Eko

rap.de: Jetzt, wo du es indirekt selbst noch mal ansprichst: Lass uns doch die Drogeneskapade noch mal kurz zum Thema machen…

Eko: Ganz kurz: Ich hatte einen Lungenriss, und als ich aus dem Krankenhaus raus war, wollte ich halt nicht kiffen, weil ich grade die Operation an der Lunge und etwas Angst hatte. Da hab ich mit einem Homie von mir Kekse gebacken, aber wir haben einfach zu viel – ungefähr 5 Gramm – da rein getan. Und da wir am Anfang nichts gemerkt haben, haben wir halt weiter gefressen. Ich hatte auf jeden Fall zu viele davon gegessen…  

rap.de: Ich habe hauptsächlich nachgefragt, um noch mal den Bogen zu den Internet-Videos zu kriegen, weil du eben in diesem, darauf hin gedrehten Video irgendwie konfus rüber kommst.

Eko: Ja, ich war da auch echt durch den Wind. War erst zwei Wochen im Krankenhaus, hab mich dann selbst entlassen, obwohl man mich eigentlich noch da behalten wollte. Hatte Stress wegen meinem Mix-Tape, das man mir verbieten wollte… Ich hatte das Gefühl, dass Alles voll am Abgehen war, vor allem wegen dieser Drogengeschichte. Das lief ja dann auch im Fernsehen. Das Gute daran war aber, dass dann so ein Street-Mix sozusagen voll die Werbung auf RTL und so weiter hatte. Eigentlich unbezahlbar. Und das war eigentlich auch schon die ganze Story.  

rap.de: Also am Ende alles halb so wild wie dargestellt? 

Eko: Na ja nein. Mir ging es da schon Scheiße. Ich hab dann eine Infusion bekommen, dann ging es mir wieder besser. Ja, was soll ich sagen…  

rap.de: Was geht im Moment in Sachen German Dream

Eko: Wir sind immer noch im Aufbau. Man möge da auch bitte berücksichtigen, dass ich erst zweiundzwanzig Jahre alt bin, und dass das Alles vor einem Jahr noch nur eine Idee war. Und so betrachtet sind wir auf jeden Fall schon ein ganzes Stück weiter – zumindest was die Bekanntheit betrifft. Da brauchen wir uns auf keinen Fall zu verstecken. Wir machen, finde ich, so gut wie das eben geht, gute Arbeit, und die Leute wissen, vom Talent her, sind wir etwas, womit man rechnen muss. Vielleicht findet einer German Dream scheiße, aber der kann auf keinen Fall sagen, dass die Leute scheiße rappen, oder dass Ramsi nicht singen kann. Das kann man einfach nicht sagen. Wir haben uns einen guten Namen gemacht, und versuchen diese Straßen-Hypes zu bündeln. Alles in Allem stehen wir aber noch vor einem großen Stück Arbeit.  

rap.de: Aus kommerzieller Sicht war der letzte German Dream-Release aber sicher nicht so erfolgreich, wie ihr es wahrscheinlich erhofft hattet?  

Eko: Das war nicht so, wie wir es uns gedacht hätten, allerdings war das natürlich auch nicht in so einem großen Rahmen, wie bei meinem Solo-Album. Das habe ja nicht ich heraus gebracht, sondern BMG. Wir hatten ja eigentlich auch kein Video. Später haben wir dann „Die Abrechnung“ draufgelegt, aber da war ja „Abrechnung“ eigentlich schon gar kein Thema mehr. Aber unabhängig davon finde ich es auch nicht so scheiße, mit seinen ersten Label-Samplern auf Platz 54, und dann auf Platz 47 zu sein. Ich weiß nicht, die Leute verwechseln dann immer wieder, dass, wenn ich eine Platte mache, es etwas Anderes ist, als wenn ich mit vier bis fünf Jungs, die noch völlig unbekannt sind, und welche ich gerade hochbringen will, etwas auf den Markt bringe. Das ist wiederum etwas, was man eben versucht: Ein Experiment – das sollte man nicht verwechseln! Manche sind vielleicht ein bisschen geblendet, weil sie  mich eine lange Zeit permanent im Fernsehen gesehen haben. Aber ich bin ja trotzdem nur ein ganz normaler Musiker, der versucht mit irgendwelchen Moves voranzukommen. Und wenn da Sachen nicht so abgehen, wie meine Soloplatte, die unglaublich von BMG gepusht wurde, ist das ja nicht immer gleich auch als sehr verlustreich zu sehen. Wenn etwas nicht so sehr gut läuft, dann sehe ich das eher als lehrreich und schaue, was ich besser machen kann.