rap.de: Ihr habt beide angekündigt, dass ihr klassische BoomBap-Produzenten auf dem Album haben werdet.
Schwesta Ewa: Ja, genau. Fid Mella, Brenk Sinatra, Maniac, Dexter, Suff Daddy, Figub Brazlevic, Maestro und Reef sowieso.
rap.de: Wie kam es dazu, dass AON so eng mit diesen BoomBap-Produzenten zusammenarbeitet? Wie kam die Connection zu Stande?
Ssio: BoomBap ist in meinen Augen HipHop. Also richtiger HipHop, wie man ihn noch kennt, aus der goldenen Zeit der HipHop Musik. Wir haben, wenn man das so sagen will, eigentlich schon immer BoomBap gemacht. Was ist denn BoomBap?
Kalim: Knallige Snares, harte Kicks.
Ssio: Ja, genau. Was BoomBap ausmacht, sind die knallige Snare und der darauffolgende harte Kick – deswegen auch BoomBap. Das Ding ist wir sind so viele Künstler und haben nur zwei Hausproduzenten. Die sind bis über die Ohren ausgelastet und da kommt man auch irgendwann nicht mehr hinterher. Dann sucht man sich die Unterstützung auch woanders. Aber meistens passiert das auch einfach zufällig. Man hört irgendwas korrektes, zum Beispiel von Brenk oder Figub. Dann ergibt sich das.
rap.de: Produzenten sind meist eher Nerds. Treffen dann da zwei Welten aufeinander, wenn die Jungs und Mädels von der Straße ankommen oder ist es durch die Musik gar nicht so ein großer Unterschied, wie man von außen vielleicht denken würde?
Ssio: Was heißt Welten aufeinander knallen? Ich sag mal so, zwischen Easy Moe Bee und Notorious B.I.G, waren das Welten? Letzten Endes hat uns die Musik zueinander gebracht, egal was man für einen Hintergrund hat oder nicht. Ist doch scheißegal, das sind alles korrekte Jungs.
Kalim: Und außerdem machen sie die Beats. Das ist ja jetzt nicht so, dass wir mit anderen Rappern was machen. Das sind halt die Leute, die die Beats produzieren.
Schwesta Ewa: Die Leute haben Bock auf uns, schicken uns Beatpakete und da ist immer wieder was geiles dabei. Passt doch.
rap.de: Eure Liebe zu diesen Beats kommt wahrscheinlich daher, dass ihr mit dieser Musik aufgewachsen seid.
Ssio: Ja, richtig.
Kalim: Bei mir war das so, ich habe mir diese Musik erst im Nachhinein angehört. Ich bin nicht unbedingt damit aufgewachsen. Ich bin 1992 geboren und 95, 96 waren die geilsten Jahre. Da war ich vier. Das erste womit ich aufgewachsen bin, war so was wie „Still D.R.E.„, das war geil. Aber diese ältere Musik hab ich mir erst im Nachhinein reingezogen und dann voll gefühlt, natürlich.
rap.de: Wie ist das bei eurem Label mit dem Management? Euer Labelboss ist zur Zeit ja verhindert. Wer leitet das Ganze jetzt? Oder müsst ihr selber gucken wo ihr bleibt?
Schwesta Ewa: Xatar ist so ein stabiler Typ, er leitet vieles von drinnen. Er ist quasi unser Manager, ist doch so!
Kalim: Das ist unser Arschtreter.
Schwesta Ewa: Ja, obwohl er im Knast sitzt.
rap.de: Er hat leider etwas kurze Geschäftszeiten…
Schwesta Ewa: Leider, ja
rap.de: …aber das Interesse der Medien ist bei euch so groß, dass es vermutlich keinen Unterschied macht. Der Gesprächsbedarf ist auch so extrem hoch, oder?
Schwesta Ewa: Ja, doch.
Kalim: Bei Ewa extrem.
Ssio: Also wenn ihr irgendwen kennt, der Gesprächsbedarf hat: Nehmt die Nummer von Ewa. Die nimmt sich genug Zeit für alle, um die zu therapieren.
Kalim: Polnische Lehrerin.
