Deso Dogg

Deso Dogg ist seit Jahren auf den Straßen Berlins zu Hause.  Er sammelte seine Erfahrungen auf der Straße der Hauptstadt wie kaum ein zweiter. Nach einigen Jahren im Gefängnis und der Geburt seiner Kinder schaffte es Deso Dogg den geraden Weg einzuschlagen, ohne seine Straßen-Kredibilität zu verlieren. Deso Dogg, ein gestandener Mann aus Berlin-Kreuzberg!

rap.de: „Schwarzer Engel“ ist dein Debütalbum. Du hast viel zu erzählen und kannst viel von deiner Vergangenheit berichten. Würdest du das Album als eine Verarbeitung und Reflektion der vergangenen Tage bezeichnen?

Deso Dogg: Für mich persönlich ist „Schwarzer Engel“ noch nicht die vollkommene Verarbeitung meiner Vergangenheit. In gewisser Weise ist es eine Öffnung, denn ich zeige mein Gesicht mit diesem Album. Ich gebe einen Vorgeschmack auf mehr und zeige den Leuten, was sie in Zukunft noch erwarten können. „Schwarzer Engel“ ist eine persönliche Vorstellung. Ich fasse mein Leben in Worte. Ein Teil davon ist die Straße, ein Teil sind meine Knastgeschichten, ein Teil ist meine Liebe für meine Kinder und meine Familie und ein Teil sind meine vielseitigen Gefühle. Manche Dinge wurden nur kurz angesprochen, bei anderen Themen bin ich stark ins Detail gegangen. Allgemein wurde noch sehr viel probiert und experimentiert, meine Gefängnisaufenthalte haben mir in der Vergangenheit leider Gottes immer einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Wieder in der Freiheit musste ich mich raptechnisch erst einmal wieder finden und in Form bringen. Das Gesamtprodukt ist noch nicht zu 100% ausgereift, aber an dieser Vollkommenheit arbeite ich im Moment. „Schwarzer Engel“ ist ein guter Anfang, aber ich habe mich noch nicht voll und ganz ausgelebt.


rap.de: Das Wort ‚Engel‘ entstand aus dem altgriechischen άγγελος, ángelos – Bote, Botschafter. Des Weiteren ist ein Engel in vielen Religionen ein Wesen, das Gott oder den Göttern zur Seite steht, aber von ihnen unterschieden wird. Was verstehst du unter dem Begriff Engel?

Deso Dogg: Als kleiner Junge habe ich immer schwarze Engel gemalt, also war da seit meiner Kindheit eine Bindung vorhanden. Vor der Veröffentlichung und während der Suche nach dem passenden Titel für mein Debütalbum habe ich mich gefragt, was ich eigentlich darstellen bzw. bezwecken will. Den Bösewicht wollte ich nicht spielen, da ich 20 Jahre meines Lebens in dieser Rolle verbracht habe. In die Rolle des Messias oder Predigers wollte ich ebenso nicht schlüpfen. Ursprünglich sind mir dann Titel wie „Armageddon“ oder „Apokalypse“ eingefallen, aber wirklich zufrieden stellen konnte sie mich auch nicht. Irgendwie ging mir dann der Begriff „Angel“ oder „Engel“ nicht mehr aus dem Kopf, schließlich habe ich mich dann mit „Schwarzer Engel“ angefreundet. „Schwarzer Engel“ ist also der Vorgeschmack und die Selbstfindung.  Das nächste Album wird dann die Offenbarung bzw. die Botschaft sein.

rap.de: „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ Kannst du konkretisieren, welchen Sinn du hinter dieser Aussage siehst?

Deso Dogg: Ich sehe mehr als nur einen Sinn hinter dieser Aussage. Zum einen hat das natürlich etwas mit der rassistischen Ader zu tun. Als dunkelhäutige Person habe ich schon in meiner Kindheit zu spüren bekommen, dass ich anders bin. Anders als die Deutschen, anders als hellhäutige Menschen in meiner Umgebung. „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ ist demnach eine Kurzgeschichte über die vergangenen Jahre, in denen ich kämpfen und mich durchbeißen musste. Des Weiteren beschreibt der Song den inneren Kampf zwischen meiner guten und der schlechten Seite. Dies erklärt auch die Bemalungen auf meiner Haut, die im Video und auf dem Cover zu sehen sind. Die dunkle und die helle Seite symbolisieren mein Leben und mit den entsprechenden Bemalungen konnten wir das gut unterstreichen und verdeutlichen. Das Gute und das Böse, der Teufel und der Engel, der ständige Kampf, das ewige hin und her…

rap.de: …Schizophrenie?

