Mellow Mark

Interview mit Mellow Mark – eine äußerst nette Angelegenheit! Verabredet sind wir bei Mellow zu Hause. Ich werde köstlich bewirtet: Er selbst bringt lecker Linsensuppe auf den Tisch, Susana Orta (Novel voz) – Musikerin aus Kuba und gerade zu Gast – kredenzt köstlichen Mango-Milchshake. Wir quatschen über Marks neues Album „Das 5te Element“, Welt-Religionen, Song-Writing und die Zusammenarbeit mit Jungs wie Patrice und Jahcoustix. Das Tonband-Gerät lassen wir nebenher einfach mitlaufen – alles schön smooth. Die Sonne scheint uns dabei ins Gesicht. Besser könnten die Voraussetzungen für unseren Talk wohl nicht sein. Mir ist aufgefallen, dass Mellow Marks aktueller Release „Das 5te Element“ vor allem musikalisch eine wesentlich ruhigere Schiene fährt, als sein Vorgänger „Sturm“. Auch thematisch scheint er sich ein wenig zurückzulehnen. Zwar ist der bildhafte, erhobene Finger, welcher auf weltpolitische Missstände und Ungerechtigkeiten hinweist, schon noch ab und an zu erkennen, aber auch jene Dinge, die zwischen all den menschlichen und alltäglichen Problemen oft in den Hintergrund zu rücken scheinen. Allen voran die Liebe – eben jenes 5te Element – und die Frage: „Was geht ab mit der Liebe?“ Was passiert draußen, direkt vor unserer Haustür? Welche Kulturen treten in anderen Ländern zum Vorschein? Was bedeutet „Foundation“ für jeden Einzelnen von uns? Wenn ich nun also den Vergleich zwischen Mellows erstem Album und dem jetzigen anstreben wollte, würde sich für mich die Frage stellen: Ist Mellow Mark des Protests müde geworden?

Mellow Mark: Im Prinzip ging es bei mir schon immer nicht unbedingt nur um Protest, sondern auch um Veränderung. Protest an sich ist ja schon ganz gut, aber ich finde es interessanter, wenn man auch eine Richtung zeigen kann, oder einen Vorschlag machen kann, wie es denn besser geht, anstatt dass man einfach nur protestiert! Bei der alten Platte kamen einfach der Zeitgeist und meine eigene Entwicklung miteinander zusammen. Vom Genua G8 – Gipfel 2001 bis zum Irak-Krieg 2003. In dieser Zeit entstanden alle Songs, die Texte und auch die Live-Arrangements. Auf der ersten Platte war mir sehr wichtig, dass ein klares Statement formuliert wird. Wo man steht und wie man sich sieht. Wie die Philosophie ist und was einem am Wichtigsten ist. Sozusagen die Grundlage meines Denkens. Ich sehe dieses Album als eine Art Basis, und von dieser Basis aus kann man ja auch weitergehen. Es gab für das neue Album ein paar mehr Songs zur Auswahl, die ein bisschen kräftiger und aggressiver, aber die auch nichts Neues waren. Und meiner Meinung nach ist ein Album auch dadurch gut, wenn es vom Gesamteindruck "rund" ist. Ich habe mit dem Songs "Movement" und "Alarmstufe Rot" versucht, an das alte Album anzuknüpfen…

rap.de: Gerade bei „Alarmstufe Rot“ kam es mir so vor, als wolltest du noch einmal verstärkt darauf hinweisen, dass die Leute endlich checken sollen, dass ihr Arsch tatsächlich in Not ist. Als würdest du sagen wollen: Begreift das endlich! Das hat fast schon etwas Verzweifeltes.

