Interview mit Schwesta Ewa X Ssio X Kalim

rap.de: Kalim, du bist das neuste Mitglied bei AON. Du hattest ein paar Featureparts, aber noch kein eigenes Mixtape über AON. 

Kalim: Ich bin seit Ende 2011 bei AON. Das mit dem Mixtape-Release hat sich leider sehr verschoben, weil privat viel dazwischen gekommen ist. Aber jetzt stehe ich mit einem halbfertigen Mixtape da und habe Bock, was zu reißen. Ich komme aus Hamburg und fühl mich sehr wohl bei AON.
 
rap.de: Wie kamst du denn zu AON?
 
Kalim: Im September 2011 habe ich ein Mixtape rausgebracht. Ein Freund von mir kannte den Bruder von Ssio, das Management von AON. Der hat mein Mixtape gehört und es direkt Ssio gezeigt und der wiederum hat es Xatar gezeigt. Die waren überzeugt von mir und dann kam Ssios Bruder nach Hamburg. Er hat mich erstmal gefragt ob ich bei dem „415„-Album mitwirken will und ich hab sofort eingewilligt. Dann kam er mit der entscheidenden Frage, ob ich bei AON unterschreiben will. Da bin ich erstmal fast vom Hocker gefallen. Ich hatte ein Mixtape aufgenommen, in so ’ner Crackbude im 11. Stock, kein Gemische, nicht mal gemastert. Sie haben das Mixtape trotzdem gefeiert. Ich hab natürlich keine Sekunde gezögert und wusste ganz genau, wo mein Platz ist.
 
rap.de: Alle bei AON haben ein sehr klares Image: Ewa, Ex-Prostituierte, Ssio, sehr eigensinniger, humorvoller Straßenrapper. Hast du dir gedacht ich muss auch ein klares Image finden?
 
Kalim: Jeder Rapper braucht ein Image. Also, was heißt Image, jeder braucht seine eigene Persönlichkeit, damit er auch wahrgenommen wird. Ich habe mir nicht gedacht „Oh, ich muss jetzt ein Image finden“. Bei mir wars einfach so, dass ich gemacht habe, was ich vorher auch gemacht habe, erzählt was mir widerfährt. Das Image ergibt sich dann von selber, glaub‘ ich.

rap.de: Also ist es einfach wichtig authentisch sein?
 
Kalim: Ja. Ich bin kein Gangster, ich bin ein ganz normaler Junge. Leuten, die Straßenrap machen, wird immer nachgesagt, sie seien Gangster. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Meiner Meinung nach mach ich keinen Gangsta-Rap, ich mach einfach Straßenrap. Rap kommt von der Straße. Ich erzähle, wo ich herkomme, auf Westcoast-mäßigen Beats. Das ist meine Schiene. Die ersten zwei Videos, die ich rausgebracht habe, waren jetzt nicht so Westcoast-mäßig. Aber das Mixtape, das jetzt kommen wird, ist auf jeden Fall geprägt von dieser Zeit. Ich habe voll Bock drauf.
 

rap.de: Du hattest auch mal einen Song mit Nate57.
 
Kalim: Ja, aber das ist schon sehr sehr lange her.

rap.de: Rattos Locos war für dich keine Option? Schließlich bist du aus Hamburg.
 
Kalim: Nein. Ich habe auch kaum Deutschrap gehört, eher nur amerikanische Sachen. Aber wenn ich Deutschrap gehört habe, dann habe ich mich am wohlsten gefühlt wenn ich AON gehört habe. Xatar, Ssio das waren die Sachen die wir uns reingezogen haben. Womit wir uns auch identifizieren konnten. Deswegen habe ich auch keine Sekunde gezögert. Eigentlich überlegt man soll ich unterschreiben oder nicht. Mir war aber sofort klar, dass ist das richtige für mich.