Deso Dogg: Schizophrenie ist der falsche Ausdruck, das ist der psychologische Ausdruck. Für mich gibt es Gutes und Böses. Schizophrenie oder so etwas gibt es nicht für mich. In meinen Augen hat jeder Mensch einen guten Geist sowie einen schlechten Geist in sich. Der gute Geist sagt: „Sei anständig, mach deine Arbeit, lass dich nicht runterziehen.“ Der schlechte Geist spricht vom Gegenteil: „Scheiß auf Arbeit, geh rauben, geh klauen, mach Probleme, sei böse.“ Die helle Seite steht also immer der dunklen Seite gegenüber.

rap.de
: Auf dem Album „Trendsetter“ von Fler und der dazugehörigen DVD bist du vertreten, im Grunde genommen hast du immer sehr positiv über ihn gesprochen. Warum ist er nicht auf deinem Album vertreten?
 
Deso Dogg: Fler ist unloyal. Er ist vielleicht ein netter Junge und ein guter Entertainer, arbeitet fleißig und diszipliniert, aber er ist unloyal. Damals haben wir, also die Managements, über die Geschäfte geredet, aber das ist nicht wirklich meine Welt. Ich bin kein Geschäftsmann, ich lege größeren Wert auf die persönlichen Werte wie Loyalität, Respekt, leben und leben lassen, sterben und sterben lassen. Irgendwann war ich mit denen unterwegs, eigentlich war auch alles ok. Irgendwann sind alle euphorisch geworden, haben mir Getränke angeboten, aber vorerst habe ich erst einmal die Ruhe bewahrt. Schließlich wurde ich um ein Feature gebeten. Tendenziell war ich auch nicht abgeneigt, wollte die Sache aber vorerst mit meinen Leuten bereden. In meinem Freundeskreis gab es natürlich heftige Diskussionen, im Bezug auf die geschäftliche Seite haben aber alle hinter mir gestanden. Dann wurde das Feature gemacht, eigentlich sollte auch ein Video gedreht werden. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, wie man sieht ist nichts passiert. Natürlich war das im Bezug zum Geschäftlichen etwas Gutes für mich, aber mir ist das egal. Er hat aber mich auf seinem Album und auf seiner DVD, das war ein Erfolg für ihn…

rap.de: Bist du der Meinung, dass er nur einen Rapper mit einem guten Street-Image auf seiner Seite haben wollte?

Deso Dogg: Ja, so würde ich das sagen. Im Bezug zum Business hat er das bestimmt sehr gut mit mir gemeint, aber ganz Berlin weiß, aus welchem Grund er mich auf seinem Album haben wollte. Jedenfalls wollten wir dann ein Video drehen – irgendwie habe ich mich auch gefreut –  doch dann kam aber alles anders. Wegen dem Feature auf meinem Album hat Fler sich nicht mehr gemeldet, eigentlich war ich auch nicht wirklich scharf darauf, aber es ging um das Prinzip. Nach ungefähr vier Monaten bekam ich mein Geld, eine Video-Anfrage hat es bis heute nicht gegeben. An Sido’s Geburtstag hat mich dann Fler gefragt, warum ich wegen dem Feature nicht auf ihn zugekommen bin. Meine Antwort war: „Du bist nicht loyal!“ Das hat er irgendwie nicht verstanden, ich brauche seine Loyalität nicht, ich brauche von niemandem Loyalität, ich bin ein Einzelkämpfer. Fler war aber unloyal zu meinen, aber auch zu seinen Leuten. Vor Kurzem gab es dann eine erneute Anfrage, diesmal habe ich aber abgelehnt. Für mich ist diese Sache gegessen.

rap.de: Von dir stammt folgende Aussage: „Ich war schon oft so weit, dass ich mich selbst erschießen wollte. Ich musste also etwas anderes machen, sonst wäre ich durchgedreht.“ Warum hast du dich für die Musik entschieden?

