Die Orsons

Eien Tour ohne Tour. Das ist die typische Geschichte, die mit einem großen EIGENTLICH beginnt. Eigentlich wollten wir die Orsons (Maeckes, Plan B, Tua und Kaas) auf ihrer großen Deutschlandtournee abpassen, doch aufgrund der Unprofessionalität eines Bookers, der für den Raum Norddeutschland verantwortlich zeichnete, verschob sich der offizielle Tourstart immer weiter nach hinten und mehr Richtung Süden. Schließlich und endlich trafen wir uns Backstage in Stuttgart zu einem gemütlichen Frühstück. Bei Laugenbrötchen, Zigaretten und Pizza, diskutierten wir die Chancen junger, aufstrebender Talente und ob eine ganz spezielle Exklusivitätsstrategie zum Erfolg führen kann. Auf jeden Fall ist Humor der Way To Be. Willkommen bei "Die Orsons“. Deine nächsten Lieblingsrapper. Nur besser.

Maeckes: Wir verpassen unseren eigenen Tourstart, spielen Konzerte unter der Woche und am Sabbath, wo man eigentlich ruhen sollte…

rap.de: Warum verpasst ihr eueren eigenen Tourstart? Der Tourstart wäre doch eigentlich nicht in Bielefeld sondern Braunschweig gewesen?

Maeckes: Braunschweig? Ich wusste nur von Bremen.

Plan B: Egal welche Stadt, es hat nicht stattgefunden.

rap.de: Wir wollten ja eigentlich einen Tourbericht über eure Tour machen, das Problem war nur, dass die Tour dann gar nicht angefangen hat, als sie anfangen sollte.

Maeckes: (kichert) Ja.

rap.de: Und das Problem hat sich fortgesetzt oder was?   

Plan B: Also gestern haben wir endlich in Freiburg gespielt.

Maeckes: Alles überhaupt kein Problem, das ist unser Konzept! (lacht)

rap.de: Eine Tour stattfinden zu lassen, die nicht stattfindet, im Endeffekt.

Maeckes: Das ist der Trick. Wir sollten auch in Bielefeld spielen, sind aber auf der Hälfte umgekehrt.

Plan B: Was man bei der Organisation nämlich nicht bedacht hat, dass plötzlich Pfingstanfang war und man mal eben für 300 km 7 ½ Stunden gebraucht hat, dann mussten wir umkehren auf der Hälfte. Hepp Hepp Hey!

Tua: Aber getrunken haben wir gut.
 
rap.de: Das verstehe ich nicht, warum kehrt man dann nach der Hälfte um?

Tua: Der Club hatte nur bis elf offen.

Kaas: Nee, das Ding war, man konnte da nur bis elf live spielen oder so.

Tua: Egal, dann konnten wir den Vertrag nicht einhalten, keine Gage und so und dann sind wir umgedreht. Gib mir mal bitte die Butter.

Maeckes: Gage war ja egal, aber wir hätten einfach nicht mehr spielen dürfen.

Tua: Aber ich hatte keinen Bock Dann auf eigene Kosten…

Maeckes: Also ich hatte Bock aus dem Kofferraum zu spielen.

Plan B: Stimmt, wir haben überlegt ob wir an eine Tankstelle fahren und dann aus dem Tourbus raus spielen.

rap.de: Solche Aktionen kommen immer gut an.

Maeckes: Das "O" hat uns dann nach zu hause zurück gerufen.

rap.de: Was ist das "O"?

Maeckes: Das ist das Orsons "O".

rap.de: Ach so. Ich hatte schon so Sesamstrassen Assoziationen.

Maeckes: Dieses Buchstaben kaufen?

rap.de: Genau. "Kauf doch ein O und schenke es deiner Frau.", sagt er zu Bert. Und nachdem dieser Satz "Und schenke es deiner Frau“ kommt sagt Bert: "Ernie“. Was quasi als Beweis dafür gilt, dass Ernie und Bert homosexuell sind.

Kaas: Ja.

(stille)

Plan B: Das ist bei den Orsons nicht der Fall. 

(Gelächter.)

rap.de: Die Tour läuft also mit gewissen Schwierigkeiten. Heißt letztlich ihr habt euch jetzt frei genommen, fahrt durch Deutschland und versucht so viel Musik wie möglich zu machen.

