Colos

Über Mellovibes Records erschien vor kurzem "Leben Im Exil" von Colos. Der albanischstämmige Rapper aus dem VS Mafia-Umfeld steht uns Rede und Antwort in unserem Kreuzberger Büro. Wir sprachen mit ihm über vermeindlich angesagtem Gangsterrap, Ausländer und Deutsche in unserem Interview.


rap.de: Sollte es Leute da draußen geben, die dich noch nicht kennen, stell dich bitte kurz vor!

Colos: Ich bin Colos, bei Mellowvibes Records gesigned, bin von der VS Mafia, das ist meine Crew. Ich bin 26 Jahre alt und aus Berlin-Kreuzberg.

rap.de: Alles klar. Seit wann bist du bei VS Mafia?

Colos: Ich hab VS Mafia mitgegründet, vor zweieinhalb Jahren mit Woroc, St. Pain, Chagome zusammen.

rap.de: Du bist ja nicht in Deutschland geboren. Wo bist du geboren und seit wann bist du in Deutschland?

Colos: Ich bin im Kosovo geboren, bin Kosovo-Albaner, ich lebe seit 1994 in Deutschland. Anfang 2002 musste ich einmal Deutschland verlassen, dann bin ich Ende 2003 wieder gekommen und seitdem bin ich hier.

rap.de: Kommen wir auf deine Musik zu sprechen. Dein erstes Album "Honigblut" lief doch über VS Records, warum ist es jetzt Mellowvibes und nicht wie die sonstigen Alben von VS Mafia über VS Records?

Colos: VS Records gehört ja auch mir und wir hatten ein Vertriebsproblem, sag ich mal so, z.B. musste ich acht Monate nur auf den Releasetermin warten. Das kam damals alles über VS Records raus und ich war da ehrlich gesagt sehr, sehr unzufrieden und als ich dann Ben von Mellowvibes kennen gelernt habe – wir haben uns kennen gelernt, als ich "Honigblut" rausbringen wollte – da war ich auch schon bei ihm.  „Leben im Exil“ ist genau das, was ich schon immer machen wollte, nur hatte ich bis jetzt nicht die Möglichkeiten dazu, deswegen ist das jetzt so. Aber bei VS Records gehöre ich immer noch dazu, also ist das immer noch mein Ding und das wird es auch bleiben.

        

rap.de: Im Vorfeld zu deinem Release bist du ja auch am 1. Mai (auf dem Myfest in Kreuzberg) aufgetreten. Da wurden Drohungen gegen dich ausgesprochen. Was steckte da dahinter und was ist im Endeffekt passiert?

Colos: Also erst einmal wollten wir mit der Antifa zusammen arbeiten. Die waren ganz begeistert und wollten, dass ich da auftrete. Und dann zwei Wochen später, also kurz vor dem 1. Mai, haben sie bei mir angerufen und gesagt – die Antifa aus Westdeutschland haben gesagt, sie finden da Texte auf meinem Album, die für Deutschland sprechen oder so. Man darf auf Deutschland nicht stolz sein, das haben sie gesagt und das war der Grund. Auf meiner Internetseite steht, wir sollten, Ausländer sowie Deutsche, zusammen voller Stolz Deutschland repräsentieren. Und die finden das halt nicht gut und haben gedroht, dass sie, falls ich auftrete, vorbeikommen und die Technik kaputt machen und bla bla bla und versuchen werden, Stress zu machen, aber das war uns sowieso egal. Wir sind da hin gegangen und sind aufgetreten. Einen Tag davor haben sie sich noch entschuldigt, muss ich sagen, haben angerufen und gesagt, sie wollen doch, dass wir auftreten und Ben (Mellowibes Records) hat gesagt: "Ob ihr wollt oder nicht, wir kommen sowieso." Dann waren wir da und es war alles cool, keiner hat Stress gemacht. Später ist, glaube ich, was passiert, aber das war was Anderes.

rap.de: Wie war das Feedback von den Leuten bei dem Auftritt?

Colos: Ich fand es sehr positiv. Ich war ein bisschen unsicher, es waren neue Lieder, die ich noch nie davor live präsentiert hatte. Ich wusste gar nicht, wie das ankommt. Aber die Leute waren begeistert, haben gut mitgefeiert, haben gut zugehört, ja, das Feedback war auf jeden Fall sehr gut.

