Interview mit Schwesta Ewa X Ssio X Kalim

rap.de: Ewa, für dich muss dieser Hype krass sein. Vor eineinhalb Jahren kannte dich niemand, jetzt kennt dich jeder. Wie hast du diesen ganzen Rummel um dich erlebt?
 
Schwesta Ewa: Am Anfang war das sehr hart, ich hätte das niemals gedacht. Vor einem Jahr und drei Monaten, am 26.12 kam mein aller erstes Video „Schwätza„. Ich dachte ich krieg so 4.000 Klicks und dann waren es nach kurzer Zeitl 10.000… Ich hätte nie gedacht, dass das so ausartet und ich so viele Anhänger habe, aber ich glaube, diese Realness ist es, was die Leute an mir feiern. Die Beatauswahl bestimmt auch. Es war komisch anfangs, aber ich hab mich daran gewöhnt, ein Star zu sein. (grinst) Spaß natürlich. 

Ssio: Ewa geht auch gerne mal auf die Bühne und rappt einen 16er. Du brauchst sie noch nicht mal fragen, sie macht es einfach, auch ohne Geld. 

Schwesta Ewa: Nein, ich habe Schiss davor.
 
rap.de: Du hattest kürzlich deinen ersten Live-Auftritt in Berlin.
 
Schwesta Ewa: Ja, da stand ich kurz vor Durchfall. Ich hätte mir nicht gedacht, dass überhaupt wer hinkommt. Und wenn hätte ich mir gedacht, dass da so kleine Kanacken sein werden, die dann Flaschen auf die Bühne werfen.
 
rap.de: Stattdessen waren eher Hipster dort.
 
Schwesta Ewa: Ja, total. Ich bin da reingekommen, das sah einfach ganz anders aus, als ich es mir erwartet hätte. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass so viele Leute da sein werden.
 
rap.de: Wird es mehr Auftritte von dir geben?
 
Schwesta Ewa: Nach dem Konzert, auch wenn das ein bisschen chaotisch war, habe ich sehr sehr viele Anfragen bekommen. Ich bin gerade schwer begehrt. 

rap.de: Hat es dir denn Spaß gemacht?
 
Schwesta Ewa: Ja. Es ist so, ich sehe im Internet immer dieses ganze Gehate, wie „Zurück in den Puff, du Schlampe“. Wenn ich auf der Straße bin, beleidigt mich niemand, da wollen die Leute eher ein Autogramm oder ein Foto. Aber im Internet sieht dass immer so aus, als würde ich nicht akzeptiert werden.
 
rap.de: Aber das sieht im Internet bei den meisten so aus…
 
Schwesta Ewa: Aber ich glaube ich habe die meisten Hater. Niemand in Deutschland hat so viele Hater wie ich. Wie heißt der Typ – Money Boy, der hat vielleicht genauso viele. Es hat mir jedenfalls sehr gefallen, als ich die Menschenmenge gesehen habe und alle Hände oben. Es war ein schönes Gefühl. Ich habe gemerkt, dass es sich doch lohnt weiterzumachen.
 
rap.de: Die positive Resonanz hat dir also gut getan. Hast du so was gebraucht?
 
Schwesta Ewa: Ja das habe ich. Über ein Jahr lang habe ich alle Konzertanfragen abgesagt, weil ich mich nicht getraut habe. Diese starke Ewa hat sich einfach nicht getraut. Ich hatte immer dieses Bild von der Bühne und fliegenden Flaschen im Kopf. Staiger hat mich jetzt mehr oder weniger gezwungen und ich hab es dann einfach gemacht. Wenn es so läuft, wie das letzte Konzert, dann mach ich das ohne Probleme jeden Tag.