Deso Dogg: Ich mache Sport und Musik. Aber zu meiner Aussage muss ich etwas sagen. Im Leben gibt es immer wieder Phasen, an denen man ganz unten ist und sich in seiner eigenen Haut nicht mehr wohl fühlt. Es gab immer wieder Momente in meinem Leben, an denen der Teufel mir sehr nahe stand. Ich habe zu meiner Waffe gegriffen, sie mir an den Kopf gehalten, da ich einfach keine Lust zu leben hatte. In diesem Moment entscheidet sich, wer gewinnt: das Gute oder das Böse. Wenn ich mir in den Kopf schieße, dann gibt es kein zurück. Mir war aber immer bewusst, dass ich zwei Kinder habe. Gott und meine Kinder sind das Wichtigste in meinem Leben, meine Ehrfurcht gegenüber dem Herrn hat mir oft das Leben gerettet. Ich habe mich immer gefragt: „Welche Strafe wird er mir geben?“ In meinem Glauben ist Selbstmord eine Sünde. Im Bezug zu meinem Lifestyle wäre das wohl der beste Abgang, aber irgendwie hatte ich mich dann doch immer unter Kontrolle und das Gute ging als Sieger aus dem Kampf hervor. Trotzdem kann jeder Tag mein letzter Tag sein. Täglich kann irgendetwas passieren. Im falschen Moment drücke ich ab. Wer einmal eine Grenze überschreitet, der wird sich auch immer wieder antasten. Wer einmal klaut, der wird bestimmt auch wieder klauen. Verstehst du, was ich meine? Jederzeit kann es passieren, dass in der Zeitung steht: „Deso Dogg hat sich erschossen“. Ich bemühe mich, nicht den Kopf zu verlieren, ich bleibe fokussiert und gebe mein Bestes.

rap.de: Montana Beats zeigt sich für einen Großteil der Instrumentals verantwortlich. Seit wann geht ihr gemeinsame Wege und wie lässt sich euer musikalisches Verhältnis beschrieben?


Deso Dogg: Ich persönlich stehe eigentlich nur auf den düsteren Sound. Früher sollte alles immer sehr Westcoast klingen, inzwischen ist mir dieser Sachverhalt egal. Ich muss einen Beat hören und ihn umgehend fühlen. Bei vielen seiner Instrumentals auf meinem Album habe ich mitgewirkt und ich finde, man kann das hören. Im Büro von Streetlife sitze ich sehr oft, bekomme also hautnah mit, wie die Instrumentals von Montana Beats entstehen. Wenn mir ein Beat gefällt, dann will ich den auch unbedingt haben und setze alles daran, ihn auch zu bekommen. DJ Desue hat auch für das Album produziert, mein Beatliebling von der VS Mafia hat mir ebenso zur Seite gestanden, aber der Name spielt bei mir eigentlich keine große Rolle.

rap.de: Auf deinem Album befindet sich der Song „Meine Ambition als Ridah“, in dem du dich sehr authentisch repräsentierst. Wolltest du mit dem Titel auch Respekt für 2Pac zollen?

Deso Dogg: „Meine Ambition als Ridah“ ist nicht an 2Pac angelehnt. Alle denken das natürlich, inspiriert hat mich aber ein Song von Daz Dillinger. Er hat auch einen Song mit dem Namen „My ambition as a ridah“, der Beat von diesem Stück hat mir aber absolut nicht gefallen. Jedenfalls habe ich dann einfach den Text geschrieben, ohne ein passendes Instrumental für die Lyrics zu haben. Allerdings hatte ich ein türkisches Lied auf Kassette. Dieses Lied ist mir schon immer sehr nahe gegangen, damals im Jugendknast habe ich es zum ersten Mal überhaupt gehört. Montana Beats hat daraus anschließend den Beat gebaut, ich habe den Text dann voll und ganz dem Instrumental angepasst. Auf Tour beginne ich meine Show immer mit diesem Song. Vor allem die türkischen Fans lieben den Song, da viele das Lied im Original kennen.


rap.de: Im Booklet deiner CD gibt es ein Foto von dir und DMX. Ist er ein Vorbild von dir? Was verbindet euch in deinen Augen?

