MOK

Knastaufenthalt und Freigang bestimmen MOKs momentanen Tagesablauf. Genau wie sein Künstlername bedeutet dies: Musik oder Knast. Trotz der eingeschränkten Zeit hat er sein neues Album „Hustler“ fertiggestellt und released es am 18. Mai 2007. Wir haben ihn in seiner Freizeit abgefangen und zur Rede gestellt.

rap.de: Beschreib bitte deine momentane Situation, für alle die nicht wissen, was los ist. Wie lange wirst du noch in Haft sitzen?

MOK: Ich bin immer noch Freigänger und muss bis November meine Strafe absitzen. Soweit ist alles cool. Ich habe mein eigenes Label ersboeserjunge gegründet, mache Geld, habe Gold und D-Irie ist gefloppt.
rap.de: Hast du durch deine Musik einen Status im Knast?

MOK: Nein, ich habe keinen Bonus, nur weil ich rappe. Die Beamten kennen mich zwar durch deren Kinder und Freunde, manchmal verteile ich auch ein paar CDs oder gebe Autogramme. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich für den einen oder anderen Gig Urlaub bekommen habe. Das ist kein Bonus, denn der Staatsanwalt interessiert sich nicht für Rapper.


rap.de: Auf deinem MySpace-Profil hast du vor einiger Zeit ein Video veröffentlicht, in dem du dich über gewisse Rapper auslässt. Über wen sprichst du und was war da los?

MOK: Es ging darum, dass Bushido sich aufgeregt hat wegen Bahar, weil wir einen Track zusammen gemacht haben. Ich fand die Idee cool und deswegen haben wir den Track gemacht. Jeder weiß, dass Bushido sich nicht an seine Abmachungen und Verträge hält, das ist aber deren Sache. Auf jeden Fall haben sich alle bei ersguterjunge die Sache schön geredet, als Bahar gegangen ist und als ich dann auf „Das Beste“ „Die Wahrheit Tut Weh“ veröffentlicht habe, kommt dieser Jemand Chakuza aus Wien daher und fühlt sich dazu berufen, irgend eine Scheiße zu erzählen. Wer ist Chakuza?
rap.de: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Bahar?

MOK: Ich habe mir für „Das Beste“ einen Beat von Yanek geholt. Yanek arbeitet auch mit Bahar zusammen und dadurch entstand die Zusammenarbeit. Zu dem Zeitpunkt hatte Bahar den Track schon aufgenommen, ich habe dann noch was zu dem Track beigesteuert und dann haben wir „Die Wahrheit Tut Weh“ mit aufs Album genommen. Ganz einfach: Gechillt, Track gemacht, fertig. Es ist auch ein guter Track geworden, Bahar sagt die Wahrheit, ich sage die Wahrheit und deswegen heißt der Track auch „Die Wahrheit Tut Weh“.
 

rap.de: Was ist mit dir und Shok Muzik? Vor einigen Tagen, hattest du noch den Irie Diss auf deinem MySpace-Profil.

MOK: Ich habe den Track runter genommen, weil keiner in Deutschland denen Beachtung schenkt. Es ging darum, dass die behauptet haben, dass Aggro sich an Shok Muzik hochzieht. Das ist aber totaler Blödsinn, die hatten Ihre Chance und haben sie in den Sand gesetzt. Das ganze Konzept von Shok Muzik ist nicht aufgegangen, weil sie nur alle Leute gedisst haben. Anfangs wollte ich auch was mit denen zusammen machen, aber die haben dann mit ihrem Ratten-Style begonnen. Sie haben alle Leute von hinten rum gedisst und erzählen immer noch Scheiße über Alpa, die Sekte, Fler und über mich. Wir interessieren uns einfach nicht mehr für die. In fünf Jahren werden wir immer noch oben stehen und Shok Muzik wird irgendwelche Hartz-4-Jobs machen oder auf dem Arbeitsamt rumhocken. Shok Muzik hin, Shok Muzik her, es gibt ein, zwei Leute, die man respektieren kann, aber mittlerweile ist auch das vorbei. Anfangs habe ich immer gesagt, die sollen ihr Ding machen, doch jetzt gönne ich denen gar nichts mehr im Rap-Game. Die probieren mit den besten in Deutschland zu ficken, aber ein Irie kann nicht mit Aggro Berlin ficken. Wir machen eine Line und burnen das ganze Album von denen. Wir scheißen auf Shok Muzik.

rap.de: Warum hast du dein eigenes Label gemacht und released nicht über Sekten Muzik?