 

rap.de: Wie lang hast du insgesamt an „Leben im Exil“ gearbeitet? Hast du das schon länger geplant, weil du sagst, das ist das Album, was ich schon immer machen wollte?

Colos: Im Endeffekt habe ich zwei Monate daran gearbeitet. Dann war es fertig. Die meisten Ideen waren schon vorher da, nur die Möglichkeit, sie rauszubringen war nicht da. Ich musste mir immer vom Vertrieb anhören: Du bist nicht so bekannt, das verkauft sich nicht, das ist momentan nicht der Trend, blablabla, halt solche Gründe. Bei Mellowvibes war das nicht so. Ben hat gesagt, er macht so ein Album und bringt das Ding raus, ich steh hinter dir und wir gehen bis aufs Ganze und ich habe gesagt, okay. Dann war das Ding in zwei Monaten auch ganz fertig. Ich hab halt nur gewartet. Themen waren da, ich habe halt persönliche Sachen geschrieben.

rap.de: Das hört man auf jeden Fall und das find ich sehr beachtenswert. Denn es ist ja, wie du schon sagst, nicht der aktuelle Trend. Warum hast du trotzdem so ein Album gemacht, obwohl der Trend dagegen spricht? Was war die Ambition dahinter?

Colos: Das ist meine Richtung! Wenn mich jemand fragt, was mein Style ist, sag ich immer: "Das wahre Leben. Das ist mein Style." Die Leute sind langsam auch von dem ganzen Gangstarap und allem drum und dran angekotzt. Die meisten schwimmen mit der Masse, das ist normal. Nur bei mir … Das ist halt das, was ich immer machen wollte, so wie ich schon gesagt habe. Sowas schreibe ich gerne – persönliche Sachen. Es ist mir egal, was die Leute denken. Das ist genau das, was ich machen wollte und ich habe jetzt die Leute gefunden, die mich dabei unterstützen. Wir haben es einfach riskiert. Keiner hat gesagt, das würde reinhauen oder die Leute würden das feiern, oder sonst was, keiner. Wir haben es einfach probiert, die Resonanz ist gut und wir zeigen damit, dass wir richtig liegen.

rap.de: Denkst du, du hast für die deutsche Rapszene ein Zeichen gesetzt, dass es ein bisschen persönlicher werden kann, das ganze Rapgeschäft?

Colos: Ich glaube schon, irgendwie. Ich kann es nicht sagen, aber ich hoffe es. Ich hoffe, dass ich Leute dazu bringe, endlich mal zu sehen, dass es keine Schande ist, zu sagen: Ich habe Fehler gemacht. Die meisten rüsten sich damit, wie gefährlich sie sind. Das ist halt Schwachsinn. Wenn du älter wirst und erwachsen, dann denkst du auch anders. Und ich finde es keine Schwäche und keine Schande, wenn du sagst: Ey, ich hab die und die Fehler gemacht und ich sag zu dir, mach diese Fehler nicht. So wie ich das sehe, so mach ich auch meine Musik. Und ich hoffe, dass sich die Leute was Neues trauen und sich auch trauen, das zu machen. Wie gesagt, ich bin auf jeden Fall ganz vorne mit dabei.

                          

rap.de: Denkst du, du hast jetzt eine gewisse Vorbildfunktion den Jüngeren gegenüber? Denen halt zu sagen: "Mach diese Fehler nicht, die ich gemacht habe." Gehst du auch so an deine Texte heran, wenn du sie schreibst, dass du dir sagst: "Ich muss aufpassen, was ich sage, die Kinder könnten das falsch verstehen"?

Colos: Also, ja und nein. Erstmal schreib ich so, wie ich schreiben will, so, wie ich denke. Aber jetzt sehe ich, dass ich irgendwie so eine Vorbildfunktion habe, weil ich sehe, wie die Leute mich ansprechen, auch viele kleine Kinder, viele Landsmänner von mir. Die schreiben mir Emails: „Ey, wir sind stolz auf dich! Du sagst genau die Wahrheit, genau das hat gefehlt! Und dass du noch dazu Albaner bist, freut uns nur noch mehr!“ Weil bei dem ganzen Gangstagelaber die meisten übertreiben. Wie gesagt, die meisten schwimmen in der Masse. Ich weiß jetzt, dass ich eine Vorbildfunktion habe, weil ich das mitkriege und passe deswegen mittlerweile auch gern auf. Natürlich kann man nicht jedes Wort auf die goldene Waage legen. Das geht nicht. Im Endeffekt bin ich ja auch so gesehen ein Entertainer und ich muss auch gute Musik machen.

rap.de: In einem Song auf deinem Album klingt es so, als wärst du enttäuscht von Deutschen. Was genau meinst du damit?