Deso Dogg: Ich würde ihn nicht als Vorbild bezeichnen, aber sein erstes Album war für mich von Anfang an etwas Besonderes. Dazu kam, dass ich zur damaligen Zeit, 1995, selbst einige Pitbulls hatte. Irgendwie hat die Chemie zwischen seinem und meinem Lifestyle gestimmt. Eigentlich höre ich ausschließlich Westcoast-Sachen, aber direkt nach 2Pac kommt in meinen Augen DMX. 2005 wäre ich eigentlich mit ihm auf Tour gewesen, allerdings war ich zu dem Zeitpunkt für einige Wochen wieder weg vom Fenster (lacht).

rap.de: Vor einigen Wochen warst du nun mit ihm gemeinsam auf Tour. Was kannst du im Nachhinein über diese Erfahrung sagen?


Deso Dogg: Wie gesagt, im November war ich dann gemeinsam mit ihm auf Tour und das Ganze war auch etwas Neuartiges für mich. Es war meine erste wirkliche Tour, eine ganz neue Erfahrung eben. DMX und seine Musik, DMX und seine Filme waren mir eigentlich völlig egal, denn ich wollte ihn persönlich kennen lernen und mir mein eigenes Bild von seiner Person machen. Inzwischen kann ich sagen, dass ich sehr viel Respekt vor seiner Arbeit habe. Er hat richtig viel Herz, hat eine sehr respektvolle und loyale Ader und scheißt genauso wie ich auf die Industrie und die Medien. DMX hat schon lange mit Streetlife zusammen gearbeitet, aber der Kontakt zu mir hat nun endgültig den Kreis geschlossen. Auf der Tour hat er mich unerwartet unterstützt, hat mein Album auf der Bühne promotet und Flyer in die Menge geschmissen; das hat mich wirklich stolz gemacht. Auch privat wurde sehr viel unternommen und unsere Beziehung hat sich inzwischen sehr gefestigt. Ebenso wie meine Wenigkeit ist er ein sehr gläubiger Mensch, zwar ein Christ, aber wir glauben beide an denselben Gott. Unser Glaube hat uns zusammengeschweißt, der Kontakt besteht weiterhin. Wahrscheinlich werde ich ihn dieses Jahr auch in New York besuchen gehen. Ich würde mich freuen, wenn das klappen würde.

rap.de: Insgesamt hast du über sieben Jahre im Knast gesessen und vielleicht würdest du die Zeit gerne zurückdrehen. Gibt es Momente, an denen du noch immer von dir selbst enttäuscht bist?

Deso Dogg: Es gibt sogar sehr viele solcher Momente. Darüber hinaus gibt es viele Momente, die ich gerne nicht erlebt hätte. Natürlich gibt es auch viele Dinge, die ich heute im Nachhinein bereue, allerdings wäre ich heute ein anderer Mensch, wenn ich diese Erfahrungen nicht gesammelt hätte. Ich war sicher kein braver Engel, ich war oft sehr böse, aber alles hat seinen Sinn und diese Erfahrungen haben mich und meine Leben geprägt, vor allem meine Persönlichkeit geformt. Mit meiner Musik will ich meine Vergangenheit verarbeiten und dadurch in gewisser Weise meinen innerlichen Frieden finden. Natürlich gibt es immer wieder Momente, an denen mich der Teufel testen will. Inzwischen habe ich mich aber einfach besser im Griff, habe zwei Kinder und bin ein stolzer Vater: ich habe mich nun selbst unter Kontrolle. Allerdings ist innerer Stress das größte Gift für mich. Wenn ich unter Stress stehe, laufe ich ständig in Gefahr wieder durchzudrehen. Dann werde ich aggressiv und bleibe am Besten in meiner Wohnung, andere Bezirke oder Gegenden meide ich in solchen Situationen.

rap.de: Wie würdest du deinen Alltag beschreiben?