Maeckes: Nee, so wenig wie möglich um es damit so exklusiv wie möglich zu halten.

rap.de: Wie ist es denn eigentlich live? Wie sind denn eure Shows?

Tua: Wir haben jetzt beispielsweise einen Track, den wir ohne Mics performen, weil wir eine Boygroupchoreographie machen und Vollplayback singen.

Kaas: Dann gibt es akrobatische Kunststücke bei den Orsons, wie zum Beispiel die Pyramide.

Tua (lacht laut): Oaah, die haben wir gestern gemacht, aber voll verspätet.

Kaas: Man hat ja gerne so Endstellungen bei den Songs, auf den letzten Schlag macht man dann plötzlich so eine Pyramide und ist aufeinander, übereinander… So was machen die Orsons gerne. Gestern beim Tourauftakt hat alles super geklappt.

rap.de: Wie viele Leute waren denn da?  

Maeckes: 250 glaube ich.

Kaas: Die Leute haben “gepogt“. Obwohl die die Lieder natürlich nicht kannten.

rap.de: Ist Live spielen ein Hauptbestandteil eurer Strategie und was wollt ihr anders machen, als andere HipHop-Livebands?

Maeckes: Wenn man schon mal auf einem Maeckes und Plan B Konzert war, dann hat man schon gemerkt, dass da ein paar Sachen mehr möglich sind, als andere machen. Das ganze noch mal plus zwei Leute, da sind natürlich noch mehr Sachen möglich.

Plan B: Uns war halt auch immer wichtig zwischen den Liedern nicht zu sagen (betont übertrieben): Der nächste Track handelt von einer Frau, die mich verlassen hat. Wenn ihr Feuerzeuge habt, jetzt kommt meine Liebe und dann spielen wir den Track(Gelächter)…

Maeckes: Der nächste Track handelt von einem Mann, der mich verlassen hat…und jetzt lasst die Feuerzeuge drin, sonst muss ich weinen, jetzt kommt der Song. (Gelächter)

Plan B: Und das Beste ist dann noch: Ach ne das war der falsche Track, mach mal Track 7…! (Gelächter) Das ist auch geil! Aber da sind wir nicht die Fans von.

rap.de: Die Veröffentlichung des gemeinsamen Albums steht an. Erzählt mal was.

Plan B: Ja…das ist das so genannte Orsons Album, von den Orsons. Und es wird schön.

Kaas: Zum Splash! kommts raus.

 Plan B: Es wird richtig lustig.

Tua: Auf jeden Fall.

rap.de: Was hat euch überhaupt dazu bewogen zusammen zu kommen? Die regionale Herkunft?

Maeckes: Vielleicht ohne es zu merken. Freunde werden ja auch eher die Leute, die am selben Fleck wohnen, als die Brieffreunde 1000 km weit weg. Eigentlich hat sich das so von alleine ergeben. Eine höhere Macht.

rap.de. Früher habt ihr doch aber nicht soviel miteinander zu tun gehabt?

Maeckes: Ich fand auch früher die Sachen von Tua und Kaas auch Kacke eigentlich. Ganz ehrlich. Und zu dem ersten Track, der auf „Als Wär’s Das Album“ war,  den wir zusammen gemacht haben, habe ich die Sage gehört, dass dieser junge Herr hier, Peerless, uns zusammen gebracht hat. Der ursprüngliche Antrieb zu diesem Lied kam von außen.

Plan B: Weil wir wollten die nicht drauf haben, die Jungs. Also nicht unbedingt.

Kaas: Tua wollte nicht drauf sein.   

Maeckes: Alle haben den Beat gehasst.

Tua: Wir haben den Track nicht mal zusammen aufgenommen.

Kaas: Am Ende war der Track auf jeden Fall ganz cool. Wir haben dann noch einen gemacht, bei dem wir dann auch zusammen im Studio waren.

rap.de: Wie war dann das erste Treffen? Das ist ja unter Hip Hoppern unter Umständen manchmal schwierig..

Kaas: Da hat man sich falsch ins Gesicht gelacht: „Ey Maeckes alles klar?“

rap.de: Quasi dieses sich umdrehen und sagen: „Man, was für ein Opfer…“

Maeckes: Inzwischen ist ein ehrliches Lachen draus geworden.

rap.de. Egal, trotz allem. Wie viele Termine sind es noch die ihr macht?

Tua: 8 glaube ich.