Mellow Mark: Ja, auf jeden Fall ist da auch ein gewisser bitterer Unterton mit drin, glaube ich. Das ist aber auch gut so, dass alle Songs anders rüberkommen, als man es vielleicht beabsichtigt. Wenn z.B. die Musik besonders böse ist oder besonders lieb – dass macht manchmal viel an dem Sinn aus und beeinflusst, wie die Leute den Song dann verstehen. Es spielt aber auch eine Rolle, wie wir drauf sind, im Studio und wie die Songs dann produziert werden. Ich habe fast alle Songs auf Gitarre geschrieben und war zum Beispiel auch mal zwei Wochen an der Ostsee auf Einsamkeitstrip. Da habe ich viele Texte und Melodie geschrieben. Wir waren ja in letzter Zeit fast nur auf Tour und ich konnte währenddessen nur so Textfetzen schreiben. Nie einen fertigen Songtext. Und da, in der Einsamkeit an der Ostsee, mit keiner Menschenseele weit und breit, sind dann eher so Songs entstanden wie „Astronaut". Der Song ist gedacht als eine konkrete Anknüpfung an die Geschichte mit dem "Weltweit"-Video, wo ich als Astronaut zum Mond fliege, dort die amerikanische Fahne rausziehe und ein Solo drauf spiele – was natürlich ein ziemlich übertriebenes Video ist. Es spiegelt aber auch die Zeit wider, in der das damals entstanden ist. Und natürlich ist es auch so, wie es ist, da uns unser damaliges Major-Label Wea ermöglichte, überhaupt ein solches Video zu drehen. Aber ich bin einfach ein Musiker, der jetzt wieder über Indie seine Musik macht und der unheimlich viele Leute erreicht hat mit der ersten Platte. Wir haben unseren Platz, unsere Fans und auch unsere Supporter. Wir haben eine neue Platte, und das ist alles sehr viel Eigenarbeit, die wie ich hoffe, überzeugt.

rap.de: Musikalisch bist du ja äußerst schwer einzuordnen. Bei dir fließen Stile wie HipHop, Reggae, Soul und Latin in einander über. Aber auch rockige Elemente sind in deiner Musik zu finden – wie z.B. bei eben erwähntem „Astronaut“.

Mellow Mark:  Also der Udo Lindenberg hat auch so einen Song wie „Astronaut“, und da wir Kontakt haben, seit der letzten Platte, und gegenseitig Ideen ausgetauscht haben, lag das nahe. Im Prinzip ist Udo mir ein wichtiger Mensch, und viele seiner Songs sind für mich so schön, denn ich verstehe, dass man auch in deutscher Sprache unheimlich gute Songs machen kann, die dann auch viele Leute erreichen. Manche Leute sind ja von Anfang an verschlossen – leider – was deutsche Sprache angeht. Manche Leute sind nur deutscher Sprache hörig, und das ist natürlich noch viel beschissener! Es ist natürlich auch viel einfacher, wenn man nur englisch singt. Da fallen viele Dinge einfach nicht so sehr auf. Nimm z.B. Reggae: Wenn man das dann auf deutsch singt, dann ist das für viele fast schon peinlich. Und es gibt viele, die sagen, wenn die deutschen Künstler anfangen von Rastafari und Babylon zu singen, das wäre ganz komisch – irgendwie komplett realitätsfremd. In irgendeiner Traum-Kifferwelt befinden die sich. Aber das Leben ist ja das Leben, und ich versuch halt das echte Leben zu vertonen. Nicht die Traumwelt, nicht die Phantasie! Ich bin auch nicht mit Reggae oder Rastafari so weit mitgegangen, dass es nichts mehr damit zu tun hat – mit meinem wirklichen, hiesigen Leben und mit dem was hier wirklich ist. Ich habe früher viel Bob Marley gehört und es hat mich unheimlich inspiriert, wie die Rastas, ihren Glauben, ihre Religion vertonen. Wie stark das rüberkommt, dass diese Leute halt einen solchen Kult haben. Ein Ritual um ihren Glauben zum Überleben zu benutzen, und auch dazu, den anderen Schwarzen Kraft zu geben gegen „Babylon“. Und gerade damit ist ja auch etwas Konkretes gemeint. Wenn Schwarze in der Karibik, Nord- oder Südamerika davon singen, aus Babylon in ihr Land zurückkehren, vergleichen sie sich ja mit dem Volk Israel. Dieses Volk wurde im alten Testament von den Babyloniern versklavt und träumte während der Gefangenschaft immer davon träumte, in sein Land zurückzukehren. Verglichen mit der Geschichte: Irgendwann merkte man, dass die neue Welt – Amerika – mit den dort lebenden Indianern nicht auszubauen, zu zivilisieren war, und dass man da Hilfe brauchte. Man nahm schwarzafrikanische Sklaven. Es entwickelte sich ein riesiger Handelsmarkt zwischen Europa und Amerika, bei dem die Schiffe mit Sklaven hinfuhren und zurückfuhren, mit Zucker, Kaffee, Mineralien und anderen Schätzen. Das ist wirklich ein direkter Vergleich mit dieser biblischen Geschichte. Wie sollte jetzt ein deutscher Reggaemann anfangen mit diesem Bild zu arbeiten, und davon zu singen, dass er aus Babylon zurückkehren will in sein Land? Wenn er also da anknüpfen will, wo die Rastas sind – das ist einfach eine andere Baustelle.