Deso Dogg: Ich stehe morgens auf, dann duschen und beten, eine Suppe essen, dann direkt ins Training, Tauben füttern und schließlich ab ins Studio. Abgesehen davon muss ich sehr viel im Internet arbeiten, Promoarbeit betreiben, mit den Fans Kontakt halten, und das alles aus dem Grund, dass mich die Medien runterdrücken anstatt mich zu pushen. Mittags gehe ich für eine halbe Stunde in meine Wohnung, um mich ein wenig auszuruhen. Danach bin ich bis drei Uhr in Bewegung, mache Features und kümmere mich um meine musikalischen Projekte. Bevor ich ins Bett gehe, beantworte ich noch ausstehende E-Mails und bin noch im Streetlife-Forum aktiv. Insgesamt schlafe ich nur drei bis vier Stunden pro Tag. Länger kann ich nicht schlafen, da ich immer aktiv sein muss; es ist nun mal viel Eigeninitiative gefragt.

rap.de: Zu deiner Single „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ wurde ein sehr hochwertiges Video gedreht, leider wurde es von den Sendern abgelehnt. Wie hast du reagiert?

Deso Dogg: Der 15.Dezember, der Tag, an dem mein Video erscheinen sollte, war für mich ein absoluter Katastrophentag. Ich war richtig stolz, dass mein Album als Produkt endlich erhältlich war. Dieses Album ist das Größte, was ich je geschaffen habe, und von daher war diese Nachricht von den Sendern ein Stich in mein Herz. 14 Stunden lang haben wir dieses Video gedreht, sieben Stunden davon stand ich oberkörperfrei bei minus 6°C in der Kälte. Dieser Song enthält nichts außer der Wahrheit, und dennoch wird das Video nicht gespielt. Die Medien sind einfach nicht bereit für etwas Neuartiges: alle großen Rapper erzählen doch alle das Gleiche. Wir arbeiten 36 Stunden am Stück und werden dann so abgespeist, mir geht das gewaltig gegen den Strich. Dennoch werde ich weiterarbeiten und werde immer weitermachen, bis sich in dieser Musikindustrie etwas verändert. Ich werde nicht alles verändern können, aber es ist einfach nicht verständlich, dass fünf Rapper den kompletten Markt in Deutschland dominieren. Es gibt so viele Leute auf der Straße oder im Untergrund, die einfach an die Spitze gehören. 2007 muss etwas passieren, das ist mein Ziel, und mein Ziel will ich auch erreichen.

rap.de: Also ist es neben dem Kommerziellen dein Ziel, dass die Leute deine Wahrheit, die du vermittelst, annehmen und sich ihre Gedanken darüber machen?

Deso Dogg: Ich will, dass die Menschen nicht belogen werden. Ich bin Vater von zwei Kindern und ich sehe, wie die Jugendlichen auf der Straße eingehen und verrecken. Sie stechen sich gegenseitig ab, nehmen zu viele Drogen, bekommen keine Arbeit und die Hoffnung wird ihnen genommen. Ich bin auch ein Teil der Straße, ich bin ein Teil dieser Jugendlichen, die auf der Straße groß geworden sind. Gott ist Gott. Wenn ich Gott wäre, würde ich vieles anders machen. Ich will, dass meine Musik gespielt wird, meine Texte voll und ganz verstanden werden, die Leute sich darüber Gedanken machen, die Medien meine Musik akzeptieren und sie nicht in den Müll werfen. Wer in der Medienwelt die größte Macht hat, wer das ist, das weiß ich nicht, doch denen ist alles egal. Die Jugend, die Realität interessiert diese Menschen nicht, denn sie denken nur an das Finanzielle. Viele Leute lieben meine Musik, überall in Deutschland, doch mein Video wird nicht gespielt. Ich gebe diesen Leuten Kraft, bekomme auch ein gutes Feedback. Ich werde mich niemals bücken, das ist nicht meine Art. Ich mache weiter, möchte einen nach dem anderen Vorhang öffnen, den Leuten das so genannte „dahinter“ zeigen. Ich hoffe, dass Gott mir zur Seite steht und der Teufel mir fern bleibt.

rap.de: Noch Worte an die Leser?

Deso Dogg: Ein großes Dankeschön geht an alle Leute, die mich in letzter Zeit unterstützt haben. Gott, meine Kinder, meine Familie und meine Fans. Meine Fans machen mich stolz. Wenn ich könnte, so würde ich sie alle zu mir zum Essen einladen, aber das geht leider nicht. Jeder meiner Fans ist ein Teil von „Schwarzer Engel“. Jeder kann stolz auf sich sein und kann sagen: „Ich bin ein Teil von schwarzer Engel“. Vielen Dank für alles.