MOK: Ich mache mein Ding sowieso immer allein. Hinzu kommt, dass ich einen hohen Output habe und es den Jungs nicht zumuten will, jeden Monat ein neues Mixtape oder Album zu veröffentlichen. Ich produziere die ganze Zeit und bin drei bis vier Mal die Woche im Studio. Durch den Knast muss ich auch viel nachholen. Ich will, dass sich die Sekte sich auf ihre Künstler Alpa, Greckoe und Grüne Medizin konzentriert. Ich weiß bereits, wie es einigermaßen läuft im Game. Ich habe alle Kontakte, habe einen Manager und muss mich nicht mit vier Leuten verständigen oder irgendwas genehmigen. Ich bin bei der Sekte, bin auch in alle Sachen involviert und repräsentiere die Jungs auf jeder Seite, auf jedem Mixtape und auf jedem Album. Ich habe einen Deal mit Sony und veröffentliche alles von mir über ersboeserjunge. Ich mache mein Ding allein.

 

rap.de: Wer ist bei ersboeserjunge gesigned und was erwartet uns von deinem Label in nächster Zeit?

MOK: Six Eastwood, Sudden und BK aus Würzburg sind bei ersboeserjunge gesigned und dann kommen noch ein paar Leute dazu, aber das wird sich noch eine Weile hinziehen. Zuerst kommt am 18.05.2007 mein Album „Hustler“, am 20.04.2007 die erste Singleauskopplung „Big Boss“ und bis zum Sommer wollen wir den ersboeserjunge-Sampler fertig stellen. Wenn alles klappt, erscheint noch am Ende des Jahres „Bad Boys 3".
rap.de: Ist Bahar auch bei ersboeserjunge gesigned?

MOK: Das ist absoluter Blödsinn. Bahar ist nicht, war noch nie und kann auch nicht bei ersboeserjunge gesigned werden. Ich kann niemanden nehmen, der Abklatsch bei ersguterjunge ist und auf mein Label packen. Die erzählen alle, dass sie bei ersboeserjunge ist, das stimmt aber nicht. Ich habe mit ihr den Track gemacht und sonst nichts. Sie muss allein sehen, wo sie bleibt.

rap.de: Wie sind die Tracks für dein Album „Hustler“ entstanden?

MOK: Die ganzen Mixtapes, die ich vorher gemacht habe, sind fast nur Battle-Tracks. Bei meinem Album steckt ein richtiges Konzept dahinter. Ich habe mir Gedanken gemacht und bin jeden Track einzeln angegangen. Es werden auch ein paar Battle-Tracks drauf sein. Ein Knast-Track, ein Track über Maxim, aber auch ein Track über eine verstorbene Freundin ist dabei. Des Weiteren sind Tracks mit Sido, B-Tight, Fler, Sera Finale und Six Eastwood auf dem Album zu finden. Es sind aber nicht zu viele Features, es ist eine gute Mischung von allem. Der „Hustler“ ist ein sehr persönliches Album, weil es auch mein Debütalbum ist.
rap.de: Wofür steht der Name „Hustler“?

MOK: Der Name „Hustler“ steht für mich. Als ich geboren wurde, hat mich meine Mama Hustler genannt und ich habe geantwortet: „Was Hustler? Ich bin MOK!“ Da hat sie gesagt: „Nein, du bist Hustler!“ Ganz einfach. (lacht) Nein, Hustler ist einer, der immer Geld hat und nie von irgendjemanden abhängig ist. Wenn ein Hustler mal kein Geld hat, keine Möglichkeit sieht, weiter zu machen, dreht er schnell ein Ding und macht einfach immer weiter. Ich bin eben der Hustler, ganz einfach.


rap.de: Wer hat dein Album produziert?