Maeckes: 7 glaube ich.

(Schweigen)

Plan B: Sieben.

rap.de: Ok. Aha. Vielleicht wird die Story eher kleiner. (Gelächter) Ich dachte ja ich treffe wenigstens noch Casper, wegen seines Releases, aber so hat das ganze ja gar keinen Sinn.

Plan B: Ja, aber Maeckes und ich haben noch ne CD draußen!

rap.de: Ich weiß. Das unaussprechbare Mixtape. Ihr macht euch das Leben auch absichtlich schwer, oder?

Maeckes: Das ist unser Konzept, meinte ich ja vorhin schon.

rap.de: So kompliziert wie möglich, aber dadurch exklusiver. Zahlt sich das aus? Es gibt ja tatsächlich Marken, die so funktionieren.

Maeckes: Das wissen wir noch nicht, gestern war ja erst Tourauftakt und damit auch Verkaufsauftakt.

rap.de: Und? Schlugs richtig ein?

Plan B: Richtig. Was hättest du Casper für Fragen gestellt?

Tua: Ich könnte für ihn antworten.

rap.de: Ach, halt auch wie es bei ihm so läuft. Aber der ist wahrscheinlich ähnlich exklusiv. (Gelächter) Es bleibt also alles im kleinen Zirkel. Ich finde ja, dass das das große Problem am deutschen Hip Hop ist, dass es mehr oder weniger zu einer Privatveranstaltung wird. Also: ich und meine Freunde, wir haben eine CD. (Gelächter) Und die hören wir auch. (Gelächter)

Plan B: Genau wie das Orsons Album.

rap.de: Die hören wir so und manchmal verkaufen wir sie uns auch gegenseitig, damit so ein bisschen Umsatz generiert wird.

Kaas: Das ist ein schönes System.

rap.de: So war Hip Hop 92 auch. Da war nur der Freundeskreis etwas größer, aber man kannte sich halt.

Plan B:  Und wir dachten uns: Zurück zum Ursprung.

rap.de: Andere Releases?

Kaas: Mein Album kommt über Optik, nach den Sommerferien.

Tua: …Naja, keine Ahnung…Mein Album kommt ja auch irgendwann mal demnächst raus. Dann das Orsons-Album, Ufuks Album…

rap.de: Das Orsons-Album, ist ja dass was richtig steht oder, das kommt auf jeden Fall. Was für einen Stellenwert haben die Orsons eigentlich für euch? Ist das ein Zusatzprojekt? Oder wird das ein Hauptprojekt?

Kaas: Ja, wie sehen wir das überhaupt?

Plan B: Die Orsons sind einfach etwas, was aus ganz viel Spaß passiert ist, und jetzt ist es da, mal schauen wie es sich weiterentwickelt.

Tua: Ich habe noch nie in meiner “Karriere“ so viel Spaß gehabt, wie mit den Orsons. Man muss sich das schon so vorstellen, dass wir ins Studio gegangen sind, und komplett jegliche Freiheit hatten das zu machen, was wir wollten. Ohne dass man einmal nachgedacht hat, ob dass jetzt cool kommen könnte, oder könnte Fan X oder Y sagen, gefällt mir nicht. Einfach drauf geschissen…

Maeckes:  Ich glaube es ist so, als ob man ein Baby gezeugt hat, als wäre man mal schnell bumsen gegangen und jetzt kommt ein Baby und  jetzt wollen wir es natürlich schon groß ziehen. Es ist süß, es hat Potential, es hat so viele Talente…Jetzt nehmen wir das Baby schon erst mal an die Hand und werden ein Stück mit dem laufen, und wenn es sich nicht so cool entwickelt, schmeißen wir es in die Babyklappe. Dann war gut…

Tua: Wir sperren es dann in den Keller und zeugen Töchter damit.

Plan B: Ich glaube schon, dass es sehr ernst ist. Die Zeit die wir im Studio verbracht haben, war sehr kurz, vier Tage/ Nächte. Deswegen, denken viele, dass das alles nur so ein Halligalli-Projekt ist, aber ich glaube, es ist mehr als das, ich spüre das.

Tua: Wir gehen ja auch noch mal auf Tour, wenn ich das richtig verstanden habe, dann eine Orsons-Tour. Die wird dann ganz groß und diesmal wird alles richtig geil. Das sind dann so Sachen die nicht mehr abgesagt werden können, wie das Splash! (Gelächter)

rap.de: Glaubt ihr, dass so Bandzusammenschlüsse unter Hip Hoppern in Mode kommen?