rap.de: Einer deiner deutschen Kollegen – Lazy Youth – meinte auch, dass sich von irgendeinem Schein trügen lassen und vermutlich deshalb afrikanischer Kultur hinterher rennen.
Mellow Mark: Ich selbst bin auch auf der Suche. Wenn man sich mit all diesen Religionen und Bewegungen auseinandersetzt, stößt man immer wieder auf Punkte wo man sich fragt: Was ist denn nur mit denen los, warum machen die das? Warum sollen wir Jesus lieben, der für uns gestorben ist? Warum ist er für uns gestorben? Warum soll man seine linke Backe auch hinhalten, wenn man auf die rechte geschlagen wird? Ist doch gar nicht so logisch! Die Message von Jesus ist z. B. auch die Message, die von Buddha kommt. Der hat im Prinzip da auch schon gecovert. Weißt du was ich meine? Die Liebe. Die Liebe ist essenziell. Und ich denke das ist die Form um die es eigentlich geht.
rap.de: War dies also auch die Grundlage für dein Album?

Mellow Mark: Da kann man gar nicht so in Grundlagen darüber sprechen. Es gibt feste Grundlagen, die man z. B. sieht oder atmet. Es gibt Erde, Feuer, Wasser, Luft. Es gibt alles Mögliche. Metall, Telefongespräche, Fernsehen – Tatsachen in unserer Wahrnehmung. Wie willst du die Liebe beschreiben oder kategorisieren? Tatsache ist, dass die Liebe elementar jedem Menschen zugänglich ist. Es geht ja nicht darum, dass man sich in eine wunderschöne Prinzessin verliebt, und die mit dir dann auf ein Schloss zieht. Dann ist es ein Märchen. Die Liebe ist eher, dass man seine Eltern liebt, weil man halt mit denen aufgewachsen ist. Das ist natürlich. Man kann auch Fußball spielen lieben oder Interviews geben. Das kann man ja gern machen – was dann mit Liebe zu tun hat. Auf die innere Stimme hören und dem Herzen folgen. Da knüpfte ich einfach immer wieder an. Es ist ja auch viel passiert, in den letzten Jahren, seit ich die Platte gemacht habe. Z. B. hat heute eine Frau angerufen und gesagt: „Wir möchten, dass du auf dem Weltsozialforum in London spielst“. Wir sind eingeladen worden nach Cuba – aufgrund unserer Platte. Wir sind eingeladen worden, zu einer Tour nach Russland, mit dem Institut für politische Bildung. Alles aufgrund dieser Platte.
rap.de: Siehst du dich da im gewissen Sinne als eine Art Teacher?

Mellow Mark: Nö, überhaupt nicht. Es geht eher um Austauschen und gegenseitiges Weiterlernen -voneinander. Vielmehr ist es so, dass ich zugeben: Wir wissen alle nur die Hälfte, aber wenn wir unser Wissen zusammenschmeißen und uns nicht gegenseitig tot diskutieren…
rap.de: … ergibt es ein großes Ganzes. Vielleicht ist deine Rolle dann eher die eines Vermittlers, von Sachen, die du siehst und lernst? Die dir gut erscheinen, und die du dann in deinen Liedern weiter trägst?

