

rap.de: Du hast noch eine Line auf Deinem Album, die mich interessiert. Auf "Clap" sagst Du: "They educate the masses to follow, it’s so boring / I sat in the back of the classes, sleep-snoring." War es wirklich so, als Du zur Schule gegangen bist?

Pharoahe Monch: Ja, klar. Das ist ein bisschen übertrieben, aber im Endeffekt war es schon so. Ich wollte lernen, wie man schwebt. Bringt mir Magie bei! Stattdessen sitzt man in der Klasse und es heißt 1774, George Washington… und man selbst fragt sich aber die ganze Zeit, wie man das Lineal vor sich mit seinen Gedanken in der Luft schweben lassen könnte.

rap.de: Was sollte sich Deiner Meinung im Bildungsbereich ändern?

Pharoahe Monch: Man müsste wirklich sehr früh anfangen, die Leute herauszufordern und auch zu fördern. Die Herausforderungen müssten auch in verschiedenen Bereichen gestellt werden und nicht nur auf eine rein akademische Weise. Heute ist es ja so: Wenn du akademisch gut bist, dann kriegst Du einen guten Job. Aber es müsste ja auch um die Welt und das Universum gehen, um die Herzen. Nicht jeder ist dafür gemacht, die Welt zu führen, aber man darf die Leute ja auch nicht in dem Glauben erziehen, dass sie es nicht könnten, nur damit sie besser in deine Firma passen.

rap.de: Vielen Dank für dieses Interview.