Colos: Das hat eine Vorgeschichte. Ich bin in Berlin groß geworden und habe mich nie als Ausländer gefühlt. Wir leben hier alle untereinander, zusammen. Und dann war ich mal für ein paar Monate in Sachsen. Erstmal zwei Wochen in Chemnitz, dann sechs Monate in Leipzig und da habe ich gesehen, dass es komplett anders ist. Ich hatte davor gedacht, ganz Deutschland wäre so wie Berlin. Hier verstehen wir uns, egal ob Deutscher, egal ob was, man fragt nicht, wieso, man lebt miteinander. Dort war es katastrophal und dort haben mich die Deutschen enttäuscht. Ich bin nicht von allen Deutschen enttäuscht, ich bin einfach nur von einigen enttäuscht, die nicht versuchen, die gar kein Kontakt haben wollen. Ich rede auch deutsch, aber in Chemnitz oder Leipzig habe ich es nicht einmal geschafft, mich mit einem Deutschen anzufreunden. Ich hab ja nicht gesagt, dass ich es nicht will, ich habe es auch versucht, aber es kamen keine Kontakte, ich musste nur mit meinen Landsleuten bleiben. Und das hat mich enttäuscht. Aber ich weiß, dass nicht alle Deutschen so sind. Es hat immer damit zu tun, dass sie kein Kontakt zu Ausländern haben und nur Schlechtes hören und sich daher gleich abgrenzen. Sie haben Vorurteile, das ist der Grund und das weiß ich und sag daher nicht gleich, dass sie blöd sind.

rap.de: Ja, das ist ein großer Unterschied zu dem weltoffenen Berlin. Was meinst du, kann man als Deutschstämmiger stolz auf Deutschland sein? Es gibt ja immer die Diskussion, ob man als Deutscher eine deutsche Fahne aufhängen dürfen sollte oder so. Wie siehst du das?

Colos: Man sollte das auf jeden Fall machen dürfen. Ich arbeite als Türsteher und ich habe einige Freunde, die aus dem Osten kommen. Ich verstehe mich super mit denen und finde es auch super gut, wie sie sind. Sie sind einfach deutsch und sagen: "Ich bin Deutscher, ich habe eine deutsche Fahne und das heißt nicht, dass ich rassistisch bin." Jeder sollte das Recht haben, auf seine Herkunft, seine Nation stolz zu sein. Wenn du das nicht hast, dann hast du keine Identität. Egal, was mit meinen Landsleuten ist, ich sage auch, ich bin ein stolzer Albaner, ich habe meine Fahne, das ist meine Herkunft, das ist meine Kultur. So sollten auch die Deutschen damit umgehen. Wie bei der WM, da haben sich viele getraut und das fand ich auch gut. Selbst Ausländer sind mit deutscher Fahne herumgefahren und das fand ich auch gut, denn wir leben auch in Deutschland und repräsentieren damit Deutschland, mit allem, was wir machen. Und ich finde, die Deutschen sollten das auch machen, sie sollten keine Angst davor haben. Natürlich gibt es eine Vorgeschichte, aber was können wir dafür, ich meine, was könnt ihr jetzt dafür? Und mal ehrlich, hätte Hitler damals keinen Knall bekommen, wärt ihr jetzt vielleicht immer noch so, die ganze Welt. Man weiß nie. Aber man sollte nicht verbieten, stolz zu sein. Das ist scheiße. Denn im Endeffekt ist das das Einzige, was sie haben.

        

rap.de: Auf deinem Album hast du ja auch einen Song, wo es genau darum geht, um Identität. Meinst du, dass viele in Deutschland lebende Ausländer vergessen haben, woher sie eigentlich kommen?