Mellow Mark: Genau. Also ich meine, ich bin echt nur Musiker. Ich habe aber z. B. viel KRS-One gehört. Der ist meiner Meinung nach ein Teacher – weil er es auch sein will! Es gibt aber auch Leute, wie Common (Sense). Das heißt gesunder Menschenverstand und gefällt mir eigentlich besser. Ich verändere mich ja auch ständig weiter. Und so müsste ich ständig den Menschen erklären, warum ich es damals so gemacht habe und jetzt aber anders. Ich möchte nur noch mal erklären, wie das mit der Musik ist, und der neuen Platte. Und auch die Sache, die angesprochen hast, dass ich ruhiger geworden bin. Grundsätzlich hat es sich konkretisiert. Ich finde, wenn man eine politische Meinung hat, oder Aktivist oder Musiker ist und so etwas in seine Lieder packt ist es schon schön. Aber wenn man das im Lied singt, muss man schon auch so handeln. Man sollte nicht nur eine Schiene fahren und die kommerziell ausnutzen! Für mich ist nicht wichtig ob ich davon leben kann oder nicht. Ich will mich nicht in eine Schublade stecken lassen, sondern ich will die Musik und die Texte machen, von denen ich denke, das ist das Beste. Ich bin Musiker und kein Politiker! Und ich muss auch sagen, dass die Platte im Kleinen auch politisch ist. Wenn nicht sogar noch politischer!

rap.de: Ja, aber ich finde die Umsetzung smoother. Man bekommt die Aussagen einfach unterschwellig mit. Du hörst nicht direkt: Da kommt jetzt die Ansage. Du hörst zu, findest den Song einfach nur schön, und bekommst sie irgendwann einfach mit.

Mellow Mark: Genau. Und im Moment ist es für mich auch geiler, das wirkliche Leben zu machen als die große Utopie. Bei der ersten Platte war es für mich wichtiger mein Statement zu geben. Die Welt war total im Umschwung. Aber die Leute die nach wie vor versuchen bewusst zu bleiben, denen muss ich doch nicht jeden Tag sagen: Konfrontation! Revolution! Die kennen ja mein erstes Album auch schon – davon gehe ich aus! Wenn die das zweite Album hören, denken die: `Bei der ersten Platte habe ich gecheckt wie der Mellow drauf ist, und die zweite Platte gibt mir einfach ein gutes Gefühl.´ Dafür ist Musik ja auch da. Abends nach der Arbeit nach Hause kommen, Platte reinlegen, besser fühlen. Das 5te Element halt – ich hoffe das es wirkt.
rap.de: Erzähl mir doch bitte mal etwas über Florine, mit der du den Titel „Komm“ singst. Ihre Stimme ist der Hammer! Wer ist Florine und wo kommt sie her?

Mellow Mark: Florine kommt aus Hamburg. Ich ja auch und auch Pyro. Florine singt bei Soul Lounge. Das ist eine Formation aus verschiedenen Sängern und Sängerinnen. Celine von Sedoussa singt z.B. auch da.
rap.de: Du hast einige interessante Features auf deinem Album – z.B. „Lion“ mit Patrice, „Foundation“ mit Martin Jondo oder „Juanita“ mit Larsito. Wie war die Zusammenarbeit mit den einzelnen Jungs?

Mellow Mark: Zu allererst muss man auf jeden Fall Pyro erwähnen – der eröffnet die Platte, und ist auch schon seit zweieinhalb Jahren immer mit dabei und auf Tour mit uns. Wir zwei kennen uns bereits aus Hamburg.
rap.de: War er auch schon Bestandteil in deiner Zeit als Straßenmusiker?

Mellow Mark: Ja. Wir kannten und schon vorher. Noch vor „Löwenherz“, als wir noch „Trainingslager“ zusammen gemacht haben. Der ist halt immer mit dabei. Und Patrice – mit dem haben wir letztes Jahr auf ganz vielen Festivals gespielt. Das ist dann so ganz langsam aufgetaut, weil Patrice ist eher ein sehr zurückhaltender Mensch. Dann habe ich ihm irgendwann mal das „Lion“ auf der Gitarre vorgespielt und er fand das cool. Dann war Patrice bei uns im Studio, und dann haben wir den Titel zusammen mit Immo aufgenommen. Immo hat auch „Juanita“ produziert, wo auch Larsito dabei ist, von Culcha Candela. Der spielt auch bei „Kiez“ und „Rico Rose“ die Percussions. Und mit Jahcoustix waren wir auf Tour. Er war einfach immer mit dabei – und den Song „Big Up“ haben wir halt jeden Abend gespielt.

rap.de: Gibt es eigentlich eine Philosophie hinter diesem Song?