MOK: Djorkaeff hat den größten Teil von meinem Album produziert. Dann waren da noch die Jungs von Stylaz Fuego aus England, Tai Jason und DJ Desue am Werk.

rap.de: Hast du schon Singleauskopplungen geplant? Wenn ja , welche?

MOK: Die erste Single ist „Big Boss“ und die zweite wird „Straßenjunge“ sein. Wir überlegen, ob wir noch eine dritte Single veröffentlichen, aber ich denke mal, dass das nicht nötig sein wird. Das Album hat starke Tracks und deswegen machen wir uns keine Gedanken.
rap.de: Hat sich dein aktuelles Album zu deinen letzten Releases verändert? Wenn ja, wie?

MOK: Raptechnisch habe ich mich auf jeden Fall gesteigert, das werden die Leute auch hören. Bei den Mixtapes, sag ich ganz ehrlich, war es zum größten Teil nur Geldmacherei. Ist aber auch ganz logisch, denn ich muss von irgendwas auch mein Label gründen und muss auch selbst sehen, wo ich bleibe. Bei den ganzen „Bad Boys“ Sachen habe ich auch anderen Künstlern ein Podium geboten, um sich zu repräsentieren. Immerhin waren es auf „Bad Boys 1“ 27 Tracks und auf „Bad Boys 2“ 47 Tracks. Raptechnisch ist aber eine Veränderung da, weil ich nicht nur Battle-Tracks gemacht habe, sondern auch persönliche Sachen. Alle, die sich das Album kaufen, werden ihre scheiß Doppel- und Dreifachreime bekommen. Ich kann alles, die Leute sollen einfach nicht labern. Denn nur, weil ich keine Doppelreime bringe, heißt es nicht, dass ich kein guter Rapper bin. Warum immer die gleiche Scheiße machen wie jeder? Ich bin MOK und das hört man auch. Wenn man z.B. einen Saad oder einen Chakuza hört, hört sich das gleich an wie Bushido.

rap.de: „Musik Oder Knast“ und „Bad Boys 1“ sind bereits als Premium Edition erschienen. Was hat sich verändert?

MOK: Der Vertrieb hat sich gewechselt, wir haben alles Sony / BMG in die Hand gegeben. Neues Cover, neues Design, Video, Remixes und Bonusmaterial sind auf der Premium Edition drauf. Da die alten Auflagen eh ausverkauft waren, haben wir uns gedacht, wenn wir eine neue Auflage bringen, dann verändern wir die. Es hat zwar etwas mehr Geld gekostet, aber es ist eine gute Sache geworden.
rap.de: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?

MOK: ersboeserjunge ist mein Label und ich werde mal gucken, ob ich vielleicht einen Major-Deal bekomme, damit ich mich auch längerfristig mit anderen Künstlern etablieren kann. Vielleicht noch zwei bis drei Jahre, dann will ich was anderes machen. Eventuell eine eigene Hustler-Klamottenlinie entwerfen oder, wenn ich ein gutes Angebot aus Holland bekomme, gehe ich darüber.
rap.de: Willst du zu deinem Privatleben was sagen?

MOK: Alles cool, es ist mein Privatleben.


rap.de: Abschließend hast du die Möglichkeit, den rap.de-Lesern und deinen Fans etwas zu sagen.

MOK: Was soll ich denn sagen? Viele Hater sind unterwegs und labern scheiße. Das liegt aber nur daran, dass rap.de eine breite Masse anspricht und sich auch Leute äußern, die meine Musik scheiße finden. Ich kann Kritik vertragen, aber manche Leute erzählen zu viel scheiß. Internet ist sowieso behindert, die Leute gehen ins Netz und machen einen Dicken. Die sind wie Bushido und sitzen hinter ihrem Rechner. Manchmal wünsche ich mir schon, dass ich durch die DSL-Leitung gehen könnte, aber es ist okay. Man kann es nicht jedem recht machen. Wenn ihr wirklich guten Rap hören wollt, pumpt euch einfach alle Aggro Berlin, ersboeserjunge und Sekten Muzik Releases.