Colos: Ja, auf jeden Fall, sehr, sehr viele, sehr viele Jugendliche. Und sie identifizieren sich gleich mit falschen Sachen, sie denken einfach nur, es reicht, wenn sie einen auf Gangster tun und sagen „Ey, ich bin Araber“ oder „Ey, ich bin Albaner“, nur damit die Leute denken: Oh, der ist ja gefährlich. Aber das eine hat mit dem anderen nicht zu tun. Wenn du über deine Herkunft redest, dann solltest du deine Sprache gut können, dann solltest du dich an deinen Glauben halten und solltest Wissen über dein Land haben, solltest wenigstens einmal da gewesen sein. Sonst, wenn du in Deutschland geboren bist und noch nie in deiner Heimat warst, dann bist du für mich ein Deutscher und dann solltest du auch ein Deutscher sein. Aber nicht so auf „Ich bin der Über-Dings, was weiß ich“ machen und keine Ahnung haben, was da wirklich los ist. Als Beispiel: Die meisten Türken hier in Deutschland, die kannst du gar nicht mit den Türken in der Türkei vergleichen. Wenn du in die Türkei gehst, sind die Türken ganz anders. Und die hier halten immer noch fest an falschen Werten, das ist das Problem. Deswegen sage ich auch: Identität. Ich rede da z. B. mit meinem kleinen Bruder, und sage ihm: "Mach nicht die selben Fehler wie ich und identifizier dich nicht mit irgendwelchen Möchtegern-Gangstern, die dir sagen, als Ausländer kannst du nur was als Krimineller erreichen. Das ist Schwachsinn. Du sollst lieber deine Sprache können, deine Herkunft kennen, Respekt vor den Eltern haben, denn das ist eigentlich unsere Herkunft. Und Respekt ist sehr groß geschrieben auch vor älteren Menschen." Wie gesagt, hier und da kann man gar nicht vergleichen. Das ist das Problem, was ich mitbekommen habe.

rap.de: Du hast gerade den Glauben angesprochen. Bist du ein gläubiger Mensch?

Colos: Ich bin ein sehr gläubiger Mensch. Das heißt jetzt nicht gleich, dass ich fünfmal am Tag bete oder sonst was, aber in meinem Inneren bin ich ein gläubiger Mensch und das zählt für mich. Ich habe auch Respekt vor anderen Leuten, vor anderen Glauben. Das ist so der Punkt, wo andere sagen: "Der ist das, deswegen brauch ich kein Respekt zu haben." Das ist Schwachsinn. Bei uns im Islam wird ja auch gesagt: Du musst anderen Glauben genauso respektieren, wie deinen eigenen, sonst darfst du kein Muslim sein. Aber viele interpretieren das heute falsch und viele haben keine Ahnung und nehmen das gleich an. Es ist leichter zu hassen, als zu lieben. Das ist das Problem.

 

rap.de: Gutes Statement! Nochmal zu deinem Album. Da sind drei Beiträge von Afrika Bambaataa drauf. Ist Afrika Bambaataa ein großes Vorbild von dir?

Colos: Er ist jetzt nicht gerade das Über-Vorbild, aber ich habe großen Respekt vor dem Mann. Denn er ist für mich der Koloss des Hip Hop, der Urvater, wie man das sagt. Ich habe immer Respekt vor Leuten, die was geleistet haben, ganz abgesehen davon, ob ich mit ihrer Musik was anfangen kann. Und ich fühle mich auf jeden Fall sehr geehrt, dass ich Afrika Bambaataa auf meinem Album habe. Mein Leben lang kann ich sagen: "Ich habe Afrika Bambaataa auf meinem Album!" Wer kann das schon? Natürlich habe ich auch andere Vorbilder. Ich habe Afrika Bambaataa letztes Jahr kennengelernt, super netter Mensch und dass der noch angerufen hat. Wir haben ihn nämlich versucht anzurufen und es klappte nicht und irgendwann hat er selber angerufen und gesagt: "Ey, machen wir das jetzt schnell!" Und dafür habe ich großen Respekt vor ihm. Ich kann es selber nicht glauben.

rap.de: Du hast ja auch ein Video zu der Single „Ausländer raus … raus aus dem Ghetto!“ gemacht. Wird es auf den einschlägigen Musiksendern zu sehen sein oder wie sieht es da aus?

Colos: Wir haben es bei MTV und so eingereicht und es wurde nur bei Urban gespielt, ich glaube zweimal. Aber weiter nicht, sie finden, es ist nicht politisch korrekt, weil sie es gar nicht richtig hören, sie hören gar nicht, was ich eigentlich sage. Und da ich nicht in den Charts bin, wird es auch nicht gespielt. Aber das Video ist ja auch auf meinem Album.

          

rap.de: Wie planst du deine persönliche Zukunft, falls deine Rapkarriere irgendwann vorbei sein sollte? Was willst du machen?