Mellow Mark: Den Song gab es schon mal. Der ist auf der Single „Dein Wort In Gottes Ohr“ auf der B-Seite. Das war die alte Version, das sing ich allein. Damals ging es einfach nur darum, dass die Leute sich nicht so schnell ein Urteil über einen bilden sollen. Die einen denken z. B., dass ich, aufgrund der Dreads, ein Kiffer oder ein radikaler Linker bin. Und die anderen denken… ach, keine Ahnung was die denken. Grundsätzlich geht es darum, dass man sich gegenseitig respektiert, hinter die Fassade schaut und erkennt, dass derjenige, den man vor sich hat, vielleicht gar nicht so ist, wie man ihn einschätzt. In dem neuen Song geht es eben darum, dass drei Typen mit Dreadlocks diesen Song singen, und vielleicht wie Außenseiter ausschauen, aber ein sehr positives, friedliches Leben für sich gewählt haben. Bei „Big Up“ singe ich, dass ich eben kein Kiffer bin. Bei „Rico Rose“ z.B. singe ich von einem Freund, der Gras verkauft hat und dafür verhaftet wurde. Also darüber, dass ich selber nicht kiffte, aber trotzdem scheiße finde, dass man dafür verhaftet wird!

rap.de: Ihr habt das Video zur ersten Singleauskopplung „Butterfly“ auf Cuba gedreht. Ich möchte dich um ein paar Impressionen aus Cuba bitten.

Mellow Mark: Am Anfang hat es mir nicht so gut gefallen, weil wir oft einfach nur noch wegen Geld angelabert worden. Wir haben dann immer mehr Leute kennen gelernt, hauptsächlich Musiker. Ich glaube das die Cuba-Reise schon ein krasser Schlüssel in meinem Leben ist, weil durch „Revolution“ und „Weltweit“ habe ich ein paar Sachen in den Raum geworfen, aber durch Reisen wie diese bekommt man wieder einen erweiterten Horizont – auch politisch! Kubaner sind sehr stolz! Wenn man sich z.B. anguckt: Wie hat sich den die Revolution ausgewirkt – nach über 40 Jahren? Und wenn ich davon singe, ist das ja schön und gut, aber wie ist das denn in der Praxis? Es ist total wichtig für mich, das alles zu sehen, zu verstehen und wiederum auch die Probleme darin zu erkennen. Zu sehen: Es geht ja weiter – Revolution – und was dann? Wo landet man dann?
rap.de: Du hast kürzlich schon einmal angerissen, dass ihr an einer neuen Sound- und Bühnenshow arbeitet. Wie wird die denn aussehen?

Mellow Mark: Die neue Bühnenshow bezieht sich eigentlich auf die DJ-Show. Grundsätzlich haben wir halt – u.a. auch in Kuba – beschlossen nicht mehr soviel über Text zu kommunizieren, sondern viel durch Show, Tanzen und Action in der Musik. Das haben wir eigentlich schon immer gemacht – schon durch die Straßenmusik. Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass auch die Deutschen gerne tanzen und dass sie nicht so sehr gern, wenn sie auf Konzerte gehen, sich nur die Texte anhören wollen (zumal der Sound ja auch manchmal gar nicht so gut ist). Viele wollen doch, dass einfach Party ist und Bewegung, und dass die Bewegung eben auch nicht nur auf der Bühne ist, sondern auch bei allen Leuten. Deswegen haben wir auch die neue Show gemacht. bei der geht es viel mehr um Party. Aber gleichzeitig muss man ja auch sagen: Das neue Album…ist ja total ruhig. Also gibt es jetzt im Prinzip eine Mischung aus noch ruhiger, noch chilliger, noch musikalischer und der krassen Party. So sieht es im Moment aus, aber das kann man gar nicht so gut erklären. Drum wird es wohl am Ende das schlauste sein, sich eine Mellow Mark-Show einfach mal live und in Farbe anzuschauen.

Mellow fügte noch an, dass man viel mit verschiedenen Sängern probiert habe, und auch dass sein ständiger Begleiter Pyro wieder mit am Start sein wird. Von allem Anderen müsst ihr euch selbst überzeugen. Das Album „Das 5te Element“ vermittelt aber schon ganz gut, wie es klingen kann, wenn ein Musiker verschiedene Stimmungen einfängt und musikalisch umsetzt. Und ob ihr die Live-Shows nun besucht oder nicht: „Das 5te Element verbindet uns.“ Um es mal mit den Worten Mellow Marks zu sagen. „Die, die es fühlen, wissen es.