rap.de: Wie gehst du damit um, dass Leute, die ursprünglich und maßgeblich an German Dream beteiligt waren, jetzt nicht mehr bei dir sind?
Eko: Meinst du Valezka? Ja, mit Valezka hat das eher etwas mit unserer Trennung zu tun, dass sie jetzt nicht mehr dabei ist. Manuel ist auch nicht mehr da. Der wollte aber aus eigenen Stücken weg. Ich werde jetzt aber auch nicht mehr darüber reden – das möchte ich einfach nicht. Jeder von German Dream weiß, dass er weg wollte und warum.
rap.de: Erkläre mir mal bitte eine Sache, die etwas widersprüchlich ist: Und zwar geht es mir um den Zusammenhang einzelner Rapper zu anderen Rappern, die aber wiederum mit irgendeinem anderem Partner von dessen Seite nicht dealen können. Verstehst du, auf was ich anspiele? Das ist doch eine völlig undurchsichtige, teilweise fadenscheinige Sache. Um mal beispielshalber einen Kreislauf herzustellen: Du und Charnell, aber auch du und Bushido. Wiederum Charnell und Bushido geht gar nicht. Dann Bushido und Azad und, um den Kreis an der Stelle zu schließen, wieder Azad und Savas. Für Fans zum Beispiel, die sich gern positionieren, eine echte Verwirrung…
Eko: Weißt du, was viele z.B. nicht wissen, ist, dass ich mit Azad wirklich cool bin. Ich find auch scheiße, dass immer alles auf diesen Beef beschränkt wird, denn es gibt auch eine Musikwelt, die damit gar nichts zu tun hat.
rap.de: Aber der Beef ist offensichtlich für manche Leute interessanter.
Eko: Ja, ich weiß, aber ich kann ja nicht ständig Beef haben, mit anderen Leuten, nur damit das interessant wird. Wenn ich mich zum Beispiel nach langer Zeit, die man sich nicht gesehen hat auf Homie-Basis mal wieder mit Azad treffe, und gerade mit jemandem Stress habe, den er kennt, dann muss ich doch mit ihm nicht auch zwangsläufig Streit haben, nur weil ich mit dem anderen Streit habe. Das ist ja konfus. Genauso ist es auch mit mir und Charnell. Ich habe ihn aber auch schon länger nicht mehr gesehen.
rap.de: Würdest du sagen, dass du ein Typ bist, bei dem, im Vergleich zu anderen Rappern, regelrecht nach Fehlern gesucht wird, und du im Prinzip machen könntest, was du willst, und die Leute würden trotzdem nach der Nadel im Heuhaufen suchen, bis sie die auch gefunden haben?
Eko: Ja, ich glaube schon. Das ist bei mir voll extrem. Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Ich habe dazu schon viele verschiedene Theorien gehört: Manche sagen, das liegt daran, dass ich so alt bin, wie die Leute, die meine Musik hören. Manche sagen, das hat etwas damit zu tun, weil ich mich, als Türke, König von Deutschland genannt habe. Das sind voll die verrückten Sachen. Ich glaube, ich kann mich eigentlich nur durch meine Musik beweisen. Aber ich glaube auch, dass der, der mich am meisten hatet, weiß, dass ich gut rappen kann und gute Musik mache. Ich glaube, ich habe sehr viele, wir nennen die immer, Schläfer-Fans. Das sind Fans, die nur darauf warten, dass wieder etwas Neues von mir kommt, damit sie sagen können: „Seht ihr, der hat es doch gepackt.“ Davon gibt es ziemlich viele. Und wenn ich überlege, wie viele CD’s ich bisher an Jugendliche verkauft habe, dann sehe ich da auf jeden Fall ein dickes Potential drin – und das muss wieder neu heraus gekitzelt werden.
rap.de: Noch mal zurück zu einem weiteren Zitat von dir, aus einem der älteren Interviews. Anfang 2005 hast du quasi zu "Protokoll" gegeben: „Jetzt bin ich auf dem selben Schlachtfeld, wie alle anderen. Das hätten sie sich lieber nicht wünschen sollen!“
Eko: Ja, dieses Statement stand im Zusammenhang zu meinem ersten Mixtape, und passt auch auf das Mixtape, das jetzt heraus gekommen ist. Und ich finde ehrlich, das hätten sie sich auch nicht wünschen sollen, weil, egal wie viele sich das vorher herunter geladen haben, alle haben gehört, wie geil wir gerade am Start sind, wie geil wir da gerade rappen. Deswegen stehe ich auf jeden Fall noch immer hinter dem Zitat.