Colos: Ich habe viele Möglichkeiten. Die Karriere hat grad angefangen, wann die vorbei ist, weiß ich gar nicht, aber ich habe auch nicht vor, zwanzig Jahre zu rappen. Ich denk, maximal bis ich 33 bin, das ist das Maximum. Länger zu machen, kann ich mir nicht vorstellen. Aber sonst habe ich viele Möglichkeiten. Mittlerweile habe ich durch Woroc auch viel übers Produzieren gelernt und übers Management. Ich lerne gerade alles, was man lernen muss, damit ich mein Geld weiterhin mit Musik verdienen kann, die Erfahrung, die ich gesammelt habe, weitergeben kann und mir vielleicht auch einen Künstler suche … man weiß nie. Dann habe ich noch die VS Mafia. Es gibt viel zu tun. Wenig Zeit, wenig Geld, aber viel zu tun.

rap.de: Bist du denn auch so jemand, der gerne auf junge Talente guckt und mal sagt: "Ich kann dich an die Hand nehmen"? Guckst du dich da um?

Colos: Das mache ich auf jeden Fall. Bloß bin ich halt auch realistisch. Ich kann niemanden sagen: "Ey, ich bring dich raus", weil ich selber gar nicht so weit bin. Aber wenn ich soweit bin, da hab ich das auf jeden Fall vor. Also, ich habe sehr viele junge Leute. Das Krasse ist, dass die Leute heute mit 17 das können, was wir damals mit 22 konnten, die sind uns 5 Jahre voraus. Ich denk mir, wenn ein 17 jähriger jetzt schon das kann, dann wird es in fünf Jahren richtig krass. Es sind richtig krasse Talente dabei. Bloß das Durchhaltevermögen fehlt bei vielen. Die denken gleich, wenn sie das nicht in zwei Jahren schaffen, dann macht es kein Sinn. Aber das ist Schwachsinn, die wissen ja nicht, wie lange wir schon dabei sind. Also, ich habe hobbymäßig ’99, 2000 angefangen. Professionell mach ich es seit drei Jahren. Und wenn jemand Durchhaltevermögen hat und ich das sehe, dann auf jeden Fall, dann bin ich dabei. Wenn ich die Chance habe, dann bringe ich auf jeden Fall jemand raus.

 

rap.de: Wie können dich Leute kontaktieren, wenn sie dir Feedback geben wollen oder dir halt sagen wollen: "Hör dir mal meine Sachen an"?

Colos: Über colos36.de oder bei myspace.com/colos36 oder bei Mellowvibes. Einfach gucken, man findet das schon. Ich freu mich über jede Email, über alles, ich lese auch alles. Ich will auch Kritik hören, ich will, dass man mir ehrlich sagt, das ist cool, das ist scheiße, ich höre mir gerne Kritik an. Und wenn man mir nur sagt, gut, gut, gut … das nervt mich irgendwann. Ich persönlich bin auch nie zufrieden, ich höre immer Fehler und da frag ich mich, ob die anderen auch die Fehler hören, die ich höre. Sagt es mir, damit ich das weiß. Ich freu mich über jede Email, über jeden Brief, egal was. Hauptsache, ehrlich gemeint.

rap.de: Was wird es von Colos in Zukunft geben und von VS Mafia?

Colos: Von VS Mafia kommt jetzt das Featurealbum „Brennpunkt Berlin“ raus. Da sind alle Featurelieder, die wir gemacht haben, ob bei Massiv oder woanders. Es sind meistens alte Sachen, aber auf jeden Fall sehr gute Sachen dabei, gute Remixe von Woroc. Das kommt jetzt erstmal raus. Jeder von uns hat auch ein Soloalbum gemacht und jeder kümmert sich darum. Aber das nächste VS Mafia Album wird dann die richtige Bombe. Dann haben wir auch ein bisschen mehr Möglichkeiten und da werden wir die Chance nützen, etwas richtig Gutes zu machen und das richtig gut rauszubringen. Aber natürlich bring ich entweder davor oder danach auch noch ein Soloalbum. Aber wir haben alle momentan viel zu tun, deswegen können wir nicht sagen, wann. Das erste, was jetzt rauskommt, ist „Brennpunkt Berlin“ und das Soloalbum von Chagome „Freier Fall“. Auch Woroc hat viel zu tun. Sobald wir die Zeit haben, machen wir schon was.