Maeckes: Ne. Nicht Gruppen. EINE Gruppe. Die Orsons.

Plan B: Punkt.

rap.de: Aber was mir in diesem Zusammenhang auffällt, ist, dass Hip Hop Einzelkünstler oft Schwächen haben und nur aufgrund von übertriebenen Egos Einzelkarrieren verfolgen. Warum sich dann nicht zusammenschließen?

Tua: Also ich finde das sind zwei paar Schuhe. Ich finde das Arbeiten im Gruppenzusammenschluss ist was ganz anderes. Wenn man jetzt zum Beispiel zu viert ist, dann ist es schon ganz logisch, dass man nur ein Viertel von einem Text schreiben muss, so dass man einfach schneller arbeiten kann. Wenn ich jetzt solo so einen Film geschoben hätte, dann hätte ich vielleicht die Idee gehabt, aber hätte dann bei der Hälfte gesagt, ach so ein Rotz und hätte es abgebrochen. Wenn man zu viert ist, dann kann man sich ganz gut in eine bestimmte Stimmung versetzen und in diese Richtung durchdrehen. Und auch verkaufstechnisch und imagetechnisch ist es ganz anders. Als Solokünstler ist es schon eine schwierigere Aufgabe, das ist eine ganz andere Liga.

rap.de: Was haltet ihr davon, wenn Hip Hop Künstler Co Autoren haben.

Kaas: Ist das ein anderes Wort für Ghostwriter. Weil Ghostwriter so ekelhaft klingt?

Tua: Kaas. Für dich Co-Ghostwriter.

Kaas: Ach Co Ghostwriter. Jetzt habe ichs verstanden.

Kaas: Ich finde das überhaupt nicht schlimm, ABER ich persönlich mag Texte schreiben.

Tua: Ich persönlich könnte es mir nicht vorstellen, einfach, weil ich keine Notwendigkeit empfinde. Also das, was ich ausdrücken will, das kann ich selber ausdrücken. Aber ich glaube es ist sowieso schon gang und gebe, nur die Leute verschweigen es halt.

rap.de: Warum glaubst du, dass sie es verschweigen?

Tua. Weil es einfach nicht zu Hip Hop passt.

Maeckes: Also ich will Co-Autoren. Kommt halt drauf an wer das ist. Aber eigentlich finde ich das super. Stell dir vor, irgendjemand aus einer ganz anderen Branche schreibt mir die Texte. Achmadinedschad setzt sich mit mir hin und schreibt mit mir Texte. Superbattlerap, wahrscheinlich!

Plan B: Ich als Ami Rap Fan will keine Co Autoren. (Witz!!!!!!!)

rap.de: Aber eigentlich ist es doch das normalste der Welt. Wenn am Schluss ein guter Song dabei herauskommt, oder?

Maeckes: Ich glaube bei Rap ist es so, dass die Leute in den wenigsten Fällen die Musik selber machen und das einzige was sie dann noch selber machen ist der Text. Die kriegen die Beats von irgendjemand und die einzige Leistung die sie bringen müssten, wären dann diese zwei Sechzehner und deswegen muss man das so für sich behalten.

rap.de: Aber die Leistung besteht doch auch darin, das gut rüberzubringen. Rap funktioniert ja nur mit der entsprechenden Performance.

Maeckes: Das geht ja Hand in Hand. Aber ich glaube die Rapper, die wollen das noch so haben. Ehre oder… keine Ahnung.

Plan B: Ehre? Gibt es so was im Rap?

rap.de: Habt ihr zusammen geschrieben, bei den Orsons?

Tua: Ja, wir haben zusammen geschrieben, aber das ist schon ein separates Arbeiten. Wir haben uns schon überlegt: Hey, lass uns über das und das schreiben, aber im Grunde schreibt dann schon jeder für sich.   

Maeckes: Wir waren ja nur vier Tage im Studio und dort haben wir die Texte geschrieben. Hooklines zusammen entwickelt.

Kaas: Doch ich bin jetzt auch für Co-Autoren.

Maeckes: Die Parts schreibt jeder für sich, aber den Song schreiben wir zusammen.  

