Interview mit Blut & Kasse

rap.de: Das Album heißt „Macher oder Träumer“ Ich dachte bis jetzt immer, dass du ganz klar ein Macher bist, aber du scheinst ja auch in einem gewissen Sinne ein Träumer zu sein, sonst hättest du ja nicht zehn Jahre lang durchgehalten, oder?

Blut&Kasse: Ich habe aber nicht durchgehalten, weil es ein Traum ist, sonder viel mehr weil ich ein Macher bin und habe in der Zeit immer weiter gemacht mit Rap. Wer sich aber denn Song „Alles Egal“ anhört, wird erkennen, dass ich auch mal ein Träumer bin. Im Großen und Ganzen will ich die Leute halt auch dazu motivieren, ein Macher zu sein. Man soll etwas auf die Beine stellen und nicht nur zu Hause abkacken und von der Zukunft träumen. Das ist die Message des Titels.

rap.de: Jetzt hast du ja sehr hochkarätige Features auf dem Album. Die Kids werden jetzt sicher vermuten, dass du dafür Geld bezahlt hast. Hast du Geld bezahlt?

Blut&Kasse: Ja, also mein Vater hat mir 100.000 Euro geschenkt und die habe ich dann unter den Features aufgeteilt. (lacht) Nee Spaß, ich habe die halt alle auf meinem Werdegang kennen gelernt. Ich war damals mit Hadi (el-Dor, Anm. d. Verf.) bei RAF im Studio und der war damals halt noch mit Trip unterwegs und so habe ich ihn kennen gelernt. Kurz darauf haben wir dann mit RAF und MoTrip das „Zahl oder fick dich“ Video gedreht. Kitty Kat kannte ich auch schon von damals in Berlin, sie ist ja auch schon lange dabei. LiquitWalker habe ich auch so im letzten Jahr kennen gelernt. Man lernt halt schon so Leute kennen, die zu einem passen und einen ähnlichen Weg haben. Man hat immer ein Thema, das einen miteinander verbindet. Der Track mit RAF zum Beispiel ist ein Song, wo wir beide einfach zu einem bestimmten Thema etwas sagen.

rap.de: Hast du die Features trotzdem auch wegen ihrer großen Namen ausgesucht?

Blut & Kasse: Also, ich hätte es auch ohne die Features gemacht, aber das Problem heutzutage ist, dass man als Künstler immer einen gewissen Wert hat, allein schon von der Presse aus gesehen. Wer weiß, ob ich ohne die Features die ganzen Anfragen für die Interviews bekommen hätte.

rap.de: Die Features sind also auch so etwas wie ein Türöffner?

Blut & Kasse: Ja klar. Erstens ein Türöffner, zweitens eine Bestätigung für mich und drittens ist es auch wichtig für den Wert. Vielleicht kaufen sich dadurch die Fans von denen das Album und lassen sich auf diese Weise von mir überzeugen. Und so sehen halt auch mögliche zukünftige Geschäftspartner, dass da was geht. Die Verkäufe werden sich dadurch wahrscheinlich steigern und somit auch der Wert von mir als Künstler. Wenn man mit einem Debüt nur wenige CDs verkauft, fragen sich auch alle Partner in der Zukunft, wieso sie noch mit mir zusammenarbeiten sollten, wenn es sich für sie gar nicht lohnt. Die Features waren schliesslich auch ein Grund dafür, dass ich mir dachte ich mache ein Album daraus und keine EP oder sowas. Ich habe einfach auch keinen Bock darauf noch länger zu warten. Ich habe am 22. April einen Sohn bekommen und das Album kommt genau sieben Monate später, am 22. November. Das war bewusst so geplant, ich wollte das Album am gleichen Monatstag releasen, wie mein Sohn auf die Welt gekommen ist. Darum hat sich der 22. November perfekt angeboten, auch weil er kurz vor dem Weihnachtsgeschäft liegt.