Tua: Wichtig beim Song ist zum Beispiel das Intro Gerede, das Outro Gerede und das ist dann auch schon fast die Hook. Und der Rest geht über irgendetwas.

rap.de: Das heißt die Parts haben wieder einmal nichts miteinander zu tun.

Plan B: Das ist das Orsons Konzept. Das hast du jetzt sehr schön auf den Punkt gebracht.

rap.de: Habt ihr euch eher so abstrakte Titel und Themen überlegt?

Plan B: Ich sag dir jetzt mal zwei Liedtitel, die auf dem Album sind. Da gibt es zum Beispiel: "Die Orsons Bauen Eine Schaukel“, was super ist. Super Hit auch. Und dann gibt es noch "Der Fuchs Plant Nichts Gutes“ und damit ist dann auch schon vieles gesagt. Wir sind ja auch ins Studio gegangen und hatten keinen einzigen Beat und haben dann alle möglichen Produzenten die wir kennen über myspace angeschrieben. Grüße noch mal an dieser Stelle. Dann haben wir innerhalb von einem Tag Beats bekommen das hat dann perfekt gepasst.

rap.de: Habt ihr den Produzenten vorher die Titel gesagt, damit die dann was entsprechendes produzieren können?

Plan B: Nein wir haben denen einfach gesagt, sie sollen verrückte Beats schicken und dann kamen stundenweise die Ordner und wir haben gehört und gemacht.

Maeckes: Das hat sich alles ergeben.

rap.de: Haben die jetzt alle so angestrengte Titel?

Plan B: Nein es gibt auch einen ganz seichten. Der heißt "Let’s Bana Holla DanceWusch“, was wahrscheinlich auch die erste Videoauskopplung wird. Ja. Also die haben alle so angestrengte Titel. Ja.

rap.de: Warum sind die Orsons eigentlich Schweine?

Plan B: Ach. Weil der erste Track hieß: "Orsons Kleine Farm“ und… genug erklärt.

Tua: Die Orsons sind einfach so passiert…

rap.de:…und machen offensichtlich Spaß. Ist das auch ein bisschen wie Urlaub von euren sonstigen Rapperexistenzen? Oder anders gefragt: Habt ihr in euren anderen Identitäten genau so viel Spaß?

Tua:  Für mich ist es was ganz anderes. Für mich ist das wirklich wie Urlaub. Einfach mal das machen, worauf man im Moment Bock hat. Ohne viel Nachzudenken.

Kaas: Die Orsons sind halt auch komplett nicht ernst. Ich kann mir keinen ernsthaften Orsons Track vorstellen.

Plan B: Außer „Positivity Dance“. Da hat Tua einen ernsten Part geschrieben.

Tua:  Ich konnte einfach nicht mehr. Nach drei Tagen Scheiße schreiben musste ich wirklich was Ernstes schreiben.

Plan B: Für die Hörer wird es dann auch Urlaub sein, von dem ganzen Beton, Hochhaus, Blut und so weiter Zeugs.

Maeckes: Aber es wird ein Urlaub auf dem eigenen Balkon sein. Also wir bleiben in dem Betonhochhaus. 

Pause. Alle starren auf den Fernseher in dem gerade ein Bagger, der sich als rosa Hase verkleidet hat, Kunststücke aufführt. Auf dem Vorderrad fahren, aufs Hinterrad setzen usw.
Check: http://www.master-of-hellfire.de/bunnychecker.html

rap.de: Wie kommt man auf so was. Hat der im Straßenbau gearbeitet und irgendwann mal sagt der sich: So jetzt ist mir ein bisschen langweilig, ich über jetzt mal nur auf den Vorderrad zu fahren und mal das ganze Ding jetzt pink an?

Plan B: Das ist eine schöne Metapher für die Orsons. Wir haben auch ganz normal im Rap-Straßenbau gearbeitet und haben das Vehikel jetzt mal rosa angemalt und tanzen damit und Bunnys tanzen um uns rum.

rap.de: Denkt ihr überhaupt über so etwas wie Image nach?

Tua: Ich denke in Deutschland wird ein bisschen zu viel nachgedacht, über Images und die Karriere. Ich denke, man sollte einfach machen und ein Schritt ist besser als kein Schritt.

Plan B: Oha. Weise Worte eines Orsons. Die Orsons sprechen in Phrasen.

rap.de: Dann bedanke ich mich dafür und auch für das Gespräch.